Fahrräder noch nachhaltiger nutzen, wie geht das? Mit einem Frachtcontainer, 400 ausgedienten Leezen, engagierten Helfern, gutem Werkzeug und viel Tetris-Erfahrung, sagt das Münsteraner Unternehmen interface medien.
„Wo sind die 15er-Maulschlüssel?“ Diese Frage hört man sonst eher selten auf dem Gelände der ehemaligen York-Kaserne. Für den Umbau zu einem Wohngebiet sind sonst große Maschinen und Baufahrzeuge gefragt. Doch an diesem Tag ist das anders. Betritt man das Gelände, fällt einem auf der linken Seite direkt ein großer Frachtcontainer ins Auge. Davor hantieren 10 Mitarbeiter der Firma angestrengt mit allerlei Werkzeug und besagtem Maulschlüssel an alten Fahrrädern.
Franziska Frie, Projektleiterin bei interface medien, erklärt: „Wir haben im Rahmen unseres sozialen Engagements in den vergangen 3 Jahren zu Fahrradspenden für den Verein Fahrräder für Afrika e.V. aufgerufen. Und jetzt montieren wir die gespendeten Fahrräder möglichst platzsparend, sodass wir circa 400 Fahrräder im Container verfrachten können.“
Auch der Vorsitzende des Vereins Fahrräder für Afrika e.V., Johannes Wolf, ist aus Oschatz in Sachsen nach Münster gereist, um bei der Verladung zu helfen. Er zeigt sich begeistert vom ehrenamtlichen Engagement: „So schnell eine eigene Website für Münster bereitzustellen, Flyer und T-Shirts zu entwerfen, online und sogar auf dem eigenen Firmen-Jubiläum für Spenden zu werben, das ist schon echt große Klasse.“
Von 9 bis 18 Uhr wird geschraubt und verladen. Pedale und Vorderrad werden abmontiert und mit Kabelbindern eng am Rahmen befestigt. Lenker werden gelockert und seitlich gedreht. