Münster zeichnete Vielfaltsmacher aus OB Markus Lewe ehrte die Preisträger beim Wettbewerb "Münster: Vielfalt machen"

Die geehrten Projektträger machen Münster vielfältig. (Foto: Tanja Sollwedel)

In einer Feierstunde im Rathaus wurden am Sonntag 19 ganz unterschiedliche Projekte ausgezeichnet, die sich am Wettbewerb „Münster: Vielfalt machen“ beteiligt hatten. Das Team von ALLES MÜNSTER war auch darunter.

Schon die sehr unterschiedlichen Preisträger zeigen, wie vielfältig unsere Stadt ist und in welcher Bandbreite man sich hier einbringen kann. Von Thomas Nufers „West-Östlichen Diwan“, dem deutsch-syrischen Austausch beim Verein Elbén und der Initiative „Dein Brunnen für Münster“ zum „Bienen Obdach“ von Münster nachhaltig e.V. oder dem Vorlese-Café der Kulturinitiative Coerde in verschiedenen Muttersprachen war wurde eine bunte Schar von engagierten Bürgern geehrt. Sie alle sind nun aufgrufen, sich beim Zukunftsprozess der Stadt unter dem Titel „Münster Zukünfte 20|30|50“ zu beteiligen. Der Wettbewerb „Münster: Vielfalt machen“ entstand im Rahmen von „Gutes Morgen Münster“, er wurde von der Stadt gemeinsam mit dem Theater im Pumpenhaus umgesetzt und von der Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost unterstützt.

Vielsprachig ist das Angebot beim Vorlese-Café der Kulturinitiative Coerde. (Foto: Tanja Sollwedel)

Insgesamt hatten mit 99 Bewerbern unerwartet viele Vereine, Initiativen, Kulturschaffende, Hochschulen und Unternehmen einen Vorschlag eingereicht. Um daraus die Preisträger zu ermitteln, wählte die Stadt einen neuen Weg, den sie zukünftig vielleicht öfter betreten wird. Das Stadt-Marketing hatte 250 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger angeschrieben, um eine Jury zusammenzustellen. Davon meldeten sich immerhin 60 zurück. Aus diesen wurden 13 per Los gezogen, aus terminlichen Gründen blieben 10 Jury-Mitglieder bis zum Schluss dabei. Die hatten dann zu prüfen, ob die beantragten Projekte etwas für Münster leisten und wie sie zur Vielfalt beitragen. Obwohl sie sich dafür mehrfach treffen mussten, meinten zumindest die bei der Feier anwesenden Juroren, dass sie es ohne zu zögern wieder machen würden. Immerhin durften sie Gutes für die Stadtgesellschaft tun und insgesamt 50.000 Euro für die Umsetzung der vielen Projekte verteilen.

Tobias Hoppmann vom Förderverein „Bewegung bildet – Münster macht’s möglich“ erläuterte uns den Plan für die Friedenstour 2019. (Foto: Tanja Sollwedel)

Gefördert werden damit unter anderem die Vielfaltsbotschafter von Cactus Junges Theater, ein Projekt des NABU Münsterland zur Förderung der biologischen Vielfalt in Schul- und Privatgärten oder ein „Tag der Talente“ mit Workshops für Kinder, organisiert vom Arbeitskreis Ostviertel. Der Förderverein „Bewegung bildet – Münster macht’s möglich“ hat es sich auf die Fahnen geschrieben, den Austausch mit den europäischen Nachbarländern auf Fahrradtouren dorthin zu pflegen. Nachdem es vor einigen Jahren nach Frankreich ging, soll die nächste europäische Friedenstour um Pfingsten 2019 herum von Berlin nach Polen führen, und dabei auch zur Holocaust-Gedenkstätte in Auschwitz. „Bewusstseinsbildung geht nicht nur über Schulbücher,“ ist Tobias Hoppmann, Lehrer an der Johannes-Gutenberg-Realschule Hiltrup, überzeugt. Er erzählte uns im Interview nach der Preisverleihung, dass sich jetzt schon sehr viele Schüler gemeldet haben. Dabei mussten sie in einem Bewerbungsformular so einige Fragen zu ihrer sportlichen Fitness oder ihrem historischen Interesse beantworten und auch angeben, wo sich sich ehrenamtlich engagieren. Gesucht werden allerdings noch weitere Unterstützer, der Kontakt ist über muenster-machts-moeglich.de zu finden.

Alexander Sommer, Sebastian Köffer und Ralf Leufkes berichteten von ihrer eigenen Preisverleihung beim Münsterhack 2018. (Foto: Tanja Sollwedel)

Das Team von Münsterhack wurde ebenfalls ausgezeichnet, nachdem es am Samstag selbst noch eine Preisverleihung veranstaltet hat. Zum zweiten Mal hatten sie seit Freitag ihren Hackathon organisiert, bei dem die IT- und Programmierszene aufgerufen war, in knapp zwei Tagen eine innovative, nachhaltige und vielleicht auch kommerziell verwertbare Lösung für ein selbst ausgewähltes Problem zu finden. Gesucht waren Ideen, „die Münster irgendwie voranbringen“, sagte Alexander Sommer und nannte als Beispiel ein Programm, das die Gewässersensorik im Aasee verbessert. Ein anderes Team entwickelte in der begrenzten Zeit eine einfache App, mit der die Taschengeldbörse Münster das junge Publikum besser erreichen kann als mit einer klassischen Homepage.

Wir von ALLES MÜNSTER werden unsere Arbeit am Online-Magazin weiter ehrenamtlich machen und dabei versuchen, die manchmal etwas verborgen blühende Vielfalt in Münster an die Öffentlichkeit zu bringen. Das Preisgeld wird uns helfen, unseren eigenen Auftritt zu optimieren.

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