„Zeichen gegen Homophobie“ Ratsgruppe Piraten/ÖDP beantragt öffentliches Gedenken an die Verfolgung Homosexueller

Der CSD 2016 in Münster. (Foto: th)
Archivbild vom Christopher Street Day 2016 in Münster. (Foto: Thomas Hölscher)

In ihrem Antrag „Gedenken an die verfolgten Homosexuellen sowie den Internationalen Tag gegen Homophobie (IDAHOT) in der Stadtgesellschaft sichtbarer machen“ an den Rat der Stadt Münster fordert die Ratsgruppe Piraten/ÖDP dazu auf, eine Gedenktafel für die verfolgten Homosexuellen in Münster aufzustellen.

„Gerade in Zeiten, wo Rechtspopulisten unsere Demokratie angreifen und die Erfolge bei der Gleichstellungen der queeren Community rückgängig machen wollen“, will die Ratsgruppe Piraten/ÖDP „ein deutliches Zeichen gegen Homophobie setzen“. In der Gedenkkultur der Stadt Münster hätten die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus bisher zu wenig Beachtung gefunden. Die Ratsgruppe schlägt daher vor, mit einer zentralen Gedenktafel in der Stadt das Gedenken an diese, auch nach dem Ende des Nationalsozialismus noch vielfach Verfolgungen und Diskriminierungen ausgesetzte Opfergruppe, einen würdigen Ort zu geben.

Der Internationale Tag gegen Homophobie am 17. Mai eines jeden Jahres sollte zukünftig stärker in die Stadtgesellschaft wirken, fordern Piraten und ÖDP in ihrem Antrag. Der IDAHOT bietet aus ihrer Sicht die Gelegenheit, sowohl an die Homosexuellenverfolgung während der NS-Zeit zu erinnern, als auch auf die in extremen Randbereichen der deutschen Bevölkerung wieder sichtbar werdenden Homophobie hinzuweisen. Die Ratsherren Johannes Schmanck und Franz Pohlmann fügen hinzu, dass gerade in Münster, der Stadt, in der am 29. April 1972 die erste Schwulen-Demo in Deutschland überhaupt stattfand, „eine angemessene Form des Gedenkens gut zu Gesicht stünde. Denn da ist Münster nicht der Vorreiter, wie die Stadt es 1972 war.“

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