Villa ten Hompel stellt neues Programm vor

Der Geschichtsort Villa ten Hompel am Kaiser-Wilhelm-Ring. (Foto: Ralf Clausen)

Der Geschichtsort Villa ten Hompel hat sein Veranstaltungsprogramm für die zweite Jahreshälfte 2018 vorgestellt. Ein Höhepunkt wird dabei die Beteiligung am Deutschen Historikertag sein, der vom 25. bis 28. September in Münster stattfindet.

Laut ihrem Leiter, Dr. Christoph Spieker, ist es nur „ein kleiner Beitrag zum vielfältigen und span­nenden Programm der Großveranstaltung im Herzen Münsters“, den sein Team zum 52. Deutsche Histori­kertag beisteuert, „aber mit abwechslungsreichen Veranstal­tungsformen“. Neben einer Sektion zur deutsch-niederlän­dischen Geschichte ist es z.B. eine zeitgeschichtliche Fahrradtour zu Spuren der NS-Zeit und der Nachkriegsjahre. Gekrönt wird es dadurch, dass der Geschichtsort Villa ten Hompel für seine innovative pädagogische Arbeit auf dem Historikertag den Freya Stephan Kühn Preis des Verbandes der NRW-Geschichtslehrer erhalten wird, überreicht von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer.

Bei der Vortrags- und Diskussionsreihe „Mittwochsgespräche“ steht im zweiten Halbjahr 2018 das Thema „1938“ im Fokus. In der Reihe präsentieren hochkarätige Wissenschaftler ihre neuesten Forschungen und Werke, wobei eine Diskussion im Anschluss an jeden Vortrag ausdrücklich erwünscht ist. Am 17. Oktober wird Dr. Götz Aly, einer der profilier­testen Kenner der Geschichte des Nationalsozialismus, Gast beim Mittwochsgespräch sein. Passend zu seinem Thema „1938 – Hitler und die Deutschen proben Raub, Mord und Krieg“ findet es allerdings an einem anderen, besonderen Vortragsort statt: dem Saal der jüdischen Gemeinde Münster.

Stefan Querl und Dr. Christoph Spieker präsentieren nach der Sommerpause das Programm für das 2. Halbjahr 2018 (Foto: Villa ten Hompel)

Bei dem erinnerungskulturellen „Forum am Donnerstag“ stehen vor allem aktuelle Bücher im Mittelpunkt der Vorträge, es gibt Vorträge und Lesungen aus den Bereichen Belletristik, Journalismus und Geschichtskultur. Dr. Christoph Spieker freut sich da besonders auf „Taxi am Shabbat“, dem Bericht zweier Journalisten über ihre Reise zu den letzten Juden Osteuropas (Donnerstag, 15. November, 19 Uhr) und auf den Biografen Peter Walther, der neue Aspekte in Leben und Werk Hans Falladas ausleuchtet (4. Oktober). Bei den „Yad Vashem Lectures“ werden dieses Mal im Schwer­punkt neue „Erinnerungspaten“ vorgestellt und der Holocaust-Gedenktag 2019 zusammen mit Schulklassen vorbereitet.

Wer den Geschichtsort Villa ten Hompel noch gar nicht kennt, hat in den nächsten Wochen gleich zweimal die Gelegenheit zu kostenlosen Führungen im und rund um das Haus. Bei „Schauraum – Nacht der Museen und Galerien“ am Samstag, 1. September, ist die Dauerausstellung nicht nur von 14 bis 24 Uhr geöffnet, sondern es gibt dort jeweils um 16, 18, 20 und 22 Uhr kostenlose öffentliche Kuratoren-Führungen. Und beim „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 9. September, startet an der Villa um 14 Uhr ein historischer Stadtteilspaziergang durch das Erpho- und Mauritzviertel, bei dem Spuren aus der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs verfolgt werden. Bis 17 Uhr ist zudem die Dauerausstellung geöffnet.

Aktuelle Infos zum Geschichtsort Villa ten Hompel gibt es auf der Homepage und auf der Facebook-Seite, ein PDF mit dem kompletten Halbjahresprogramm gibt es hier.

3 Kommentare

  1. 1. Anfrage:
    Edward Haduch aus Kozle/Oberschlesien sucht Material über eine Ausstellung zu Zwangsarbeitern in der NS-Rüstungsindustrie, z.B. in Blechhammer. In Kozle wurden die Deportationszüge nach Auschwitz angehalten, um die arbeitsfähigen Männer zwischen 15 und 55 herauszuholen. Zu diesen gehörten z.B. Dr. Ewald Rosenthal und sein Bruder Willy Rosenthal, die von Westerbork aus deportiert wurden.
    Könnte es sein, dass die Villa ten Hompel dazu Dokumente und Material der deutschen Polizei in Holland archiviert?
    Für baldige Nachricht wären wir dankbar
    Mit freundlichen Grüßen << Gertrud Althoff

  2. Edward Haduch aus Kozle/Oberschlesien sucht Material über eine Ausstellung zu Zwangsarbeitern in der NS-Rüstungsindustrie, z.B. in Blechhammer. In Kozle wurden die Deportationszüge nach Auschwitz angehalten, um die arbeitsfähigen Männer zwischen 15 und 55 herauszuholen. Zu diesen gehörten z.B. Dr. Ewald Rosenthal und sein Bruder Willy Rosenthal, die von Westerbork aus deportiert wurden.
    Könnte es sein, dass die Villa ten Hompel dazu Dokumente und Material der deutschen Polizei in Holland archiviert?
    Für baldige Nachricht wären wir dankbar
    Mit freundlichen Grüßen << Gertrud Althoff

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert