„Wir haben es satt“ Für eine nachhaltige Zukunft: Demo in Münster fordert Agrarwende und Umweltschutzmaßnahmen

Etwa 150 Personen nahmen an der Aktion unter dem Motto "Wir haben es satt" teil. (Foto: CIR)
Etwa 150 Personen nahmen an der Aktion unter dem Motto „Wir haben es satt“ teil. (Foto: CIR)

Am Samstag versammelten sich über 150 Menschen der Innenstadt, um für eine nachhaltige und ökologische Landwirtschaft im Münsterland sowie für verstärkten Umweltschutz einzutreten. Zum zweiten Mal hatte ein breites Bündnis aus Landwirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz zu dieser Aktion aufgerufen.

Die Demonstration, die unter dem Motto „Wir haben es satt!“ stand, fand bereits im letzten Jahr erstmalig in Münster statt und orientiert sich an der seit 2011 in Berlin stattfindenden „Wir haben es satt!“-Demonstration. Die Organisation dieser Veranstaltung liegt in den Händen von „KlimaEntscheid Münster“, „Münster isst Veggie“ und der Christliche Initiative Romero (CIR), in Zusammenarbeit mit der „Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft NRW“. Zusätzlich hatten sich 24 Umwelt-, Landwirtschafts- und Menschenrechtsorganisationen aus Münster und Umgebung dem Aufruf angeschlossen.

„Um eine ganzheitliche und nachhaltige Transformation der Landwirtschaft zu erreichen, müssen bedeutende Maßnahmen ergriffen werden“, so die einhellige Meinung der Akteure. Hierbei spielen insbesondere die Stadt Münster und die umliegenden Kommunen eine entscheidende Rolle. Konkrete Forderungen beinhalten die Vergabe landwirtschaftlicher Flächen nach sozial-ökologischen Kriterien („Gemeinwohlverpachtung“) sowie die Förderung des Umbaus der Tierhaltung, insbesondere in einer Region, die für ihre intensive Schweinemast bekannt ist.

Planungssicherheit erhalten

Damit die Agrarwende erfolgreich umgesetzt werden könne, sei es von entscheidender Bedeutung, dass Landwirtinnen und Landwirte Planungssicherheit erhalten und klare politische Leitlinien erhalten. Es müsse eine Perspektive für bäuerliche Betriebe geschaffen werden. Zusätzlich könnten in den Städten mehr grüne Freiflächen dazu beitragen, dem Biodiversitätsverlust entgegenzuwirken.

Teresa Häuser vom „KlimaEntscheid Münster“ betonte: „Das Insektensterben betrifft uns alle, besonders wenn wir durch das Umland radeln: Es summt und brummt nicht mehr wie früher.“ Außerdem müsse die nachhaltige öffentliche Verpflegung ausgebaut werden, wie Merle Kamppeter, Referentin für öffentliche Beschaffung bei der Romero Initiative, hervorhob: „Seit drei Jahren ist Münster Biostadt und erzielte kürzlich sehr gute Ergebnisse im Projekt ‘Gerechte und nachhaltige Außer-Haus-Angebote‘ mit der FH! Jetzt heißt es: dranbleiben! Das Ziel muss lauten: 100% faire und nachhaltige öffentliche Gemeinschaftsverpflegung.“

Heiko Wischnewski von der Gruppierung „Münster isst Veggie“ ergänzt, dass die Ernährung grundsätzlich und schneller pflanzenbasierter werden müsse. „Ein Anteil von etwa 33% der Nutztierhaltung an den globalen Treibhausgasemissionen kann und darf nicht ignoriert werden, zumal eine Reduktion wenig Kosten verursachen würde, schnell umzusetzen wäre und letztendlich sogar viel weniger landwirtschaftliche Flächen für die Welternährung benötigt würden.“

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