Vorarbeiten für neue Kanalpromenade Ausbau entlang Industriegebiet Loddenheide / Arbeiten zur Verbreiterung der Promenade ab Sommer

Mitte nächsten Monats sollen die ersten Vorarbeiten für die neue Kanalpromenade beginnen, wie beispielsweise die Rodung einiger Bäume. (Foto: Ralf Clausen)
Mitte nächsten Monats sollen die ersten Vorarbeiten für die neue Kanalpromenade beginnen, wie beispielsweise die Rodung einiger Bäume. (Foto: Ralf Clausen)

Das Fahrrad-Infrastrukturprojekt „Kanalpromenade“ schreitet weiter zügig voran. Schon Anfang Februar startet die Stadt Münster mit den Vorarbeiten für die Verbreiterung, Asphaltierung und Beleuchtung des kanalbegleitenden Weges zwischen Ballonstartplatz und Asphaltmischwerk.

Der Wegebau beginnt planmäßig zwar erst im Sommer, doch die vorbereitenden Rodungsarbeiten müssen im Sinne des Vogelschutzes bereits im Februar erfolgen. Für die entfernten Bäume und Heckenbestandteile seien Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen, teilt die Stadt Münster in einer Meldung mit. Das Amt für Mobilität und Tiefbau lasse an anderer Stelle neue Bäume pflanzen.

Nach Angaben der Verwaltung verzeichnet die Zählstelle südlich des Abschnitts auf Höhe des Ballonstartplatzes pro Tag durchschnittlich rund 900 Radfahrende, Tendenz steigend. Der bereits jetzt intensiv von Radfahrern, Fußgängern und Joggern genutzte Weg ist wegen der beschädigten Oberfläche derzeit nicht nur schlecht befahrbar, sondern auch deutlich zu schmal. An Wochenenden kann der Weg die Vielzahl der Nutzerinnen und Nutzer kaum aufnehmen. In der morgendlichen und abendlichen Rush-Hour während der Woche wird dieser Abschnitt schon jetzt zum Nadelöhr für Pendlerinnen und Pendler. Darum hatte der Ausschuss für Umweltschutz, Klimaschutz und Bauwesen im vergangenen August beschlossen, den etwa 800 Meter langen Abschnitt in Absprache mit dem zuständigen Wasser- und Schifffahrtsamt Rheine fahrradtauglich auszubauen.

Die örtlichen Gegebenheiten unterscheiden sich in diesem Abschnitt jedoch maßgeblich von den meisten anderen Teilen der Kanalpromenade. Der Weg zwischen Kanal und Industriegebiet Loddenheide ist auf der einen Seite von einer Baumreihe, auf der anderen Seite von einer Hecke eingefasst. Um den Weg für Radfahrende sowie Fußgängerinnen und Fußgänger komfortabel ausbauen zu können und ihn im Alltag sicher nutzbar zu machen, muss der Bewuchs auf einer Seite entfernt werden. Im Abwägungsprozess mit dem Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit sowie den Naturschutzverbänden NABU und BUND fand sich der Kompromiss, dass abschnittsweise unterschiedlich mit dem Grünbestand umgegangen wird.

Visualisierung der Kanalpromenade entlang des Industriegebietes Loddenheide. (Foto: Stadt Münster)
Visualisierung der Kanalpromenade entlang des Industriegebietes Loddenheide. (Foto: Stadt Münster)

Im südlichen Teil des Abschnittes (rund 450 Meter) wird die teilweise mit der so genannten Eschenkrankheit befallenen Baumreihe ab 1. Februar gefällt. Im nördlichen Teil (rund 300 Meter) hingegen befinden sich rund 60 Jahre alte Bäume in gutem Zustand, die erhalten bleiben sollen. Darum wird dort die Hecke entfernt. Damit die Baumreihe erhalten bleiben kann, wird der Weg mit Hilfe einer sogenannten Winkelstütze und einem hierauf angebrachten Geländer zum Kanal hin verbreitert.

Grüne kritisieren massive Baumfällungen im Stadtgebiet

Auch wenn ein Teil der Bäume, die für die neue Kanalpromenade gefällt werden, krank sind, fordern die Grünen in Münster mehr Transparenz. „Jeder gefällte Baum ist ein Verlust für die Lebensqualität und Artenvielfalt vor Ort“, äußert sich Robin Korte, Ratsherr und umweltpolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion. „Die Sorge und Verärgerung der vielen Anwohner, die uns in diesen Tagen wegen Baumfällungen kontaktieren, ist daher absolut nachvollziehbar.“ Wenngleich eine Fällung in bestimmten Fällen nicht verhindert werden könne, beispielsweise bei einer Schulerweiterung, fordert Korte von der Verwaltung mehr aktive Kommunikation: „Auch wenn Baumaßnahmen im öffentlichen Interesse stehen, ist es wichtig, dass für jeden Baum individuell die Möglichkeiten seines Erhalts geprüft werden.“ Die frühzeitige Information der Anwohner müsse besser und Ausgleichsmaßnahmen durch Neupflanzungen vor Ort von Anfang an mitgeplant und klar kommuniziert werden.

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