„Ein guter Song ist ein guter Song“ Donots-Bassist Jan-Dirk Poggemann im Interview zum neuen Album „Heut ist ein guter Tag“

Die Donots beim "Grand Münster Slam" im vergangenen November in der Halle Münsterland (Foto: Thomas Hölscher)
Die Donots beim „Grand Münster Slam“ im vergangenen November in der Halle Münsterland (Foto: Thomas Hölscher)

Die Donots strotzen nach der Pandemie-Zwangspause nur so vor Energie und bringen nach einer viel gelobten Live-Saison endlich ihr neues Album heraus. Grund genug, sich mit Bassist Jan-Dirk zu einem netten Gespräch über dumpfen Krach, grandiose Abende und natürlich die Highlights der neuen Platte zu treffen.

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Euer inzwischen 12. Studioalbum „Heut ist ein guter Tag“ erscheint Anfang Februar, genauer gesagt am 3.2.2023. Der Vorgänger „Lauter als Bomben“ ist jetzt auch schon 5 Jahre her. Was habt ihr in der Zwischenzeit so gemacht?

Ja, krass. Wir waren erstmal noch bis Ende 2019 mit der Platte auf Tour und haben dann verrückterweise irgendwann im Jahr 2019 beschlossen, dass wir nach der Tour zum ersten Mal in 26 Jahren Bandgeschichte mal mindestens ein Jahr Pause machen wollen, was wir noch nie vorher gemacht haben. Wir haben eigentlich immer gespielt. Und dann passierte es, dass alle Pause machen, und zwar gezwungenermaßen. Aber das war für uns wirklich ein seltsames Gefühl. Wir haben wirklich im Dezember 2019 gesagt: So, wir ziehen uns jetzt von der Bühne zurück und werden erstmal nicht mehr live spielen – und ein paar Monate später kann niemand mehr live spielen. Andererseits war es für uns ein bisschen Glück im Unglück, weil wir natürlich dann in dem Jahr nichts verschieben mussten, nichts umplanen mussten. Wir hatten praktisch das Jahr Zeit, uns auf die Situation vorzubereiten. Und wir mussten keine Crew hängen lassen, an uns hängen ja immer ein paar mehr Leute, die für uns arbeiten und damit ihr Geld verdienen. Wir hatten keine geplante Tour, von daher ist auch niemand hängen geblieben. Wir haben trotzdem dann noch ein Live-Album rausgebracht und die Gewinne davon an unsere Crew gespendet, weil es ja allen in dem Bereich gerade schlecht ging. Das war uns superwichtig.

Also: Wir haben eine Liveplatte gemacht, wir haben ein Buch geschrieben und fertig gemacht, – also wir haben es nicht selbst geschrieben, das hat Ingo Neumayer gemacht, aber eine Biografie über uns – und dann haben wir natürlich die ganze Zeit fleißig an unserem Album gearbeitet. Also so weit das möglich war – im Lockdown ging ja erstmal gar nichts.

Bassist Jan-Dirk Poggemann sprach mit uns über das neue Album "Heut ist ein guter Tag". (Foto: Thomas Hölscher)
Bassist Jan-Dirk Poggemann sprach mit uns über das neue Album „Heut ist ein guter Tag“. (Foto: Thomas Hölscher)

Das bringt uns zur Frage nach dem Entstehungsprozess – da lief vermutlich am Anfang erst einmal alles anders als gewohnt. Wie hat sich das für euch im Arbeitsprozess bemerkbar gemacht?

Genau. Die ersten Termine mussten wir verschieben, da war noch kompletter Lockdown und wir durften uns gar nicht treffen und keiner durfte raus. Der erste Termin, den wir wahrgenommen haben, war dann supervorsichtig, damals gab es ja noch keine Tests. Man vergisst ja immer, wie das am Anfang war. Wir haben mit maximal zwei Leuten in einem Raum gearbeitet, hatten alle Maske auf. Das war schon sehr anstrengend. Dann haben wir wieder verschoben, weil ein Lockdown war. Danach hatten wir die ersten richtigen Sessions, bei denen wir vorher immer alle zu einem Arzt gegangen sind, der uns dann alle morgens getestet hat. Dann haben wir aufgenommen, das war dann wieder ein etwas lockereres Gefühl, weil man sich schon ein bisschen besser gefühlt hat. Und – toi, toi, toi – bis jetzt hat sich hier im Studio noch keiner infiziert. Aber es war eine ganz andere Art und Weise zu arbeiten. Wir haben immer so fünf Tage bis anderthalb Wochen am Stück aufgenommen, verteilt auf unterschiedliche Zeiträume. Da ist schon eine Menge Zeit ins Land gegangen, was ich im Nachhinein aber gar nicht so schlecht finde, weil wir die aufgenommenen Sachen so immer wieder in Ruhe hören konnten – und auch sagen konnte: Das ist nichts, das schmeißen wir weg, wir machen lieber was Frisches. Das ist dann ganz cool, wenn man mit Abstand an die Sachen rangehen kann. Aber nochmal müssen wir das trotzdem nicht haben.

Und die Produktion fand wieder getreu dem DIY-Prinzip im bandeigenen Heavy Kranich-Studio statt?

Genau, sonst hätten wir uns das auch gar nicht leisten können. Hätten wir ein Studio buchen und immer wieder verschieben müssen – nee, sowas kannst du nur im eigenen Studio machen. Das war unser Glück, wir konnten jederzeit sagen: Jetzt geht es gerade wieder, alle haben Zeit, der Produzent hat Zeit, wir können ins Studio. Und wir haben zum ersten Mal – zumindest für unsere Platte – alles komplett hier aufgenommen. Die Gitarren zwar bei Kurt (Ebelhäuser, Produzent – Anm. d. Red.), aber Schlagzeug, Gesang und Bässe hier.

Hattet ihr eine vorher festgelegte thematische oder musikalische Richtung auf „Heut ist ein guter Tag“, gab es ein festgelegtes Konzept oder ging es einfach drauflos?

Was das Songwriting angeht, haben wir über die Jahre festgestellt: Ein guter Song ist ein guter Song. Wir haben ja seit „Coma Chameleon“ so ein bisschen die Punkrock-Ketten abgelegt, mit so einem Song wie „Stop The Clocks“ haben wir uns – glaube ich – schon ein bisschen freigeschossen, sodass wir sagen: Hey, wir können auch irgendwie machen, was wir wollen. Was das Arbeiten im Studio angeht, haben wir gemerkt, dass wenn alle konzentriert dabei sind und alle richtig Bock drauf haben und fühlen, dass das ein guter Song ist, dann ist es egal, in welche Richtung der geht. Wir machen den erstmal fertig. Eine Grundeinstellung beim neuen Album war, dass wir nicht wollten, dass es so eine deprimierte, deprimierende Pandemie-Platte wird. Das war wichtig. Der Satz „Heut ist ein guter Tag“, der irgendwann in zwei Texten vorkam, stand so über allem, weil irgendwie jeder Studiotag, den wir dann endlich wieder hatten, ein guter Tag war. Dann hatten wir das Gefühl, das müsste eine positive Platte werden. Wir wollten aber auf keinen Fall so tun, als wäre alles gut. Also nicht so eine „happy-go-lucky, tralala, es ist alles wieder wunderbar“-Platte, sondern schon kritisch mit der Situation umgehen, aber dabei nach vorne schauen. Das war ungefähr unsere Prämisse bei der Platte.

Ihr seid in der Szene sehr gut vernetzt – haben sich auch ein paar Überraschungsgäste aufs Album geschlichen, oder darfst du dazu noch gar nichts sagen?

Doch, ich glaube, dazu darf ich was sagen. Es gibt einen Song, auf dem Jörkk Mechenbier, der Sänger von „Love A“ mitsingt. Das ist sehr schön geworden, finde ich. Der Song ist eh ein bisschen untypisch für uns und durch Jörkk bekommt der nochmal einen ganz anderen Turn. Und es gibt noch eine Gastsängerin, Sarah (de Castro, Anm. d. Red.), die bei einem Song mitsingt, der heißt „Es tut nur weh, wenn ich lache“. Die hat eine richtig schöne Bölke-Stimme und das hört man da auch sehr, sehr schön. Aber ansonsten haben wir uns dieses Mal relativ im Zaum gehalten bei Gästen.

Im Zaum gehalten habt ihr euch aber nicht beim Design der Platte. Es gibt viele liebevoll gemachte Editionen – zu großen Teilen bereits vor Veröffentlichung ausverkauft. Werden solche besonderen Editionen und ausgefallenes Merchandise – quasi als haptisches Extra – auch bei euch immer wichtiger in unseren sonst so digitalen Zeiten?

