Time To Move Again: H-Blockx im Interview "Oelde könnte eine legendäre Show werden": Henning Wehland im Gespräch über das Open Air in Oelde am 2. September und viele weitere Pläne

Bevor die H-Blockx am 2. September bei dem von ALLES MÜNSTER präsentierten Oelde Open Air auftreten, stand Frontmann Henning Wehland uns Rede und Antwort. (Archivbild: Thomas Hölscher)
Bevor die H-Blockx am 2. September bei dem von ALLES MÜNSTER präsentierten Oelde Open Air auftreten, stand Frontmann Henning Wehland uns Rede und Antwort. (Archivbild: Thomas Hölscher)

Sie haben die Crossover-Welle der Neunziger und Zweitausender geprägt wie kaum eine andere Band, haben großartigen Filmen einen würdigen Soundtrack verpasst und stehen jetzt in den Startlöchern, um bei dem von ALLES MÜNSTER präsentierten Oelde Open Air die Waldbühne gründlich umzupflügen: die H-Blockx! Sänger Henning Wehland beantwortet uns im Vorfeld einige Fragen zu Tigern, Antilopen, der Liebe zur Livemusik und Plänen für die Zukunft.

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Es ist „Time To Move again“, euer Debütalbum „Time To Move“ steuert schon stramm aufs dreißigste Jubiläum zu. Machen die Shows immer noch so viel Spaß wie damals?

Die Platte ist ein Meilenstein. Nicht nur für uns, sondern generell hat sie in Deutschland und Europa einiges
ausgelöst. Sie hat uns um die ganze Welt gebracht. Es ist immer wieder eine neue Herausforderung, die Songs von dem Album aber auch den Rest des unseres Programms zu spielen. Du kannst es Dir so vorstellen, wie deine aktuelle Lieblingsplaylist. Da sind bestimmt auch Songs drauf, die älter als ein paar Monate sind. Und wir haben den Luxus, Songs zu spielen, die wir meistens geschrieben, aber auf jeden Fall für uns und viele andere geprägt haben. Wir haben das beim ersten Probentag in Berlin gemerkt. Beim ersten Akkord fühlte sich alles richtig an und wir waren wieder voll drin. Oelde könnte eine legendäre Show werden.

"Oelde könnte eine legendäre Show werden." (Archivbild: Thomas Hölscher)
„Oelde könnte eine legendäre Show werden.“ (Archivbild: Thomas Hölscher)

Verfolgen einen eigentlich die großen Erfolge aus den Neunzigern und Zweitausendern? Könnt ihr inzwischen kein „Little Girl“ mehr hören oder fühlt es sich immer noch gut an, wenn wirklich jeder im Publikum mitsingen kann?

Aufmerksamkeit gefällt und schmeichelt uns natürlich auch. Bei einem Konzert geht es aber vor allem darum, dass es eine Verbindung zwischen Band und Publikum gibt. Die Leute spüren, dass diese Konzerte für uns etwas Besonderes sind und wir das nicht als „vorspielen“ empfinden, sondern als eine Performance, zu der viele Komponenten gehören. Es gibt einiges in unserer Musik, dass Verbindungen schafft. Erinnerungen an eine Zeit, in der H-Blockx-Songs zum Soundtrack gehörten, auf jeden Fall auch.

Am 2. September steht ihr auf der großen Bühne beim Oelde Open Air, präsentiert von ALLES MÜNSTER. Worauf dürfen wir uns freuen? Ein Hit-Feuerwerk aus der „guten alten Zeit“, etwas bunt Gemischtes oder gar ganz neue Songs?

Du kannst es mit einem Tiger vergleichen, der zwei Jahre lang durch die Wüste gelaufen ist und plötzlich auf einer grünen Wiese auf eine Herde Antilopen stößt.

"Beim ersten Akkord fühlte sich alles richtig an und wir waren wieder voll drin." (Archivbild: Thomas Hölscher)
„Beim ersten Akkord fühlte sich alles richtig an und wir waren wieder voll drin.“ (Archivbild: Thomas Hölscher)

Ihr seid ja – wenn auch in wechselnder Besetzung – schon seit 1990 dabei. Was hat sich in den letzten drei Dekaden im Musikgeschäft verändert – und wie macht man auch heute noch das Beste daraus?

Das ist ein Thema, darüber müsste ich ein Buch schreiben. Aber es gibt eine ganz einfache Antwort auf Deine zweite Frage: Musik machen!

Neben euch sind auch die Guano Apes aktuell wieder viel unterwegs. Gibt es eine neue – und meiner Meinung nach sehr begrüßenswerte – Crossover-Welle? Schon mal darüber nachgedacht, was gemeinsam zu machen?

Wir kennen uns natürlich und im Skaters Palace habe ich sie auch besucht. Wir haben schon oft zusammen gespielt. Ich erinnere ein Festival in Moskau als Sandra die Stimme weggeblieben ist und aus dem Backstage hörte ich sie krächzen: “Der Wehland soll das singen“. Dann holte man mich auf die Bühne und ich musste Lords of the boards singen. Ich konnte ehrlich gesagt nichtmal den kompletten Text, aber das ist keinem aufgefallen. Aber zu Deiner Frage, ich glaube da würden eher die Ärzte und die Hosen eine Nummer aufnehmen. [Lacht]

"Ich verkaufe Hotdogs!" (Foto: Michael Bührke)
„Ich verkaufe Hotdogs!“ (Foto: Michael Bührke)

Viele Musiker mussten sich in der Pandemie nach anderen Einnahmequellen umsehen, einige sollen sogar zeitweise Hot-Dog-Verkäufer geworden sein. Wie ist es euch in den letzten 2 ½ Jahren ergangen?

Ich verkaufe Hotdogs! An der Hotdogstation Münster. Wir alle haben sehr an der Zeit zu knabbern gehabt. Aber wir sind schon lange dabei und hatten alle auch andere Betätigungsfelder. Der Musik sind wir immer treu geblieben. Aber die letzten zwei Jahre werden die Musikwelt gerade im Live-Bereich noch nachhaltig verändern. Man muss schon von einer neuen Zeitrechnung sprechen.

Natürlich darf die leidige Frage nicht fehlen: Wie sieht es denn mit einem neuen Album aus?

Ist in Arbeit.

Vielen Dank für eure Zeit, wir sehen (und hören!) uns am 2. September in Oelde!

Bier steht kalt! Und danke für das Interesse.

Alle Infos zum Oelde Open Air mit den H-Blockx am 2. September 2022 unter www.ifan-musik-festival.de/oelde-live-open-air-2022/.

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