Yogakurs statt Blechlawine Beim "Park(ing) Day 2020" wurde ein Teil der Wolbecker Straße zum Aktionsraum für Organisationen und Initiativen

Organisationen, Initiativen und Einzelpersonen eroberten für einen Tag rund 600 Meter der Wolbecker Straße. (Foto: Bührke)
Organisationen, Initiativen und Einzelpersonen eroberten für einen Tag rund 600 Meter der Wolbecker Straße. (Foto: Bührke)

Nicht nur das Wetter hat mitgespielt, auch die meisten Autofahrer haben akzeptiert, dass am 18. September die Wolbecker Straße zwischen Bremer Straße und Hansaring für den Verkehr gesperrt ist. Was auf den ersten Blick wie eine Mischung aus Straßenfest und Flohmarkt wirkte, war der „Park(ing) Day 2020“, mit dem ein Bündnis aus sozial und ökologisch engagierten Gruppen nach eigenem Bekunden eine Oase der Ruhe, des Spiels und des kritischen Denkens entstehen lassen wollten.

Viele Bürger nutzten das schöne Wetter, um gefahrlos über die Wolbecker Straße zu bummeln. (Foto: Bührke)
Viele Bürger nutzten das schöne Wetter, um gefahrlos über die Wolbecker Straße zu bummeln. (Foto: Bührke)

„Mit dem Park(ing) Day möchten wir eine Diskussion zum Thema Nutzung und Gestaltung des öffentlichen Stadtraumes anregen“, wie Joachim Bick von der Initiative Fahrradstadt.MS in einer Pressemitteilung erläutert. „Wir möchten aufzeigen, wie Verkehrsflächen anders genutzt werden können und ein Bewusstsein dafür schaffen, wieviel Fläche dem Autoverkehr geopfert wird.“ Gleichzeitig wird durch das Motto „Viertel for Future“ ein Bezug zur Klimakatastrophe hergestellt, wie Anne Willenborg vom Bündnis Klimaalarm betont: „Der Verkehrssektor verursacht in Deutschland knapp 20 Prozent der Treibhausgasemissionen. Eine autofreie Innenstadt verbessert also nicht nur die Lebensqualität, sondern ist auch ein erster Schritt Richtung Klimagerechtigkeit.“

Der „Park(ing) Day“ ist ein internationaler Aktionstag und findet seit 2005 jährlich statt. Dabei werden meist am dritten Freitag im September zahlreiche Parkplätze im öffentlichen Straßenraum kurzfristig umgewidmet, um wenigstens vorübergehend einen Freiraum der Begegnungen für alle Menschen statt für PKW zu schaffen. „So wollen wir alternative Raumnutzungskonzepte veranschaulichen und konkret erfahrbar machen“, wie Bick in der Pressemitteilung der Organisatoren sagt.

Fotos: Michael Bührke

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