Viel Engagement fürs Allgemeinwohl auf dem Digital Participation Camp & Summit 2015

Carina Schmid und Mathias Haas kündigen mit Stolz das 1. Projekt an. (Foto: ar)
Carina Schmid und Mathias Haas kündigen mit Stolz das 1. Projekt an. (Foto: ar)

Am Wochenende ging das Digital Participation Camp, kurz DPC 2015 genannt, zu Ende. Bereits zum vierten Mal trafen sich engagierte, kreative, junge Gründer aus über 30 Nationen, um nationale und globale Problemstellungen anzugehen. Diesen Freitag war der Höhepunkt mit den Präsentationen aller Projekte, an denen in den vergangenen anderthalb Wochen gearbeitet wurde. Und die Beteiligten können stolz auf ihre Arbeit sein: Neben Analysen des jeweils anzugehenden Problems wurden konstruktive Lösungsvorschläge erarbeitet und bereits vielfach umgesetzt.

Zu Beginn des Summit begrüßen Carina Schmid und Mathias Haas, zwei Organisatoren aus dem Team des Camps, die Anwesenden und zeigen einen kleinen Zusammenschnitt des letzten Camps.

Die nun folgenden Präsentationen demonstrieren die Vielfalt der Projekte – allen gemeinsam ist vor allem der Nutzen für die Allgemeinheit. Einige Projekte haben nationale Schwerpunkte, wie etwa die Plattform Live+ für Krebspatienten in Palästina oder das Projekt Powrly, das demokratische Strukturen darüber stärken will, dass Bürger und Politiker an der Elfenbeinküste über eine Plattform miteinander in Kontakt treten können. Jede Gruppe stellt ihr Projekt anhand von Folien vor und erläutert kurz die Problematik, die Lösungsvorschläge und die umgesetzten Ziele. Hier wurden verschiedene kreative Prozesse in Gang gesetzt – von der Findung eines Logos, über ein Video, das die Ziele nochmals visualisiert bis hin zur Schaffung einer Webseite und/oder App.

Folie von Live + (Foto: ar)
Folie von Live + (Foto: ar)

Andere Projekte sind klar auf die Stärkung von Frauen und Frauenrechten ausgerichtet, so z. B. das Projekt Her Say oder auch die Initiative VOW (Voice of Women). Ersteres will die Erwerbsarbeit von Frauen, die oft in Heimarbeit handwerklich hochwertige Produkte herstellen, durch das Internet unterstützen. Letztere will das Wahrnehmen von Frauen ändern, indem sie ihnen ungeachtet etwaiger Sprachbarrieren eine Stimme verleihen möchte, damit auch Frauen und ihren Leistungen Aufmerksamkeit geschenkt wird. Ihre Plattform versteht sich sowohl als Informationsdienst für Frauenrechte als auch als Portal zum aktiven Handeln. Heimliche Heldin ihres Videos ist am Ende ein kleines Mädchen, das auf Englisch erklärt, dass Frauen toll seien. Momente wie diese sorgen im Publikum für Heiterkeit und zeigen die breite Zustimmung aller Anwesenden, aber auch das Lied von Konda Delphine, in dem sie die eindrucksvoll die Einzigartigkeit aller Frauen („You are more than just a beautiful face“) herausstreicht, wird mit Begeisterung aufgenommen.

Aya Chebbi und Konda Delphine (re.) mit ihrem Projekt VOW. (Foto: ar)
Aya Chebbi und Konda Delphine (re.) mit ihrem Projekt VOW. (Foto: ar)

Wiederum andere Projekte haben durch die aktuellen politischen Entwicklungen einen globalen Charakter, etwa die Initiative CFS (Corruption Free Society), die sich für die Bekämpfung von Korruption durch Publikmachen einsetzt. Auch das von Wassim Zoghlami vorgestellte Projekt DataShield setzt global an: Hier geht es um die Verfolgung von Twitter-Aktivitäten von IS-Sympathisanten. Anhand öffentlich zugänglicher Daten, die das Team bei Twitter vorfindet und auswertet, können sich thematische Schwerpunkte, aber auch Orte lokalisieren lassen. Inwieweit diese Aufschluss über Terroristen geben, erläutert Wassim Zoghlami in einem Interview demnächst hier.

Jetzt geht es nur noch darum, die Projekte aufrecht zu erhalten und die angesprochenen Personen auch wirklich damit zu erreichen. Schaut man allerdings auf vergangene Projekte zurück, sehen die Chancen mehr als gut aus.

 

 

 

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