Das Brett, das für viele Kinder die Welt bedeutet Titus Dittmann lud bereits zum 18. Mal zu seiner berühmten „Skate-aid-Night“ ein

Moderator André Gatzke (li.) und Titus Dittmann begrüßen die Gäste der Skate-aid-Night. (Foto: Jasmin Otman)
Moderator André Gatzke (li.) und Titus Dittmann begrüßen die Gäste. (Foto: Jasmin Otman)

Für die hochkarätigen Gäste der Spenden-Gala wurden die Räume des Skaters Palace zum Festsaal: In dem alten Industrie-Gebäude, wo Graffiti die Wände ziert und Skate-Rampen die Halle füllen, standen stattdessen elegant gedeckte Tische. Das Candle-Light-Dinner wurde von einem abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm begleitet, welches sich natürlich rund um das Thema des Abends drehte: das Projekt Skate-aid.

Titus Dittmann, ehemaliger Pädagoge und Vater der deutschen Skateboard-Szene erkannte vor über 40 Jahren, dass das Skateboard mehr ist als ein Sportinstrument. Kinder lernen nicht nur Skate-Tricks, sondern auch, dass sie durch ihr eigenes Handeln Ziele erreichen. „In der Pädagogik nennt man das Selbstkonzept. Das ist unser inneres Bild von uns selbst, unsere Vorstellung davon, wer wir sind, was wir drauf haben, wie stark wir sind und was wir schaffen können.“

Wotan Wilke Möhring überlegt, wie lange er Titus schon kennt. (Foto: Jasmin Otman)
Wotan Wilke Möhring überlegt, wie lange er Titus schon kennt. (Foto: Jasmin Otman)

Und was Titus schafft, ist enorm: Mit seiner Stiftung setzt er sich für Kinder und Jugendliche, insbesondere in Krisengebieten, ein und animiert viele Menschen, ihn bei dieser Mission zu unterstützen. Und dazu zählten am gestrigen Abend nicht nur großzügige Münsteraner und Münsteranerinnen, sondern auch einige Prominente wie z. B. die Schauspieler Wotan Wilke Möhring (u. a. „Tatort“) und Torsten Heim („Toto & Harry“), Sänger Henning Wehland („H-BLOCKX“), Oberbürgermeister Markus Lewe und Entertainer Adam Riese.

Der KIKA-Moderator André Gatzke, der zwischendurch selbst mit einem Skateboard durch die Gänge flitzte, moderierte die vierstündige Veranstaltung. Dabei stand er allerdings nur selten alleine auf der Bühne. Als Erstes bat er den „Häuptling des Stammes“, Oberbürgermeister Lewe, zu sich, der wertschätzende Worte über den Gastgeber Titus fand: „Du hast so ein gutes Gespür für Kinder – was du mit deinem Projekt aufgebaut hast, ist unglaublich.“

Einer der Gäste teilte seine ganz persönlichen Beweggründe, warum er an der Spenden-Aktion teilnimmt: „Ich bin heute hier, weil ich Titus unterstützen möchte. Er hat mir damals, als ich ein Kind war, gezeigt, wie mir Skateboarden mit meiner ADHS hilft. Dadurch habe ich es von einem 4,5-Notendurchschnitt auf der Hauptschule zu einem 1er-BWL-Studium geschafft.“ Der Abend stand in genau diesem Zeichen: Energie, die für eine gute Sache eingesetzt wird.

Die Sängerin Nasila kommt aus Münster. (Foto: Jasmin Otman)
Die Sängerin Nasila kommt aus Münster. (Foto: Jasmin Otman)

Auch Wotan Wilke Möhring fand nur positive Worte: „Ich kenne Titus schon länger, als es Skate-aid gibt. Woher kenne ich Titus? Schon ewig… über Freunde. Später kam dann diese Skate-aid-Idee und das fand ich super und hab’s von Anfang an unterstützt, weil es einfach – ja, was soll ich sagen? Die Idee ist so simpel, der Erfolg ist so groß, die Botschaft so einfach und wie die meisten tollen Dinge im Leben oder unserer Welt ist das Einfache das Beste. Wir gehen ja immer vom Primitiven über das Komplizierte zum Einfachen. Da merkt man natürlich auch von Anfang an, dass er Pädagoge war. Mehr braucht’s nicht: Brett, Rollen und jeder darf sich drauf stellen und immer wieder drauf stellen – das finde ich einfach eine super Botschaft!“

Und Möhring ist keiner, der nur davon redet. Bei seinem gestrigen Auftritt erinnerte er das Publikum mit seiner rauen und kräftigen Stimme: „Heute geht es ums Geld und nicht ums Essen!“ Und schon machte er sich – mit einem leeren Sektkübel bewaffnet – auf den Weg zu den Tischen und sammelte Geld. „Es gibt drei Scheine, die ich hier heute nicht sehen will: Fünfer, Zehner und Zwanziger. Ihr habt das Geld, los jetzt!“

Auch für den nächsten interaktiven Programmpunkt holte sich Gatzke Unterstützung auf die Bühne. Gemeinsam mit Lina van de Mars („Die Autoprofis“) moderierte er die Saalversteigerung. Neben einem E-Scooter und einem Preußen Münster-Kühlschrank wurde ebenfalls eine Reise nach Uganda versteigert – für 7000 EUR. Der Meistbietende kann sich nun selbst ein Bild vom dortigen Skate-aid-Projekt machen.

(v.l.:) André Gatzke, Auma Obama und Oliver Noack (Vorsitzender "skate-aid Essen e.V."). (Foto: Jasmin Otman)
(v.l.:) André Gatzke, Auma Obama und Oliver Noack (Vorsitzender „skate-aid Essen e.V.“). (Foto: Jasmin Otman)

Als echte Powerfrau präsentierte sich Auma Obama, kenianische Germanistin, Soziologin, Journalistin und Autorin – und Halbschwester des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama. In ihrer mitreißenden Art erzählte sie von ihrer Stiftung „Auma Obama Foundation Sauti Kuu“, mit welcher sie benachteiligten Kindern und Jugendlichen in Kenia und anderen Ländern zu einem selbstbestimmten Leben verhelfen möchte. „Unser Motto lautet „You are your future“- Du bist Deine Zukunft.“ In einigen Teilen der Welt sei es unausweichlich, dass schon Kinder und Jugendliche arbeiten müssen, um das Überleben der Familie zu sichern. Doch es sei wichtig, dass sie auch Spaß haben und sich gut erholen können.

Für den musikalischen Ausklang der gestrigen Spenden-Gala sorgten der walisische Sänger Daniel Nicholas Fairhurst und die Münsteraner Sängerin Nasila. Und als man dachte, der Abend habe somit seinen gefühlvollen Abschluss gefunden, versammelte Titus alle Beteiligten der „Skate-aid-Night“ auf der Bühne um sich herum und läutete vor einem Meer aus Taschenlampen den Song „With a little help from my friends“ ein.

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