Nominiert für den Journalismus Lab-Preis ALLES MÜNSTER Reportage „Allein unter Allen“ / Amokfahrt vom Kiepenkerl 2018

An die Geschehnisse erinnert eine Gedenkplatte am Kiepenkerl. (Foto: Michael Bührke / ALLES MÜNSTER)
An die Geschehnisse erinnert eine Gedenkplatte am Kiepenkerl. (Foto: Michael Bührke)

Ein Mann fährt 2018 mit einem Kleinlaster in eine Menschenmenge, verletzt und tötet Unschuldige. Die Tat in der sonst so  idyllischen westfälischen Metropole Münster bewegt. Sie bewegt die Bevölkerung und vor allem die Presse. Journalisten stehen vor der schwierigen Aufgabe, das Unfassbare zu kommunizieren. Auch ein Jahr später noch, zum Jahrestag am münsterschen Kiepenkerl. Mit einem beeindruckenden journalistischen Onlineprojekt hat ALLES MÜNSTER die Geschehnisse multimedial aufgearbeitet. Das Projekt ist nominiert für den Preis des Journalismus Labs 2019.

„Mit dem Preis des Journalismus Labs prämieren wir auch in diesem Jahr wieder besonders gelungene lokaljournalistische Online-Angebote aus Nordrhein-Westfalen“, heißt es dazu auf der Homepage des Journalismus Lab. In der Kategorie „Neue Stimmen im Lokalen“ ist das ALLES MÜNSTER-Projekt „Allein unter Allen – Amokfahrt in Münster“ nominiert. Aus allen Einreichungen hat die Jury nur fünf Angebote in zwei Kategorien ausgewählt – darunter ALLES MÜNSTER. „Allein die Nominierung ist eine große Ehre für uns. Das gesamte Team ist jetzt schon sehr stolz“, sagt Thomas Hölscher, Chefredakteur und Mitgründer des ehrenamtlich geführten Onlinemagazins.

„… respektvoll die Geschehnisse aufbereiten.“ (ALLES MÜNSTER-Redakteurin Lena Marie Brinkmann)

Das multimediale Projekt – Textbausteine, mal informativ, mal emotional, wechseln sich ab mit Videos, Bildern, Collagen und Infos aus verschiedenen Social-Media-Kanälen. Das sechsköpfige Autorenteam gibt mit dem längeren und innovativen Stück nicht nur einen bloßen Rückblick auf Ereignisse und Gedenkfeier, sondern spiegelt auch die Emotionen der Bevölkerung wider – und arbeitet die eigenen professionell auf. „Das Projekt bot die Möglichkeit, alles im Detail durchzugehen. Ohne die unsichere Faktenlage und den unmittelbaren Schock. Stattdessen mit ausreichend Zeit und mehr Abstand zu den Ereignissen, sodass wir überlegt und respektvoll die Geschehnisse aufbereiten konnten“, so Redakteurin Lena Marie Brinkmann.

Die besondere Herausforderung war, binnen kurzer Zeit vor dem Jahrestag der Tat an die richtigen Ansprechpartner und vor allem nicht veröffentlichte Informationen zu gelangen. Auch die Organisation der verschiedenen Arbeitsfelder aller Beteiligten und die Zusammenführung der unterschiedlichen Textelemente bis hin zur fertigen Webreportage waren sehr komplex. „Aus journalistischen wie persönlichen Gründen hatten wir großes Interesse an einer umfassenden Aufbereitung des Themas und wollte alle Vorteile einer Webreportage nutzen, die im journalistischen Alltag derart gebündelt nur selten zu finden sind“, erklärt Projektleiter Marc Geschonke.

Herausgekommen ist ein journalistischer Beitrag voller Multimedialität, mit unterschiedlichen Textelementen und einer außergewöhnlichen Bildsprache. Unaufdringlich. Sachlich. Persönlich. Ein Projekt, das in dieser Form nur als Team zu realisieren ist. Der Stolz des Teams über die Nominierung könnte nicht größer sein. „Dieses Projekt zeigt, wie ausgeprägt die Teamarbeit bei ALLES MÜNSTER ist und wie viele Mitstreiter sich jeden Tag gemeinschaftlich engagieren“, betont Chefredakteur Stephan Günther. „Die Nominierung ist eine Würdigung der Arbeit jedes Einzelnen.“

Die Preisverleihung findet am 15. November im Rahmen des NRW-Hörfunkpreises in Düsseldorf statt.

Link: „Allein unter Allen – Amokfahrt in Münster“

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