Großes Interesse an „Queer Münster“ Noch bis zum 4. November ist die Ausstellung "Queer Münster. Eine andere Geschichte der Stadt" in der Stadtbücherei Münster zu sehen

Nur die Eröffnung fand im LWL-Museum für Kunst und Kultur statt, seit Montag und bis zum 4. November ist die Ausstellung „Queer Münster. Eine andere Geschichte der Stadt“ in der Stadtbücherei Münster zu sehen. (Foto: LWL / Julia Paulis)

Die Ausstellung „Queer Münster. Eine andere Geschichte der Stadt“ haben 21 Studierende der Geschichtswissenschaft unter Leitung von Dr. Julia Paulus und Dr. Claudia Kemper, beide vom LWL-Institut für Regionalgeschichte, entwickelt und umgesetzt. Sie ist noch bis zum 4. November in der Stadtbücherei Münster zu sehen.

Eröffnet wurde die Ausstellung am letzten Freitag mit über 250 Gästen im LWL-Museum für Kunst und Kultur. Dabei betonten Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), und Münsters Bürgermeisterin Maria Winkel ihre Bedeutung insbesondere in einem Jahr, in dem ein Mensch in Münster durch eine queerfeindliche Gewalttat zu Tode kam.

Auf 22 Ausstellungswänden informiert die Ausstellung über die Geschichte der Schwulen- und Lesbenbewegung seit den 1970er Jahren in Münster und mache deutlich, was für ein „Politikum“ homosexuelle Menschen waren und gegen welche Repressalien und Diskriminierungen sie sich zur Wehr setzten mussten, so die Organisatoren.

In einem Wechsel von Erläuterungen und Abbildungen verschiedener Quellen wie Briefen, juristischen Dokumenten und Fotos von Demonstrationen werde anschaulich, welche Personen besonders engagiert in der sozialen Bewegung waren und wie sich Vereine und Netzwerke gründeten, die in den vergangenen 50 Jahren maßgeblich dazu beigetragen haben, dass sich vieles verändert hat.

Die Ausstellung reiht sich ein in die Arbeit des Forschungs- und Gedenkprojekts „Verfolgte des Nationalsozialismus“, das von einem Team des Amts für Gleichstellung, des Stadtarchivs und des Geschichtsorts Villa ten Hompel getragen wird. Auch weitere bisher „vergessene“ Verfolgte, die etwa einer gesellschaftlichen Minderheit angehörten, sollen durch dieses Projekt erforscht und gewürdigt werden.

„Wir haben viel mitgenommen“, so die Studierenden am Eröffnungsabend. Gerade die Zeitzeug:innen Interviews hätten den jungen Wissenschaftlerinnen nahegebracht, was es bedeute, zu einer diskriminierten Minderheit zu gehören. „Im Laufe der Zeit wurde aus dem Uni-Seminar ein Team, das gemeinsam an diesem Projekt gearbeitet hat“, resümierten die Dozentinnen Kemper und Paulus.

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