Absolut. Ich glaube, heutzutage ist es richtig schwierig, physisch Alben an die Leute – vor allem an die Kids – zu kriegen. Jeder hat halt irgendeinen Streaming-Dienst und theoretisch musst du nicht mehr los, um eine Platte zu hören. Ich erinnere mich noch, als ich jung war, wenn da Platten rauskamen, stand ich schon am Tag vorher vorm Plattenladen und hab gefragt, ob vielleicht schon was angekommen ist, damit ich die Platte kaufen kann. Heutzutage ist das bei den Kids ein bisschen anders, die haben ihre Playlists und es ist selten geworden, dass man wirklich ein Album durchhört. Zumindest seltener, als es mal war.

Es macht aber auch Spaß, so ein Produkt so schön wie möglich zu gestalten, dass man selber, wenn man es in der Hand hat, schon Bock drauf hat. Das sieht einfach schön aus. Ich finde es auch super, dass dieser Vinyl-Trend wieder da ist. Schwierig für uns, weil es kaum noch Presswerke gibt, das ist völlig chaotisch und dauert ewig. Das ist Wahnsinn, die haben alle dicht gemacht, und plötzlich ist dieser Vinyl-Trend wieder da. Die wenigen Firmen, die es noch gibt, haben jetzt fleißig zu tun. Aber es macht dann auch Spaß, sich zu überlegen, wie das Vinyl aussieht, wie das Cover aussieht, was man vielleicht in so eine Special-Fan-Box sinnvolles reinpacken kann. Und ich finde, das haben wir diesmal sehr gut getroffen.

A propos Cover – wer ist denn für das schicke Design verantwortlich?

Das ist eine Zusammenarbeit gewesen. Das Coverfoto an sich hat ein Fotograf geschossen, Danny Kötter, der für uns schon mehrmals Fotos gemacht hat. Wir wollten ein paar Bandfotos machen und hatten da diesen Blumenstrauß. Den hat Ingo dann irgendwann in die Luft gehalten und gesagt: „Mach mal ein Foto, das wird das Cover!“ – aber aus Spaß! Und das ist es dann wirklich geworden. Und dann gibt es Pusher Tony, das ist ein Street-Art-Künstler aus Köln, der hat diese ganzen Schriftarten und Schriftsachen gemacht und diese kleinen Icons gezeichnet. Letztendlich ist das dann alles bei Homesick Merch – unseren Merchcowboy-Nachbarn – zusammengesetzt und das Design fertiggestellt worden. Das ist also ein Konglomerat aus allen und wir müssen allen, die da mitgemacht haben, wirklich danken, weil die unglaubliche Arbeit abgeliefert haben.

Wird Donots-Drummer Eike Herwig vielleicht doch einmal das Schlagzeug gegen das Mikrofon eintauschen? (Foto: Thomas Hölscher)
Wird Donots-Drummer Eike Herwig vielleicht doch einmal das Schlagzeug gegen das Mikrofon eintauschen? (Foto: Thomas Hölscher)

Einen kleinen Vorgeschmack auf das Album gab es schon vor längerer Zeit mit dem Doppel-Video „Augen sehen“ (mit Guido am Gesang) und „Hey Ralph“ – plant ihr noch mehr Instrumentenwechsel oder ist ansonsten jeder bei seinem Gewerk geblieben?

Nee, Guido macht das ja auf den letzten Platten schon mal hier und da, seit „Long Way Home“, immer mal wieder ein, zwei Songs. Eigentlich immer, wenn wir etwas mehr Ecke und Kante brauchen – oder wenn Guido den Song komplett selbst schreibt. Ich glaube auch, dass „Augen sehen“ einer der wenigen Songs war, die eigentlich von Anfang an schon fertig waren, da sind nach Guidos Demo-Version nur ein, zwei Parts dazugekommen. Ansonsten bleiben wir aber bei dem, was wir können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Eike (Herwig, Schlagzeug, Anm. d. Red.) irgendwann einen Song bei uns singt. [Lacht] Obwohl – warum nicht, wer weiß?

Ein Video, dass sicherlich bei euren Fans gut ankommen wird, ist „Auf sie mit Gebrüll“ mit Aufnahmen vom Grand Münster Slam  – zwei ausverkaufte Tage in der Halle Münsterland, deren Stimmung im Video sehr treffend festgehalten wird. Wie fühlt sich so ein Event nach recht langer Pause an?

