Sommer, Sonne, Vainstream Ein Gitarrenfest mit Gleichgesinnten

Ausverkauftes Haus, schon obligatorisch beim Vainstream Rockfest. (Foto: Stephan Günther)

Besucher- und Hitzerekord: Mit gut 16.000 Besuchern, wolkenlosem Himmel und Temperaturen im 30-Grad-Bereich ließ die dreizehnte Ausgabe des Vainstream Rockfests auf dem Gelände des Hawerkamps zahlenmäßig keine Wünsche offen. Das „Gitarrenfest mit Gleichgesinnten“, Schnittmenge sämtlicher Fans der Genres Metal, Punk und Hardcore, geriet zu einem Fest der Superlative.

„Ausverkauft!“ hieß es bereits rund zwei Monate vor dem Stichtag 30. Juni 2018. Die veranstaltende Konzertagentur Kingstar um Timo Birth und sein Team weiß schon lange, wo der Hase langläuft, wenn es darum geht, eine ausgewogene Mischung aus interessanten Newcomern und publikumswirksamen Acts zusammenzustellen. Münsters größtes Rockfestival ist nicht nur ein Festival der kurzen Wege, sondern auch weit über die Stadtgrenzen hinaus ein mächtig angesagtes Szenetreffen. Mit 29 Bands auf insgesamt vier Bühnen ist es zudem auch eine logistische Meisterleistung, bei der es einen straffen Zeitplan einzuhalten gilt.

Daher geraten die Auftritte der Bands gestrafft und songtechnisch enorm zielgerichtet, was die jeweilige „Hitdichte“ angeht. Greifen wir am Beispiel der zwei teilnehmenden Berliner Bands dieses Prinzip mal auf: Bärte und Haare sind optisch definitiv das Ding von Kadavar; aber auch Gitarrenriffs aus der Black Sabbath-Gedächtniskiste und die Ansage von Gitarrist und Sänger Lupus Lindemann: „Wir haben nur eine halbe Stunde Spielzeit, also reden wir nicht lange herum!“ Gesagt, getan, lieferte das Retrotrio aus der Hauptstadt ein umwerfend dynamisches Set, dessen elektrisierende Grooves über den ganzen Kamp hallten – Chapeau!

Die Beatsteaks lieferten eine Stunde einen Knaller nach dem anderen ab. (Foto: Thomas Hölscher)
Die Beatsteaks lieferten eine Stunde einen Knaller nach dem anderen ab. (Foto: Thomas Hölscher)

Wenn man einem Headliner wie den Beatsteaks nur eine Stunde Spielzeit zugesteht, nutzt das sympathische Quintett dies natürlich in Form einer gnadenlosen Steilvorlage aus. Elf Songs –  jeder ein Knaller – unterstrichen den Ruf der Band, eine der besten Liveacts des Landes zu sein, vehement. Von „Jane Became Insane“ über „Summer“(!) bis hin zu „Hand In Hand“, „I Don`t Care As Long As You Sing“ und dem Pixies-Cover und Rausschmeißer „Where`s My Mind“ waren dies unfassbar intensive sechzig Konzertminuten. Auch die Hochkaräter BoySetsFire, Bullet For My Valentine, Casper, Asking Alexandria und Stick To Your Guns begeisterten an allen Fronten.

Zur Kritik: Die Publikumsströme hatten bei ihren Laufwegen mit einigen Engpässen zu kämpfen (bei der Zuschauerzahl allerdings verständlich) und das Konzept der Einwegbecher sollte hinsichtlich des Müllaufkommens von Veranstalterseite ebenfalls nochmals überdacht werden. Ansonsten freuen wir uns alle schon auf den 29. Juni des kommenden Jahres, wenn es heißt: „Welcome to Vainstream 2019!“

Fotostrecke: Vainstream Rockfest (30.06.18)

Fotostrecke: Vainstream 2018 – Hinter den Kulissen (30.06.18)

 

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