
Das Hafenfest hatte lange einen angestammten Platz im Terminplan von Münster. Mit seiner bunten Mischung von Live-Musik und sportlichen Aktionen, Shows für Groß und Klein, Verkaufsständen und kulinarischen Angeboten hat es Jahr für Jahr stets viele Besucher aus der Stadt und dem Umland angelockt. Und mehrmals waren diese drei Tage die einzigen, an denen ALLES MÜNSTER so etwas wie ein festes, gemeinsames Redaktionsbüro hatte, da wir die Veranstaltung direkt von vor Ort eng begleitet haben. Damit ist es nun aber endgültig vorbei: der Hafenfest-Veranstalter MS Hafen e. V. gibt jetzt auf, er hat die Auflösung des Vereins beschlossen.
Zuletzt wurde das Hafenfest immer wieder abgesagt: 2020 und 2021 wegen der Pandemie, davor und danach aber auch schon mal, weil wegen der vielen Baustellen im Hafengebiet der Platz für Buden und Bühnen fehlte. 2024 hätte der Ausbau des Kais an der Hafen-Südseite erneut eine Absage erforderlich gemacht. Außerdem wurde es für den veranstaltendem Verein immer schwieriger, ehrenamtlich tätige Helferinnen und Helfern zu finden, während die Kosten für die Technik und die vorgeschriebenen Sicherungsmaßnahmen um mehr als 40 Prozent gestiegen sind.

„Alles in allem: Eine gesicherte und zuverlässige Finanzierung des Hafenfestes ist für uns in Zukunft nicht mehr möglich“, schreibt der Verein in einem aktuellen Rundschreiben an die Mitglieder und Sponsoren. „Deshalb wurde in der Mitgliederversammlung am 30.11.2023 einstimmig die Auflösung des MS Hafen e. V. beschlossen. Ebenfalls einstimmig wurden Hennes Wegmann und Renate Bratz-Nigmann zu Liquidatoren gewählt.“
Wir von ALLES MÜNSTER bedauern diese Entscheidung, können sie aber nachvollziehen: Zumindestens das Hafenfest, wie wir es über die Jahre erlebt haben, kann es so nicht mehr geben. Denn es gibt kaum noch Freiflächen für lohnenswerte Konzertbühnen. Und in Zukunft werden noch mehr Wohnungen an das einstige Gewerbegebiet am Hafen heranrücken, die Auflagen werden dann sicher nicht weniger. Auch der Kai auf der Südseite, auf den Vorstandsmitglied Dete von Rüden in einem Interview mit uns 2017 eine gewisse Hoffnung legte, wird immer mehr zugebaut. Aber vielleicht findet sich ja zukünftig ein neues Grüppchen zusammen und veranstaltet an diesem Ort ein anderes Fest, vielleicht etwas kleiner, etwas leiser, etwas alternativer, vielleicht ein neues B-Side-Festival?
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