Nach mehr als 15 Jahren Planung, beginnt im ersten Quartal 2018 der Bau von Stroetmanns Hafencenter. Seit 2001 laufen die Planungen. „Wir sind froh, dass es jetzt endlich losgehen kann“, so Max Stroetmann. Damit startet am Hafen ein Großprojekt auf 22.000 Quadratmetern.
„Das geplante Hafencenter wird einen Entwicklungsschub für das Hafenviertel bringen“, versicherten Lutz und Max Stroetmann, die geschäftsführenden Gesellschafter des münsterischen Unternehmens L. Stroetmann, im Jahr 2011. Dennoch dauerte es noch weitere sechs Jahre, bis jetzt die Baugenehmigung für das Projekt vorliegt.
Tiefgarage soll Verkehrssituation beruhigen
Auf dem insgesamt etwa 22.000 Quadratmeter großen Grundstück entstehen insgesamt etwa 15.000 Quadratmeter Gebäudeflächen. Neben Einzelhandel und Gastronomie sind Büros, Arztpraxen und Wohnungen vorgesehen. Die Gebäude gruppieren sich um einen neu entstehenden Platz, der ebenerdig etwa 150 und im ersten Untergeschoss etwa 360 Parkplätze beherbergen wird. Die Parkplätze können nicht nur von Kunden der Einzelhandelsflächen genutzt werden. Es werden in der Tiefgarage auch etwa 220 öffentliche Stellplätze geschaffen, die beispielsweise abends auch Hafenbesuchern zur Verfügung stehen. „Damit werden wir ein altes Problem im Hafenviertel lösen: Die endlose Parkplatzsuche“, so Stroetmann. Gegner des Projektes hatten im Dezember eine Petition zum „Verschwenderischen Umgang mit öffentlichen Haushaltsmitteln“ auf den Weg gebracht: Die Stadt Münster schießt für den Bau der Tiefgarage Mittel in Höhe von 7,1 Mio. dazu. „Das ist das bekannte Prinzip“, bemängelt Petitionsführer Rainer Bode: „Kosten und Schulden trägt die Allgemeinheit und Gewinne und Erlöse werden privatisiert!“
Es wird gebaggert und gebohrt
In den nächsten Wochen heben Bagger den gewachsenen Boden bis zu einer Tiefe von etwa 4,5 Metern aus. Insgesamt werden etwa 70.000 Kubikmeter Boden abgefahren. Bis Ende Februar soll der erste von vier großen Turmdrehkranen aufgestellt werden. „In Abstimmung mit der Stadt Münster und den Stadtwerken soll der Baustellenverkehr auf die Einfahrten am Hafenweg, am Hansaring und an der Schillerstraße verteilt werden. Wir tun alles, um die Beeinträchtigungen durch die Bauarbeiten für alle Beteiligten so gering wie möglich zu halten“, betonte Stroetmann-Projektleiter Dr. Thomas Mainka. Bis zum April 2019 sollen die Rohbauarbeiten abgeschlossen sein. Wenn keine Bomben gefunden werden und keine weiteren Störungen eintreten, soll das Hafencenter bis Ende 2019 fertiggestellt sein.
Klage noch nicht entschieden
Das Bauprojekt stößt in der Bevölkerung nicht überall auf Begeisterung. Anwohner und die ansässigen Hafenvereine fordern ein „tragfähiges Verkehrskonzept“, das bis dato nicht vorliegt. „Der Verkehrsstrom ist schon jetzt überdimensioniert“, sagt Rainer Bode. Mit der Sperrung des Privatweges Theodor-Scheiwe-Straße, der die Schillerstraße mit dem Albersloher Weg verbindet, sei das Verkehrskonzept vollends durcheinander gebracht worden. Im Sommer 2014 hatte daher ein Anwohner mit Unterstützung eines Berliner Anwaltes und der Hafenvereine Klage gegen das Bauvorhaben eingereicht. Ein mit der Klage in Gang gesetztes Normenkontrollverfahren muss den Bebauungsplan mit all den 560 Einwendungen aus der Bevölkerung überprüfen.
Die nunmehr erteilte Baugenehmigung ist eine Konsequenz der positiven Ratsentscheidung vom Dezember 2015. Für das 1791 gegründete Traditionsunternehmen L. Stroetmann ist das Projekt im Hafen auch eine Heimkehr. „L. Stroetmann gehörte 1900 zu den ersten Firmen, die sich im damals neuen Stadthafen angesiedelt haben“, so Max Stroetmann.
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