Lewe: Testbasierte Öffnungen ermöglichen Münster will Corona-Modellstadt werden / Oberbürgermeister stellt Antrag an NRW-Staatskanzlei

 Die Stadt Münster will Corona-Modellstadt werden und mit testbasierten Öffnungen besonders stark betroffenen Wirtschaftszweigen entgegenkommen. (Archivbild: Thomas Hölscher) Die Stadt Münster will Corona-Modellstadt werden und mit testbasierten Öffnungen besonders stark betroffenen Wirtschaftszweigen entgegenkommen. (Archivbild: Thomas Hölscher)

Oberbürgermeister Markus Lewe will, dass Münster als sogenannte Corona-Modellstadt zugelassen wird und hat am Mittwoch einen entsprechenden Antrag an die nordrhein-westfälische Staatskanzlei gestellt. Unter strengen Auflagen soll während des bundesweiten Lockdowns den Bürgern der Zugang zu Geschäften, Kultureinrichtungen, Zoo und gegebenenfalls weiteren Bereichen ermöglicht werden. 

„Ich begrüße es sehr, dass die nordrhein-westfälische Landesregierung in ausgewählten Modellkommunen gelockerte Corona-Beschränkungen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, ermöglichen will“, schreibt OB Lewe an Nathanael Liminski, den Chef der NRW-Staatskanzlei. Lewe sei der festen Überzeugung, dass über gute Testkonzepte und digitale Kontaktnachverfolgung – verbunden mit niedrigen Inzidenzwerten – modellhaft in den ausgewählten Städten und Landkreisen Erfahrungen gesammelt werden könnten, die dann landesweit in eine verantwortungsvolle Öffnungsstrategie umgesetzt werden könnten. „Die Stadt Münster will gerne eine dieser Modellstädte sein“, betont der Oberbürgermeister in dem Schreiben.

Aus Sicht der Stadtverwaltung spricht eine schon seit langem vergleichsweise niedrige Wocheninzidenz: So lag der Wert nach dem Jahreswechsel bei uns in Münster in der Summe acht Wochen unter 50 und ist mit aktuell rund 65 immer noch im Bundesvergleich überdurchschnittlich gut. Außerdem lägen die intensivmedizinischen Reserven der Krankenhäuser auf einem hohen Niveau. Zudem könne Münster mit 12,4 Prozent mittlerweile eine vergleichsweise hohe Impfquote vorweisen. Zur digitalen Kontaktnachverfolgung wurde die „Luca-App“ eingeführt. In Münster bieten derzeit sieben Testzentren, 21 Apotheken und 100 Arztpraxen Corona-Tests an, deren Angebote von der Bürgerschaft intensiv genutzt würden, wie es in einer Mitteilung der Verwaltung heißt.

Die Stadt Münster schlägt vor, dass „der auf diesem Weg erfolgte weitestgehende Nachweis einer Infektionsfreiheit zunächst in der Innenstadt und später auch darüber hinaus Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu Einrichtungen ermöglichen soll“. Alternative Zugangsvoraussetzung könne auch ein Impfnachweis sein. Weiterhin müssten in den Einrichtungen selbst strikte Hygieneregeln und eine klare Begrenzung der Personenzahl gelten.

Um eine schnelle Intervention des Gesundheitsamtes bei etwaigen Infektionsketten zu ermöglichen, müssten nach Meinung der Verwaltung, teilnehmende Geschäfte im Gegenzug eine digitale Kontaktdatenerfassung sicherstellen. OB Lewe hofft, dass Münster eine der Städte wird, „in der das Land zusammen mit der Stadt modellhaft innovative Wege testet und Erfahrungen sammelt“.

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