AfD vermisst „ausgewogene Berichterstattung“ Presseakkreditierung für den Neujahrsempfang verweigert / ALLES MÜNSTER weist Vorwürfe zurück

2017 durfte ALLES MÜNSTER noch am Neujahrsempfang der AfD in Münsters Rathaus teilnehmen, zu dem die ehemalige Parteisprecherin Frauke Petry als Ehrengast geladen war. (Archivbild: Thomas Hölscher)
2017 durfte ALLES MÜNSTER noch am Neujahrsempfang der AfD in Münsters Rathaus teilnehmen, zu dem die damalige Parteisprecherin Frauke Petry als Ehrengast geladen war. (Archivbild: Thomas Hölscher)

ALLES MÜNSTER stellte bei der AfD Münster eine Anfrage, den diesjährigen AfD-Neujahrsempfang zu besuchen und darüber zu berichten. Dieser Weg im Vorfeld ist für Pressevertreter gängige Praxis. Diese Akkreditierung möchte die Partei uns nicht gewähren.

Die AfD Münster verwehrt uns die Berichterstattung über ihren Neujahrsempfang am 7. Februar, auch wenn sie „das Medieninteresse an der AfD und Ihren (sic) Veranstaltungen sehr“ schätze, wie es in einem Antwortschreiben an die Redaktion heißt. Weiter begrüße sie „grundsätzlich den Kontakt mit Medienvertretern“ – diesen Kontakt wünscht sie offenbar aber nicht mit allen Medien. Ein Sprecher der AfD Münster sieht ein Problem bei Journalisten, „die augenscheinlich nie eine entsprechende Ausbildung genossen haben oder, dem Zeitgeist entsprechend, ‚Haltungsjournalismus‘ auf ihre Fahnen geschrieben haben, statt dem Publikum qualitativ hochwertige, ungefärbte und vollständige Informationen aufzubereiten.“

Eben diese Informationen scheinen wir von ALLES MÜNSTER aus Sicht der AfD nicht zur Verfügung zu stellen. Die AfD Münster habe sich weiter auf unserem Portal umgeschaut und konnte „zum AfD Kreisverband Münster keine ausgewogene Berichterstattung entdecken“. Eine objektive Berichterstattung über den Neujahrsempfang 2017, zu dem ALLES MÜNSTER akkreditiert wurde, findet sich bei uns aber sehr wohl. Dadurch, dass die AfD Münster damals unserer Reporterin ein Interview mit Frauke Petry und Marcus Pretzell (damals beide noch in der Partei) verwehrte, wurde eine präzisere Berichterstattung andererseits erst gar nicht möglich gemacht.

Interaktion in den sozialen Medien unerwünscht

Nachdem von uns eine Antwort auf das Schreiben der Partei folgte, stellten wir fest, dass uns auf Twitter sowohl der Account der AfD Münster, als auch Sprecher Martin Schiller und der Account des Landesverband NRW, in dem Schiller ebenfalls Vorstandsmitglied ist, blockiert hatten. Wann das zeitlich geschah, können wir allerdings nicht sagen. Scheinbar ist die AfD doch nicht so sehr an „grundsätzlichem Kontakt mit Medienvertretern“ interessiert.

Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass diese Art des Kontaktes scheinbar nur dann gewünscht ist, wenn sichergestellt werden kann, dass kritische Meinungen vor der Tür bleiben.

 

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