Musikalisches Aprilwetter Am Dienstag trat Michael Schulte im Jovel vor bunt gemischtem Publikum auf

Lichtblitze durchströmen die Jovel Music Hall beim Auftritt von Michael Schulte. (Foto: Claudia Feldmann)

Am Dienstagabend spielte der Singer/Songwriter Michael Schulte, bekannt aus der TV-Serie „The Voice of Germany“ in der Jovel Music Hall. Das Publikum ist bunt gemischt aus Teenies, ihren Eltern und… deren Eltern. Ein Konzert für die ganze Familie.

Doch bevor Schulte auf die Bühne tritt, wickelt die Schweizer Sängerin Joya Marleen das Publikum akustisch um den Finger. Ihre Stimme: Kraftvoll und herzzerreißend, einfach schön. Ihre Songs: Eine Mischung aus Pop- und Soulmusik.

Mit einem klanglich machtvollen Intro und einem ersten Eindruck des Lichtrepertoires betritt Michael Schulte die Bühne und läutet den Abend mit seinem Hit „Better me“ ein. Interessant an diesem Konzert ist die Abwechslung zwischen den ruhigen und lauten Kontrasten, welche irgendwie das Aprilwetter widerspiegelt.

Laute und leise Töne

Wie leiser Regen, der mit seiner Stetigkeit beruhigt, sucht seine Stimme ihren Weg durch die volle Halle. Und immer wenn ein ruhiger Song gerade dafür gesorgt hat, dass man sich in der gedanklichen Kuscheldecke sicher fühlt, ertönt ein gewaltiges Gewitter. Blitze schlagen ein – in Form von blinkendem, grellen Licht, das einen beinahe so stark blendet, dass man den Sänger nur erahnen kann. Das Schlagzeug lässt es donnern. Zum Glück handelt es sich bei dem immer wiederkehrenden Niederschlag nicht um Regen, sondern Konfetti! Auch gute Laune kann der Schulte nämlich!

Bei Balladen wie „Remember me“ steht der 33jährige Künstler auf der Bühne wie an einem Lagerfeuer. Im Raum herrscht absolute Ruhe, als er dem Publikum mit seinem Song über das Vatersein tiefe Einblicke in seine Seele gewährt. In seiner Hand die Acoustic-Gitarre, welche bei rockigen Songs wie „Hey“ in rotes Licht getaucht den Anschein erweckt, sie sei zu einer E-Gitarre mutiert. Das Schlagzeug und der kraftvolle Bass verschmelzen mit dem eigenen Herzschlag.

Erste Schritte in Münsters Fußgängerzone
Schulte ist bekannt für seine gefühlvollen Balladen. (Foto: Claudia Feldmann)

„Ich erinnere mich, als ich vor etwa 10 Jahren in Münster Straßenmusik gemacht und versucht habe, mein Album zu promoten. Das war auch echt ’ne geile Zeit hier, ich bin damals durch ganz Deutschland gereist, nur mit meiner Gitarre. Und dann hab ich alleine auf der Straße Musik gemacht – hatte natürlich auch ein bisschen Ärger mit der Polizei und dem Ordnungsamt, aber ansonsten waren die Leute hier in Münster echt cool drauf. Ich habe mir damals nie vorstellen können, in Münster mal ein richtiges Konzert zu geben.“

In etwa dem selben Zeitraum habe er seine Ballade „Falling apart“ geschrieben, von der damals niemand etwas habe wissen wollen. Später habe der Song die Menschen dann doch erreicht. „Verrückterweise ist das mein meistgestreamter Song. Was ich damit sagen will: Glaubt an euch!“ Was man nach der Performance eben dieses Songs auf jeden Fall glaubt: Schulte trifft auch die ganz hohen Töne.

Schon früh an sein Talent geglaubt hat übrigens der Musiker Max Giesinger. Die beiden lernten sich bei „The Voice of Germany“ kennen, als Schulte dort 2011 antrat. Seitdem seien sie beste Freunde. Den gemeinsamen Song „More to this life“ muss er an diesem Abend allerdings ohne Max singen, der für den Song erstmal einen Englischkurs hätte absolvieren müssen, scherzte Schulte.

Sein ESC-Auftritt

Der Song „You let me walk alone“, der zum Ende der Show gespielt wird, dürfte dem einen oder anderen bekannt vorkommen. Schließlich trat Schulte damit 2018 für Deutschland beim Eurovision Song Contest an und holte uns wenigstens einmal von den unteren Rängen auf den vierten Platz! Hinter dem einfühlsamen ESC-Hit steckt allerdings mehr. Schulte hat ihn für seinen verstorbenen Vater geschrieben. So klingt es, wenn Talent auf echte Gefühle trifft.

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