Ab August wird die neue Sonderausstellung „Überlebenskünstler Mensch“ im Naturkundemuseum in Münster gezeigt. Die Ausstellungsmacherinnen Dr. Hanna Rüschoff und Dr. Ramona Dölling vom LWL-Museum geben einen Einblick in die Konzeption der Ausstellung.
Selten war eine Ausstellung im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) so aktuell wie diese. Dabei ist es Zufall, dass die Ausstellung „Überlebenskünstler Mensch“ zu einem Zeitpunkt kommt, da die Corona-Pandemie zwingt zu beweisen, warum Menschen sich den Titel „Überlebenskünstler“ verdient haben. Anpassungsfähigkeit müssen auch die Ausstellungsmacherinnen beweisen, da sie wegen der Vorsichtsmaßnahmen teilweise umdenken mussten. Rüschoff und Dölling hatten gerade ihren Doktortitel in Evolutionsbiologie und Zoologie, als sie vor fast zwei Jahren als wissenschaftliche Volontärinnen im Museum anfingen. „Ein Sprung ins kalte Wasser, da wir beide noch nie eine Ausstellung konzipiert hatten. Wir wussten, wie viel Verantwortung das ist. Die jüngste Sonderausstellung hier im Museum sahen über 300.000 Menschen. Das ist, als würde ganz Münster deine Arbeit begutachten“, so Dölling. „Aber das Team hier im Museum bringt so viel Erfahrung mit, dass man nie alleine vor einem Problem steht“, erklärt Rüschoff.
Als die Volontärinnen ihre Arbeit im Naturkundemuseum begannen, stand der Titel für die Ausstellung fest – und viel mehr nicht. Ihre Aufgabe war es, diesen Titel mit Ideen, Inhalten und Geschichten zu füllen. Ein Jahr lang waren sie auf Themensuche und Recherche für das Konzept. Rüschoff: „Es war ein Puzzlespiel. Du hast einige Rahmenbedingungen, aber die Puzzleteile musst du selbst suchen und zusammensetzen.“ Das Konzept musste einen logischen Aufbau haben, die Besucher interessieren und umsetzbar bleiben. Dann stand der Plan: Es soll die umfassendste Darstellung des Themas Mensch als Überlebenskünstler in einer Ausstellung werden. Um das Vorhaben in die Tat umzusetzen, mussten Texte über die Evolutionsgeschichte verfasst, Grafiken über den Ressourcenverbrauch erstellt oder Objekte aus dem Weltall beschafft werden. Themen wie kulturelle oder biologische Evolution, Krankheit und Tod, Sprache und Gesellschaft sollten mit Objekten bildhaft aufgearbeitet werden.
Bei anderen Museen, in Ausstellungen oder bei privaten Sammlern fragten Dölling und Rüschoff nach, ob speziell ins Konzept passende, ausgewählte Objekte für eine gewisse Zeit ausgeliehen werden können. Ihre Suche führte sie bis nach Großbritannien. Andere Objekte mussten nach den Vorgaben der beiden Wissenschaftlerinnen angefertigt werden. „Wenn aus den eigenen verrückten Ideen für die Ausstellung dann Wirklichkeit wird, ist das schon spannend mit anzusehen“, so Dölling. „Die vorherrschende Idee für die Ausstellung ist, zu zeigen, wie sich die Menschheit im Spannungsfeld von Biologie und Kultur bewegt, oder was den Menschen so anders macht im Vergleich zu anderen Lebewesen auf diesem Planeten.“
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