Im vergangenen Jahr ist die Kriminalität in Münster deutlich zurückgegangen. Die Zahl der Straftaten ist um 3.722 Delikte von 29.475 auf aktuell 25.753 Fälle gesunken. Das geht aus der aktuellen Kriminalstatistik hervor, die gestern veröffentlicht wurde.
„Der Rückgang der Kriminalität um mehr als 10 Prozent ist ein gutes Signal und eine Anerkennung für die Arbeit der Polizei in Münster“, betont Polizeipräsident Hajo Kuhlisch. Für diese positive Entwicklung sei ein Rückgang nahezu aller Straftaten ursächlich. Vor allem Eigentums- und Vermögensdelikte, wie Diebstahl und Betrug, seien deutlich gesunken. 478 Wohnungseinbrüche registrierte die Polizei im Jahr 2018, 272 Fälle weniger gegenüber 750 aus dem Vorjahr. Die Aufklärungsquote stieg dabei von 18,0 auf 21,13 Prozent an. „Der Rückgang der Fallzahlen Wohnungseinbruch um rund 36 Prozent ist erheblich“, resümierte Kriminaldirektor Frank Kaiser. „Gleichzeitig scheitern mittlerweile mehr als die Hälfte aller Einbrüche und bleiben im Versuchsstadium stecken, weil die Täter nicht in die Wohnungen und Häuser gelangten oder entwenden konnten.“
Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen steigt
Auch bei den Fahrraddiebstählen zieht die Polizei eine erfreuliche Bilanz: Obwohl die Zahl der Fahrräder in der Stadt mit der Zahl der Einwohner stets ansteigt, ging die Anzahl der gestohlenen Räder von 4.466 auf 4.382 Fälle leicht zurück. Die Aufklärungsquote von 9,74 Prozent zeigt ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahreswert von 6,0 Prozent. Dies sei das Ergebnis einer konzentrierten Ermittlerarbeit, so Kaiser. „Im April klärten die Ermittler eine Tatserie, in der Jugendliche aus Münster mehr als 50 Fahrräder im Auftrag eines Hehlers gestohlen hatten. Im November musste ein Fahrraddieb in Haft, dem die Beamten 75 einzelne Taten nachweisen konnten.“
Im Bereich der Straßenkriminalität gingen laut Kriminalstatistik die Fallzahlen ebenfalls zurück. 2018 wurden 9.273 Delikte registriert, gut 500 weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote von 12,54 auf 15,96 Prozent, dem höchsten Wert der letzten zehn Jahre. „Diese Entwicklung steht auch im Zusammenhang mit unseren Aktivitäten rund um den Hauptbahnhof“, betont Kriminaldirektor Frank Kaiser. „Mehrere Razzien in Kombination mit den zum Teil aufwändigen Ermittlungen gegen Drogendealer führen zum Erfolg. Allein im letzten Jahr gingen 39 Täter wegen illegalen Rauschgifthandels in Haft.“
Situation rund um den Hauptbahnhof
Bereiche wie die Engelenschanze, die Windthorststraße oder auch die Kleine Bahnhofstraße bleiben weiterhin im Fokus der Polizei, wie Polizeipräsident Kuhlisch versichert. „Wir werden unseren Teil dazu beitragen und die Szene im Blick behalten. Die Drogen- oder Alkoholabhängigen brauchen die Hilfe der Gesellschaft, unser Fokus richtet sich auf die Kriminellen, wie Drogendealer oder Räuber. Ihnen werden wir weiterhin das Handwerk legen.“
Die Polizei Münster arbeitet rund um den Hauptbahnhof eng mit den unterschiedlichen Ämtern der Stadt Münster, dem Quartiersmanagement, der Bundespolizei oder sozialen Hilfsangeboten zusammen. „Die Situation auf der Bahnhofsrückseite lässt sich nur gemeinsam und mit einer konstruktiven Bereitschaft aller Beteiligten zu Kompromissen angehen“, so Kuhlisch weiter. „Viele richtige und gute Ergebnisse lassen sich in vernünftigen Gesprächen aller erzielen.“
29 Mordkommissionen eingerichtet
Bei bestimmten Delikten übernimmt das Polizeipräsidium Münster auch die Ermittlungen im gesamten Münsterland. Dazu gehören auch Einsätze der Mordkommissionen. Im vergangenen Jahr führten Beamte des Polizeipräsidiums Münster 29 Mordkommissionen. Besondere Aufmerksamkeit fanden in Münster die Ermittlungen zum Raser, der Ende Januar auf der Warendorfer Straße einen Unfall verursachte und dadurch eine PKW-Fahrerin tötete. Letztlich stellt sich auch die Amokfahrt am Kiepenkerl im April des letzten Jahres als vollendeter Mord in vier Fällen dar.
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