Münster erwartet hohen Besuch Französischer Staatspräsident Emmanuel Macron erhält Westfälischen Friedenspreis

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron wird morgen den Westfälischen Friedenspreis in Münster entgegennehmen. (Foto: PD)
Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron wird morgen den Westfälischen Friedenspreis in Münster entgegennehmen. (Foto: PD)

Morgen Vormittag wird der französische Präsident Emmanuel Macron in Münster mit dem Internationalen Preis des Westfälischen Friedens ausgezeichnet. Die feierliche Verleihung findet im historischen Rathaus der Stadt statt und markiert den letzten Tag von Macrons dreitägigem Staatsbesuch in Deutschland.

Die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL), die den Preis seit 1998 alle zwei Jahre vergibt, wird Macron am Dienstag „für sein fortwährendes Engagement für Frieden in Europa“ ehren, wie es in der Entscheidung der Jury heißt. Er vertrete „fest verankerte europäische Werte, treibe voran, gestalte Politik“ und diene damit der europäischen Idee. Vor allem soll sein Einsatz nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine hervorgehoben werden. „Emmanuel Macron leistet mit seiner pro-europäischen Politik einen Beitrag für Frieden in Zeiten des Krieges. So gelingt es ihm trotz schwerer Verwerfungen mit der russischen Führung den Gesprächsdialog aufrecht zu erhalten und damit im Sinne des westfälischen Friedensschlusses von 1648 zu handeln“, so die Jury weiter.

Umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen und hochkarätige Gäste
Der Bereich rund um das Rathaus wird, wie hier beim G7 Gipfel 2022, zum Sicherheitsbereich. (Archivbild: Carsten Pöhler)
Der Bereich rund um das Rathaus wird, wie hier beim G7 Gipfel 2022, zum Sicherheitsbereich. (Archivbild: Carsten Pöhler)

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wird die Veranstaltung eröffnen, während Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Vorsitzender der WWL die Laudatio auf Macron hält und ihm den Preis überreicht. Neben Macron und Steinmeier werden auch prominente Gäste wie NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Bundesministerin Svenja Schulze, der CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz sowie zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur erwartet. Insgesamt rechnet die WWL mit rund 350 Gästen und etwa 200 internationalen Journalisten.

Wegen der hohen Sicherheitsvorkehrungen wird der Prinzipalmarkt ab 6:00 Uhr morgens bis zum späten Mittag für den Individualverkehr gesperrt sein. „Die gute Nachricht: Alle Geschäfte rund um den Prinzipalmarkt und im gesamten innerstädtischen Bereich können geöffnet bleiben“, erklärte Polizeisprecher Jan Schabacker. Fußgänger können unter den Arkaden auf der gegenüberliegenden Seite des Rathauses von der Lambertikirche bis zur Rothenburg passieren. Zudem sind mehrere Versammlungen angemeldet.

So rufen unter anderem die Ortgruppe Münster der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner:innen (DFG-VK) und die Friedenskooperative Münster ab 10:00 Uhr am Michaelisplatz zum Protest auf. „Die Vermittlerrolle von Macron zu Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine soll als Begründung für die Preisverleihung herhalten“. Es werde ein Vertreter geehrt, der diesen Krieg aktuell mit der Diskussion um die Entsendung der Bodentruppen anheize und eine Eskalation bis zum Atomkrieg provoziere.

Jugendbegegnung „We are Europe!“ auf der Stubengasse
(v.l.:) Auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, hier mit dem WWL-Vorstandsvorsitzenden Dr. Reinhard Zinkann und Oberbürgermeister Markus Lewe, hat sein Kommen angekündigt. (Archivbild: Michael Bührke)
(v.l.:) Auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, hier mit dem WWL-Vorstandsvorsitzenden Dr. Reinhard Zinkann und Oberbürgermeister Markus Lewe, hat sein Kommen angekündigt. (Archivbild: Michael Bührke)

Erstmals wird die Preisverleihung von einer Jugendbegegnung begleitet. Unter dem Motto „We are Europe!“ verwandeln Schülerinnen und Schüler aus Münster und der Region die Stubengasse in einen europäischen Begegnungsraum. Diese Veranstaltung wird von der Stadt Münster, der WWL und der Stiftung Westfalen-Initiative organisiert und maßgeblich von der Sparkasse Münsterland Ost gefördert.

Besondere Gäste der Preisverleihung, darunter die Jugendpreisträger des Deutsch-Polnischen Jugendwerks, werden sich nach der Zeremonie mit den Schülerinnen und Schülern austauschen. „Wir schlagen damit ganz bewusst einen Bogen zur Eröffnung des Jubiläumsjahres ‚375 Jahre Westfälischer Friede’“, erläutert Dr. Reinhard Zinkann, 1. Vorsitzender des Vorstandes der WWL.

Ein Tag im Zeichen des Friedens

Für alle Interessierten wird die Preisverleihung auf einer großen LED-Leinwand auf der Stubengasse live übertragen. Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen, sich frühzeitig ein Plätzchen zu sichern, um die Staatsgäste aus nächster Nähe zu erleben. Nach der Verleihung zeigen sich Macron und Steinmeier mit ihren Ehefrauen sowie Ursula von der Leyen und Hendrik Wüst auf dem Sentenzbogen am Stadtweinhaus auf dem Prinzipalmarkt.

Die Verleihung beginnt um kurz nach 10:00 Uhr und wird live von Phoenix und dem WDR übertragen. Zudem ist auf der Webseite der WWL ein Livestream eingerichtet, der auch auf einer großen LED-Leinwand auf der Stubengasse übertragen wird. Münster freut sich auf einen Tag voller bedeutsamer Begegnungen und einem klaren Bekenntnis zu Frieden und europäischer Zusammenarbeit. Der Westfälische Friedenspreis ist mit 100.000 Euro der höchstdotierte Friedenspreis, der von der Wirtschaft vergeben wird.

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