Viele Angebote zum Tag des offenen Denkmals „Entdecken, was uns verbindet“ lautet das Motto in diesem Jahr

Beim Tag des offenen Denkmals wird auch eine Fahrradtour zur "kritischen Inspektion" der Kriegerdenkmäler in der Stadt angeboten (Archivbild: Ralf Clausen)
Beim Tag des offenen Denkmals wird auch eine Fahrradtour zur „kritischen Inspektion“ der Kriegerdenkmäler in der Stadt angeboten (Archivbild: Ralf Clausen)

Seit 25 Jahren gibt es in Münster am Tag des offenen Denkmals Entdeckungsreisen in die Historie der Denkmäler, die Stadtgeschichte oder die Umbau- und Restaurierungsgeschichten. Die Städtische Denkmalbehörde Münster war von Anfang an mit dabei.

„Im ersten Jahr waren es drei Führungen“, erklärt Mechthild Mennebröcker von der Städtischen Denkmalbehörde. „Das heutige vielfältige und umfangreiche Programm kann nur mit der Unterstützung einer Vielzahl Ehrenamtlicher zusammen gestellt werden. Eigentümer, Architekt oder Heimatpfleger unterstützen uns sehr.“ Am heutigen Sonntag lockt der Tag des offenen Denkmals wieder mit fast 60 Angeboten quer über die Stadt verteilt. Das Motto in diesem Jahr: „Entdecken, was uns verbindet“ – zugleich ist der Denkmaltag auch Teil des europäischen Kulturerbejahres 2018.

Zwischen englischer Wohnkultur, französischen Wurzeln und polnischer Fachkunde gibt es viel Europa in Münster zu erkunden. Aber auch die versteckten europäischen Eigentümlichkeiten, wie beim Erbdrostenhof, der Dominikanerkirche oder die mittelalterlichen Motive in einem Speisesaal werden spannend erläutert. Aber auch die Verbindung von Alt und neu, ob als Stilmix am Schlossplatz oder in der Symbiose von Denkmal und Gegenwartskunst in der Dominikanerkirche sind Thema am Tag des offenen Denkmals.

Die Ergebnisse von Schulprojekten aus dem Geschichts- oder Kunstunterricht im Umgang mit einem Denkmal werden in der Anne-Frank-Schule oder im und am Lazarettbunker vorgestellt. Hinter die Kulissen schauen können die Besucher auch im bedeutenden, mittelalterlichen Fachwerkspeicher auf Haus Kump in Mecklenbeck, den spätklassizistischen Fassaden auf Haus Coerde oder die Bauprojekte des „Dritten Reiches“ wie das Standortlazarett oder das Heeresverpflegungshauptamt.

Der historische Spaziergang „Rund um die Villa“ mit dem Historiker Timm C. Richter führt durch das Erpho- und Mauritzviertel. Neben der Villa ten Hompel, dem Dienstsitz des Befehlshabers der Ordnungspolizei im Wehrkreis VI, befanden sich dort noch außergewöhnlich viele weitere Dienststellen von Partei und Staat in den Jahren 1933 bis 1945. Auch Orte der Verfolgung lassen sich finden, wie etwa die Leitstelle der Gestapo oder der Gertrudenhof, Sammelstelle der münsterländischen Juden vor ihrer Deportation. Im Rahmen dieses Rundganges werden an diesen Orten nach Spuren von Nationalsozialistischer Herrschaft, Verfolgung und Krieg gesucht und gezeigt, dass viele dieser Orte nicht nur räumlich eine Nähe zur Villa ten Hompel hatten. Die kostenlose Tour beginnt heute um 14:00 Uhr am Geschichtsort Villa ten Hompel am Kaiser-Wilhelm-Ring 28.

Das  Programm verspricht noch viele weitere Blicke hinter die Kulissen, die jenseits des Tages des offenen Denkmals nicht möglich sind. Das Programm gibt es online.

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