Ehrlich gesagt: unbeschreiblich. Wir können das selber nicht fassen. Das Jahr hat ja schon wahnsinnig gestartet, damit dass wir Rock am Ring eröffnen durften, und das nach so einer langen Pause. Und dann so ein Konzert! Für uns völlig unfassbar. Dann durften wir im Sommer sowohl die Ärzte als auch die Toten Hosen supporten, was für uns auch sehr schöne Konzerte und sehr schöne Momente waren. Und dann als Abschluss dieser Doppel-Grand-Münster-Slam – eigentlich denken wir alle, uns muss jetzt bald mal einer wecken und sagen: Das ist alles nicht passiert. Die Stimmung war wahnsinnig gut, es hat unglaublichen Spaß gemacht, anschließend haben wir von den Leuten wirklich nur gutes Feedback bekommen. Das ist auch immer super wichtig. Ist ja schön, dass wir Spaß haben, aber vor allem müssen ja die Leute Spaß haben. Und das war – glaube ich – so an dem Wochenende. Ebenso wunderschön ist das super Feedback von den Leuten, die mitgemacht haben. Siegfried und Joy, die beiden Zauberer, haben am zweiten Tag noch eine Stunde lang backstage Zaubershow für die ganze Crew und die Kinder gegeben, weil sie sich so wohlgefühlt haben.

Dann waren ja auch die Sportis (Sportfreunde Stiller, Anm. d. Red.) zu Gast, die waren auch völlig begeistert von dieser positiven Stimmung, dieser Professionalität, aber trotzdem dieses Lockere dabei. Genau das versuchen wir mit unserer Crew immer hinzukriegen. Klar stemmen wir da zwei riesige Konzerte, aber es muss trotzdem noch allen Spaß machen. Das ist bei uns superwichtig. Und ich muss echt sagen: Alle, die beim Grand Münster Slam mitgearbeitet haben, vom Catering bis hin zu Licht und Riggern, Stage Manager, Bühnenaufbau, Securities…alle haben einen wahnsinnig geilen Job gemacht. Wir stehen ja letztendlich nur auf der Bühne und spielen unser Zeug, aber was da alles drumherum passiert ist wahnsinnig viel und da haben echt alle Unglaubliches geleistet. Und das spiegelt sich dann darin wider, dass die Leute zwei sehr schöne Abende hatten.

Beim Protest gegen den Neujahrsempfang der AfD in Münster. (Foto: Tessa-Viola Kloep)
Beim Protest gegen den Neujahrsempfang der AfD in Münster. (Foto: Tessa-Viola Kloep)

Euer „Zeug auf der Bühne“ habt ihr vor ein paar Tagen auch vor dem Neujahrsempfang der AfD gemacht, damit die nicht ungestört ihr Ding machen können. Und auch aus der Kritik dieser Leute (Die Musik der Donots wurde von Vertretern der AfD als „Dumpfer Krach“ bezeichnet, Anm. d. Red.) habt ihr direkt wieder etwas Positives gemacht und euch zu einer kleinen Beigabe fürs Album in Form eines „Dumpfer Krach“-Stickers inspirieren lassen.

Ja, das war ein Elfmeter für uns, den mussten wir einfach verwandeln. Ein Bekannter von uns, der für den WDR da drin sein musste, schrieb uns irgendwann: ‚Das ist so geil, hier sind nur lange Gesichter, die Wände wackeln, hier versteht man kein Wort. Ihr macht gerade alles richtig!‘. Und dann kam halt dieses Zitat mit dem dumpfen Krach – super! Genau das wollen wir damit ja erreichen, zusammen mit den Leuten dagegen einstehen, sagen: So geht’s nicht! Und wenn man dabei auch noch diese Idioten bei ihrem Scheiß stören kann, ist das das Beste, was uns passieren kann.

Nochmal zum Thema Video: Ganz frisch erschienen ist „Hunde los“ mit richtig schönem Retro-Feeling. Was hat euch da inspiriert, geht es ein bisschen back to the roots?

Ja, das ist der älteste Song, der ist noch weit vor dieser Session noch im Prinzipal-Studio entstanden, aber er hat sich bis jetzt gehalten. Das ist eigentlich selten bei alten Songs, irgendwann verlieren die an Wichtigkeit. Aber „Hunde los“ hat uns nie losgelassen. Beim Video haben wir mit Pusher Tony zusammengearbeitet, also dem Street-Art-Künstler, der auch die Schriftzüge und Designs gemacht hat. Und der ist auch der Hauptdarsteller, zusammen mit seiner Freundin. Der Look war eigentlich auch schnell klar. Wir haben wirklich so eine alte VHS-Kamera benutzt, mit einem großen Akku im Rucksack. Heute kann man ja sonst immer alles direkt auf einem Monitor verfolgen, aber da war es so: Wir drehen jetzt einmal, vielleicht zur Sicherheit noch ein zweites Mal, und das war’s dann. Wir haben das nie direkt gesehen, wir wussten vorher nicht, was dabei herumkommt. Aber wir sind mit dem Ergebnis superzufrieden.

Wenn du jemanden mit nur einem Song vom neuen Donots-Album überzeugen müsstest – welcher wäre das?

Oooohhh….warte mal! Ich schwanke. Darf ich vorher fragen, was du sagen würdest?

Augen sehen.“ Ich mag das Dreckige mit Guido.

Krass! Wollte ich auch sagen! Ich habe geschwankt zwischen „Hunde los“ und „Augen sehen“. Aber irgendwie finde ich „Augen sehen“… – klar, da könnte man jetzt sagen, das ist eindimensional, das ist einfach Punkrock, sowas wie „Hey Ralph“ oder „Neun Leben“ ist doch viel breiter gefächert, aber ich finde auch: Wenn ich einen überzeugen wollen würde, würde ich ihm „Augen sehen“ vorspielen.

Donots-Bassist Jan-Dirk beim beim "Grand Münster Slam"-Weekender. (Foto: Thomas Hölscher)
Donots-Bassist Jan-Dirk beim beim „Grand Münster Slam“-Weekender. (Foto: Thomas Hölscher)

Eine Tour zum Album gibt es im April, zum Teil mit zwei Shows täglich, danach nehmt ihr den Festivalsommer mit. Wie hält man das durch? Ist ja nicht so, dass ihr gemütlich im Sitzen spielen würdet.

Naja, so ein bisschen Joggen gehen hilft da natürlich. Ansonsten ist es natürlich gut, dass wir nicht fünf Wochen am Stück auf Tour sind. Das geht eigentlich immer. Im Sommer die Festivals sind Open Air, das sind auch immer nur die Wochenenden, das ist auch noch ok. Ich glaube, so eine Ochsentour wie früher – bei Pocketrock waren wir damals sechs Wochen am Stück unterwegs und hatten einen Tag frei – würden wir heutzutage nicht mehr machen. Aber sowas wie diese Mittags- und Abendshow in Wiesbaden – das geht schon ganz gut auf den Körper, das ist schon krass. Es macht aber auch wahnsinnig Spaß, weil es wieder eine ganz neue Situation ist. Wir haben noch nie mittags in einem Club gespielt. Und wenn man das mal machen kann, macht das auch mal Bock. Ich finde es auch immer gut, wenn man das Ganze – gerade nach über 28 Jahren – durch neue Ideen und Sachen, die man normalerweise nicht macht, ein bisschen frisch hält. Das ist wichtig. Und die Idee, zwei Shows an einem Tag zu spielen, ist so etwas, das uns frisch hält.

Frisch halten ist ein gutes Stichwort: Nächstes Jahr werden die Donots 30 – habt ihr schon konkrete Pläne fürs Jubiläumsjahr?

Wir sind noch nicht so ganz fertig mit der Planung, aber da sind schon ein paar Sachen in der Pipeline, von denen ich aber noch nichts verraten darf. Aber es wird auf jeden Fall etwas passieren zum Dreißigjährigen. Es kommt uns nur so wahnsinnig schnell vor – wir hatten ja gerade erst 25-jähriges Jubiläum, was wir auch schon mit großen Konzerten gefeiert haben, dann waren einfach drei Jahre Pandemie und plötzlich ist man schon dreißig – huch! Aber 30 Jahre kann man sich nicht entgehen lassen, da müssen wir auf jeden Fall was Spezielles machen.

Vielen Dank für deine Zeit und viel Erfolg mit dem neuen Album!

„Heut ist ein guter Tag“ von den Donots erscheint heute als limitierte 3-Fach-Vinyl-Box, Doppel-Vinyl, CD, Tape und Digital bei Solitary Man Records (Warner).

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