„Das erhöht die Behandlungsqualität“ Elektronische Fallakte: Förderprojekt für verbesserte medizinische Zusammenarbeit erfolgreich abgeschlossen

In der Elektronischen Fallakte sollen alle Befunde direkt einzusehen sein. (Symbolbild: Rainer Sturm  / pixelio.de)
In der Elektronischen Fallakte sollen alle Befunde direkt einzusehen sein. (Symbolbild: Rainer Sturm / pixelio.de)

Acht Monate lang haben Hausärzte, Fachärzte, Krankenhausärzte, Therapeuten sowie Pfleger im Rahmen des Förderprojekts „I/E-Health NRW. Hand in Hand bestens versorgt“ die Möglichkeit gehabt, die durch das Projekt entwickelte Elektronische Fallakte (EFA) zu testen. Ziel war es, die medizinische Zusammenarbeit mit ausgewählten Versorgungsszenarien in vier nordrhein-westfälischen Regionen zu verbessern. Die Teilnehmer ziehen zum Projektende nun ein erfreuliches Fazit. 

„Die beteiligten Ärzte und Pflegenden haben uns positive Rückmeldung gegeben. Sie möchten die Elektronische Fallakte weiterhin nutzen. Nach Förderende steht sie nun allen Behandlern zur Verfügung. Weitere Regionen und Versorgungsszenarien zeigen sich bereits interessiert“, sagt Burkhard Fischer, Vorsitzender des projektkoordinierenden Vereins Digital Healthcare NRW und Referatsleiter IT bei der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen.

Die Elektronische Fallakte wird, anders als die patientengeführte Elektronische Patientenakte (ePA), von den Ärzten und Therapeuten gepflegt. Sie nimmt beispielsweise Befunde, OP-Berichte, Entlassbriefe oder Therapiepläne auf und bietet allen beteiligten Behandlern in der ambulanten und stationären Versorgung neue Möglichkeiten für eine verbesserte sektorenübergreifende Kommunikation und Zusammenarbeit. „Die EFA gibt den Behandelnden gesicherte Informationen zu vorangegangener Diagnostik und Therapie an die Hand. EFA und ePA sind zwei Akten, die sich gut ergänzen“, führt Dr. Georg Diedrich, stellvertretender Vorsitzender von Digital Healthcare NRW und Leiter des Geschäftsbereichs IT bei der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, aus. Die behandelnden Ärzte und Krankenhäuser erhalten aus ihrer Klinik- oder Praxissoftware oder per Webbrowser geschützten Zugriff auf die Daten. „Wir können für den Patienten Sicherheit gewinnen, indem alle Befunde und Diagnosen auch auftauchen“, erklärt Dr. med. Martin W. Baumgärtel, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I im St. Franziskus-Hospital „Das erhöht insgesamt die Behandlungsqualität.“

Die Elektronische Fallakte als Kommunikationsplattform ist auf alle Behandlungsabläufe – einfache wie komplexe – ausgerichtet, die eine enge Kooperation von Ärzten über Einrichtungs- und Sektorengrenzen hinweg erfordern. „Der Patient bestimmt selbst, welche Einrichtungen und an der Behandlung beteiligten Ärzte und Therapeuten auf seine EFA zugreifen dürfen. Er kann darauf vertrauen, dass diese alle relevanten Informationen zu seinem persönlichen Behandlungsfall untereinander vertraulich austauschen. Das Datenschutzkonzept wurde juristisch geprüft. Das System entspricht höchsten Sicherheits- und Datenschutzstandards“, betont Dr. Georg Diedrich.

Alle interessierten Ärzte und Vertreter anderer Heilberufe können sich nun mit einem eigens produzierten Film einen guten Überblick über die ersten Erfahrungen mit der Elektronischen Fallakte verschaffen. Der Film steht frei zugänglich zum Abruf bereit.

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