
Wie Stadtverwaltung am Nachmittag mitteilte, werde man Ortskräften aus Afghanistan, die vor den Übergriffen der Taliban flüchten müssen, eine Perspektive bieten. Als Mitgliedsstadt im Bündnis „Städte Sicherer Häfen“ schließt sich die Stadt Münster einer Initiative der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam an.
Die im Bündnis zusammengeschlossenen Städte erklären ihre Bereitschaft, ursprünglich aus Seenot gerettete Menschen zusätzlich zu den nach dem Königsteiner Schlüssel verteilten Geflüchteten aufzunehmen. Die Stadt Münster signalisiere „ihre klare Bereitschaft, zusätzliche afghanische Ortskräfte aufzunehmen, die der Notsituation in ihrem Heimatland entkommen können“, heißt es in einer Erklärung aus dem Presseamt. „Die Ortshelfer in Afghanistan haben sich seit 2001 solidarisch gezeigt mit ihrer Unterstützung der deutschen Sicherheitskräfte“, so Oberbürgermeister Markus Lewe. „Nun ist es selbstverständlich, dass wir uns mit ihnen solidarisch zeigen und ihnen unbürokratisch unsere Hilfe anbieten.“
Münster ist seit Oktober 2019 „Sicherer Hafen“, im vergangenen Jahr hatte der Rat der Stadt Münster beschlossen, im Rahmen der Seenotrettung zusätzlich 60 erwachsene Geflüchtete und 20 unbegleitete Minderjährige aufzunehmen. „Dieses Kontingent wurde nicht ausgeschöpft, sodass die Stadt Münster zahlreiche aus Afghanistan fliehende Ortskräfte aufnehmen kann. Wir werden in dem starken Städtebündnis niemanden abweisen müssen“, verspricht Stadtdirektor Thomas Paal.
Ende 2020 waren in Münster etwa 680 Menschen mit afghanischer Staatsangehörigkeit gemeldet. Ihre Zahl ist vor allem 2015 und 2016 stark gestiegen. Zwischen 2004 und 2014 waren es weniger als 200 Menschen aus Afghanistan, die in Münster gemeldet waren.
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