Seit Wochen hatten die Fans der beliebten Münster-Krimi-Reihe auf den Samstagabend hingefiebert. Nicht zuletzt, weil die neue Episode für Schauspielerin Patricia Meeden in ihrer Rolle als Dr. Tessa Tilker die erste als festes Mitglied im Wilsberg-Cast war. Die Reaktionen zu „Einer von uns“, so hieß die Folge, die gestern Abend im ZDF lief, sind durchaus gemischt. Eine Tatsache passte den Zuschauern aber überhaupt nicht.
„Kein richtiger Wilsberg, wie man ihn sonst kennt und mag. Münster war gar nicht zu sehen“, schreibt eine Leserin in unserer (nicht repräsentativen) Umfrage bei Instagram. Dieser Meinung sind auch andere: „Kein Münster, ein bisschen wie Cluedo.“ Und tatsächlich: Im 73. Fall für Münsters wohl bekanntesten Privatdetektiv ist null Komma nichts von der Stadt zu sehen – ein Novum in der Krimi-Reihe. „Einen Wilsberg ohne eine einzige Sekunde Münster gab es noch nie“, erklärt ALLES MÜNSTER Redakteur Michael Bührke. Er muss es wissen. Für die Recherche zu seinem „Krimiführer Münster“, der vor wenigen Wochen erschienen ist, hat er jede einzelne Folge geschaut. „Selbst bei den Norderney– und Bielefeld-Folgen wurde zumindest das Antiquariat gezeigt“, so Bührke. Die gestern ausgestrahlte Episode erinnerte mehr an ein Kammerspiel oder einen Film nach Agatha Christie, als an einen echten Münster-Krimi. Schuld daran ist – man mag es kaum glauben – die Pandemie.
Gedreht wurde im Herbst vergangenen Jahres stattdessen auf einem alten Wasserschloss. In den Sozialen Medien wurde heftig gerätselt, wo es steht. Die „Wilsberg-Ultras“, wie Antiquar Michael Solder (dessen Laden seit 23 Jahren regelmäßig als Kulisse dient) die hartgesottenen Fans liebevoll nennt, müssten das eigentlich schnell erkannt haben. Es handelt sich um Burg Bergerhausen, die zu Blatzheim, einem Stadtteil von Kerpen gehört. An die Burganlage angeschlossen ist ein öffentlicher Park, der mit seinem alten Baumbestand und dem Blick auf die Burg als Naherholungsgebiet vor allem an Wochenenden viele Besucher anlockt. Hier wurde bereits für Folge 25 mit dem Titel „Das Jubiläum“ (2008) gedreht.
Doch es gab auch durchaus positive Stimmen zum gestrigen Abend. „Richtig gut“, schreibt zum Beispiel ALLES MÜNSTER Leserin Lena. „Ich liebe solche Plots: ein Haus, ein Verbrechen, mehrere Verdächtige.“ So oder so: Der Wilsberg von gestern Abend sorgte mit 7,39 Mio. Zuschauern und einem Marktanteil von 24,7 % für eine durchaus solide Quote.
Der nächste Fall für Wilsberg „Gene lügen nicht“ wird am 15. Januar 2022 im ZDF ausgestrahlt.
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Was war das denn? Eine Art Kammerspiel mit hölzernen Dialogen, lustlos wirkenden Darstellern und eine zerfaserte Handlung ohne Spannung, Sprechtheater ohne Witz, ohne Schwung. Das ganze wirkte wie ein schlecht kopierter Agatha Christie-Film. Auch wenn manche Kritiker in früheren Filmen das (angebliche) Zuviel an Gags bemängelt haben – gerade der manchmal schlicht gestrickte Humor war für viele Fans sehr unterhaltend und das sprichwörtliche Salz in der Suppe. Die Figur der „Dr. Tilker“ als Nachfolgerin von „Alex“ halte ich ebenfalls für missglückt. Die Rolle ist zu brav und bieder angelegt.. Wir hoffen auf eine Rückbesinnung zu den zu spannenden, lustigen und manchmal auch berührenden Folgen.. Nochmal ein solches Kammerspiel zum Gähnen würden wir uns nicht antun.. Dann wäre „Wilsberg“ für uns Geschichte – schade!
Der letzte Wildsberg war nicht spannend, was nicht so schlimm ist, aber er war auch in keiner Weise witzig, das ist eine Katastrophe. Es reicht nicht den Armen „Owi“ immer als Idioten erscheinen zu lassen. Außerdem fehlt Alex, wo immer noch nicht geklärt ist, was sie da mit ihren Füßen gemacht hat..