Der Dennis – Leider nein, leider gar nicht

"Der Dennis" nimmt sich selbst nicht zu ernst und seine Gäste noch weniger. (Foto: th)
„Der Dennis“ nimmt sich selbst nicht zu ernst und seine Gäste noch weniger. (Foto: th)

Dennis ist 21 Jahre alt, lebt in Hürth bei seiner Oma Claudia und geht zur Pierre-Littbarski-Berufsschule. Er absolviert „phasenweise, tendenziell“ eine Ausbildung zum Maurer und beschreibt sich selbst als eine Mischung aus den Rappern Sido, Haftbefehl, Farid Bang und dem Zauberer Harry Potter. „Süß, aber auch gefährlich.“ Mit seinem Leben ist er ganz zufrieden: Die Beziehung zu seiner Freundin Larissa läuft gut und in seiner Freizeit hängt er gerne mit seinen Kumpeln in seiner „Hood“ ab. Damit hat man die groben Eckdaten, auf die der Hürther in seinem aktuellen Programm „Leider nein, leider gar nicht“ noch sehr viel genauer eingeht. Das Publikum ist allerdings genau deswegen so zahlreich da.

„Guten Tag. Mein Name heißt Dennis. Ich wohne bei mein Oma Claudia, die is schon voll alt so, mindestens 39 Jahre“, so stellt sich Martin Klempnow lachend seinem Publikum in der – bis auf den letzten Platz ausverkauften – Halle Münsterland vor. „Es tut voll weh, ich schwöre, ich hab geweint“, versichert „Der Dennis aus Hürth“, als er über das Augenbrauenzupfen fachsimpelt. „Doch sind die Brauen erst einmal in entsprechender Form gezupft, dann gibt das den bösen Blick und der bringt Respekt“, versichert er seinen Gästen dann. Als er Dinge jenseits von Playstation und Vanillemilchtrinken an der Aral-Tanke erklärt, wird’s im Vokabular etwas holperig: „Installantantendompteur, Ostendeutscher, Vegeterrier“. Doch genau das will Münster an diesem Abend hören und ist sichtlich begeistert.

Martin Klempnow als sein Alias "Der Dennis". (Foto: th)
Martin Klempnow als sein Alias „Der Dennis“. (Foto: th)

Man mag ihn prollig finden, aber „Dennis“ ist einer von den Typen, die den Mund aufmachen und die Zuschauer unterhalten, denn Komiker Klempnow ist schlagfertig bis zum Umfallen. Und außerdem nicht blöd. Sein Auftritt zeichnet sich durch „Spon-ta-ne-i-tät“ und Improvisationskunst aus: Besonders die erste Reihe im Publikum wird gerne mal mit einbezogen und mit Handschlag und Küsschen persönlich begrüßt. Als „Der Dennis“ mit Gästen  ganz vorne dann ganz zwanglos plaudert, wird plötzlich das Licht gedämmt, langsame Schmusemusik ertönt, und er streckt dem bemitleidenswerten Dennis (ein Namensvetter aus dem Publikum) das Mikro entgegen. „Dennis hat uns nämlich eine Mail geschrieben“, erklärt Klempnow, „und er möchte Jana neben sich gerne etwas fragen …“ Es wird ein Blumenstrauß gebracht, Zuschauer Dennis wirkt irritiert, Jana erfreut. Stille. Schaudern. Und ein Rumms unter vollem Licht: „Nee, war nur Spaß“, sagt „Der Dennis“ und zieht sich lachend auf die Bühne zurück. Genauso der junge Mann, der kurz vor der Pause unauffällig den Saal verlassen will. „Musst du Pipi? Ok, dann machen wir jetzt eine Pause.“

Zoten und Feinhumoriges wechseln sich ab und ein paar Sprüche für den Alltagsgebrauch („Ein bisschen hässlich ist ja okay, aber der übertreibt echt!“) dürften sich die meisten Gäste gemerkt, mindestens aber gefilmt und direkt bei Facebook gepostet haben. Seit 2010 gibt es diesen „Dennis“. Zunächst in der Comedy-Sendung „Switch Reloaded“, dann täglich in der Radiocomedy „Dennis ruft an“. Live ist er sogar so beliebt, dass die Tournee verlängert wurde. Martin Klempnow kommt in seiner Rolle an und das zeigt die Stimmung in der Halle Münsterland. Die Zuschauer von „Leider nein! Leider gar nicht“ dürften aus dem Lachen kaum heraus gekommen sein und werden garantiert einen Muskeltkater am nächsten Tag verspürt haben.

Mehr zum Thema gibt's auf Dennis' Homepage.

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