Der Chinesische Nationalcircus hat den Aasee erobert

Der Chinesische Nationalcircus steht seit jeher für atemberaubende Artistik. Bänke für eine ganze Kompanie werden hier auf einem Kopf balanciert. (Foto: kd)
Der Chinesische Nationalcircus steht seit jeher für atemberaubende Artistik. Bänke für eine ganze Kompanie werden hier auf einem Kopf balanciert. (Foto: kd)

Das Reich der Mitte regiert seit Donnerstag am Aasee, der Chinesische Nationalzirkus gastiert dort mit seinem aktuellen Programm „Hongkong Hotel“ neben dem Wewerka-Pavillon. Zur Premiere gab es ein volles Haus – bis auf den letzten Platz besetzt war das Zirkuszelt, welches den Traditionscircus noch bis zum 5. Juni beheimatet.

Für jeden Geschmack war etwas dabei, farbenprächtigen Akrobaten und Clowns unterhielten das Publikum auf höchstem Niveau. Als Kulisse diente ein altes viktorianisches Hotel, in dem sich die asiatischen und europäischen Künstler begegnen, sich kennenlernen, zusammen agieren oder auch einfach nur eine artistische Pyjama-Party abhalten. Alle zusammen begeisterten sie das Publikum nicht nur mit akrobatischen Kunststücken, sondern auch einer großen Portion Humor. Ob mit Tellern, Hüten, Vasen, Kerzen oder sogar ganzen Holzbänken, kein Requisit war sicher vor einer atemberaubenden Jonglage. Ein Höhepunkt der Show war sicher eine Jonglage mit Bänken, deren Anzahl für eine ganze Gartengesellschaft ausgereicht hätten. Nur mit dem Kopf hielt der Artist diese in der Schwebe. Als immer mehr dazukamen, starrte das Publikum ungläubig in die Höhe. Eine der herausragendsten artistischen Meisterleistungen des Abends.

Unglaubliche Akrobatik mit Kerzenleuchtern, hier ist Körperbeherrschung gefragt. (Foto: kd)
Unglaubliche Akrobatik mit Kerzenleuchtern, hier ist Körperbeherrschung gefragt. (Foto: kd)

Auch die Clowns begeisterten mit ihren zurückgenommenen, aber pointierten Auftritten. Selbst schon das gegenseitige Bespritzen mit Wasser brachte die Zuschauer zum Lachen. Bewunderung löste auch eine Artistin aus: Mit Händen, Füßen und Kopf balancierte sie sieben Kerzenständer. Fast unwirklich schienen ihre Verdrehungen, welche sie dabei vollführte. Einer der Akrobaten ließ den Zuschauern im Anschluss den Atem stocken, als er im Handstand eine große Zahl von Klötzen wegstieß, um dann zielgenau wieder auf den Haltestangen zu landen.

Initiator und Clown der Show, Raoul Schoregge trifft mit dem aktuellen Programm erneut voll ins Schwarze, da waren sich am Donnerstag wohl alle Premierenbesucher einig. Schoregge entschied sich bereits mit 17 Jahren für diese Laufbahn und lernte sein Handwerk zunächst in Spanien. Geprobt wird nicht etwa in Peking, sondern im beschaulichen Havixbeck. Der Auftritt in der westfälischen Metropole ist somit fast ein Heimspiel für ihn. Den Vergleich zu den Großen der Branche muss die Show nicht scheuen; sie wird bis zum 5.6. noch viele, viele Zuschauer begeistern.

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