Comedian Lisa Feller im Interview "Mein Sohn hat versprochen, dass er die Pubertät nicht macht – da bin ich also ganz entspannt"

Im ALLES MÜNSTER-Interview verrät Lisa Feller, warum Lampenfieber wichtig ist. (Foto: Stephan Günther)

Am vergangenen Freitag spielte Comedian Lisa Feller ihr aktuelles Live-Programm „Der Nächste, bitte!“ im Kap. 8 in Kinderhaus. Vor ihrem Auftritt trafen wir sie zum ALLES MÜNSTER-Interview.

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Hallo Lisa, danke, dass Du Dir so kurz vor Deinem Auftritt noch ein bisschen Zeit nimmst. Wenn ich richtig mitgezählt habe, ist es das dritte Interview, das wir mit Dir führen dürfen. Du bist ja auch schon lange in der Comedy-Szene – mit großem Erfolg. Bist Du vor Deinen Auftritten trotzdem noch aufgeregt?

Ja, auf jeden Fall! Aber es ist jedes Mal eine andere Aufregung. Es liegt daran, ob viele Leute da sind, Leute, die ich kenne, ob gefilmt wird oder ich neue Texte ausprobiere. Es sind dann verschiedene Arten von Lampenfieber, aber Lampenfieber muss schon sein. Das ist ja eine Art positive Anspannung. Man kann es sich so vorstellen: Wenn man nicht aufgeregt wäre, wäre das so die Situation zuhause auf dem Sofa, Chips auf dem Schoß und jemand würde sagen: „Mach mal was Lustiges“.

Du übernimmst ab Februar mit zwei Deiner Kolleginnen jeweils im Wechsel die Moderation der ARD-Sendung Ladies Night. Reiht sich das ein in Deine Erfolge oder ist es etwas Besonderes für Dich?

Das ist etwas sehr Besonderes. Ich arbeite schon viele Jahre mit Gerburg Jahnke und die Verteilung war immer klar: Sie moderiert und wir dürfen mal mitspielen. Dass das jetzt anders herum sein soll, ist eine wahnsinnige Herausforderung und eine große Ehre.

Du kommst gebürtig aus Düsseldorf, lebst aber schon lange in Münster. Hast Du auch einen Bezug zum Stadtteil Kinderhaus, in dem Du heute auftrittst?

Mein vorletztes Programm hatte hier Premiere und das war auch wichtig für mich. Das war der Moment, in dem mir bewusst wurde: „So jetzt mach ich diesen Beruf wirklich“. Außerdem wohnt eine meiner besten Freundinnen in Kinderhaus.

Dann kennst Du sicher die Gerüchte, die man sich über Kinderhaus als gefährlichen Stadtteil erzählt?

Ja und es ist völliger Mumpitz. Kinderhaus ist super und ich bin gerne hier.  Wenn man jemandem aus der Großstadt erzählt, „hier geht´s voll ab“, hat er sicher nur ein müdes Lächeln übrig.

Deine Kinder sind sieben und elf Jahre alt, also noch nicht in der Pubertät… 

Nein, noch nicht. Es sind Jungs, die lassen sich Zeit. Mein Sohn hat mir aber auch versprochen, dass er die Pubertät nicht macht. Insofern bin ich da ganz entspannt.

Haben sie denn das Talent der Mutter geerbt?

Es ist so spannend – sie sind beide aus demselben Teig gebacken und so unterschiedlich. Der eine hat eher das Show-Talent und der andere einen sehr leisen Humor. Ich finde super, dass beide zumindest kein Humor-Brachland sind.

Der Junge mit dem Show-Talent macht den Alltag zum Erlebnis?

Ja unbedingt. Zum Beispiel sitzt er am Küchentisch, steht auf, bewegt sich hin und her, setzt sich wieder hin und sagt: „Sorry, ich musste kurz tanzen“. Er hat sich auch schon mal verbeugt, als er vom Brot abgebissen hat. Es ist sehr lustig mit ihm.

Wann und wo bringst Du Deine Fans als Nächstes zum Lachen?

Es stehen sehr viele Termine an. Die kann man auf meiner Seite nachsehen. Aber am 12. November gibt es etwas Besonderes: Sisters of Comedy. An einem Abend wird es im gesamten deutschsprachigen Raum 30 Shows mit 150 Künstlerinnen geben, die dafür sorgen, dass die Leute lachen, ohne dass ein Mann dabei ist. Wir sammeln auch Spenden fürs Frauenhaus, aber vor allem können die Leute einfach einen schönen Abend haben. Ich trete in der Halle Münsterland mit den Zucchini SistazCarolin Kebekus, Katinka Buddenkotte und Ilka Luza auf. Entstanden ist das aus einer Facebook-Gruppe, in der nur lustige Frauen sind. In der tauschen wir uns auch aus. Beispielsweise, wenn jemand genervt ist, weil ein Moderator gesagt hat: „Als Nächstes kommt eine Frau, sie ist aber trotzdem lustig“. Deshalb wollten wir etwas tun.

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