DFB-Lizenz für ausgegliederte Preußen

Geschäftsführer Malte Metzelder, Aufsichtsratsvorsitzender Frank Westermann, Vereinspräsident Christoph Strässer, Präsidiumsmitglied Hans-Jürgen Eidecker und Notar Dr. Ulrich Wiengarten (v.l.) beurkundeten am Mittwoch die neugegründete Kommanditgesellschaft, mit der die Ausgliederung auch formal vollzogen ist (Foto: SC Preußen Münster)

„Mit dem heutigen Tag ist die Ausgliederung beim SCP formal vollzogen“, so leitete der SC Preußen Münster gestern auf seiner eigenen Facebookseite die Meldung ein, dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB) der neugegründeten Kommanditgesellschaft eine Lizenz ohne irgendwelche weiteren Auflagen erteilt hat. Die Vereinsspitze betonte dabei, dass mit der Lizenzerteilung an die GmbH & Co. KG aA , die übrigens rückwirkend zum 1. Juli 2017 gilt, der Mehrheitsbeschluss der Mitgliederversammlung vom 14. Januar 2018 umgesetzt wurde.

Das wird bei manchen Fans nicht gerade auf Begeisterung stoßen, schon gar nicht bei den Ultras. Die hatten sich ja – nach gut neun Jahren mit getrennten Support – erst im letzten November wieder zusammengeschlossen, gerade weil sie darin einig waren, die Ausgliederung der ersten Mannschaft in eine Kapitalgesellschaft abzulehnen. Dies und die Drohung, ein neues Stadion außerhalb von Münster zu bauen, hatte die Deviant Ultras schließlich zum Schulterschluss mit den anderen Gruppen in der Fiffi-Gerritzen-Kurve bewegt. Die Sorge vor der Kommerzialisierung ist natürlich vor dem Hintergrund zu sehen, dass sich in der 1. und 2. Bundesliga die Fangruppierungen gerade mit den Vereinsspitzen über die Aufhebung der sogenannten 50+1-Regel streiten. Bisher ist es nach dieser Vorschrift des DFB nämlich nicht möglich, dass einzelne Finanzinvestoren die Stimmenmehrheit bei den Kapitalgesellschaften übernehmen, in die Fußballvereine ihre Profimannschaften ausgegliedert haben.

Preußens Vereinspräsident Christoph Strässer hebt hervor, dass mit der Lizenzierung wenigstens formal die Grundlagen geschaffen sind, dem Verein professionellere Strukturen zu geben und ihn zukunftsfähig aufzustellen: „Wir sind sehr froh, dass es uns trotz des Zeitdrucks, den wir uns auch selbst auferlegt hatten, gelungen ist, dieses ambitionierte Projekt nun erfolgreich abzuschließen. Auf dieser Grundlage werden wir nun in der Stadt und in der Region dafür werben, dass sich Partner mit einem Bezug zum SC Preußen, für den Verein engagieren.“ Er weiß, dass nach den großen Anstrengungen der letzten Wochen und Monate noch viel Arbeit vor der Vereinsführung liegt.

Die Zusage des DFB kam am letzten möglichen Tag, damit die Lizenz noch in dieser Saison gültig wird, und nicht im Sommer wieder alles von vorne hätte eingereicht werden müssen. „Es gab in den vergangenen Tagen eine sehr konstruktive und trotz einiger Nachfragen sehr lösungsorientierte Zusammenarbeit mit dem Verband, der unsere Unterlagen genau geprüft und schließlich vollumfänglich akzeptiert hat“, dankt Christoph Strässer den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des DFB trotz allem. Er vergisst aber auch die Unterstützer in den eigenen Reihen nicht: „Meinen Mitstreitern im Präsidium, im Aufsichtsrat und in der Geschäftsstelle sowie unseren Partnern, die uns auf diesem Weg begleitet haben, gilt mein besonderer Dank. Dieses Ergebnis, auf das wir sehr stolz sein können, war nur durch große persönliche Anstrengungen möglich“, so Strässer weiter.

Ob diese Entwicklung (und was sich daraus noch alles ergeben wird) auch von den Fans und von der Stadtgesellschaft akzeptiert wird, muss sich allerdings noch zeigen. Wahrscheinlich wird es schon beim nächsten Heimspiel gegen den SC Paderborn am kommenden Samstag (3. März, ab 14:00 Uhr) zu spüren sein und eine Antwort von den Rängen kommen.

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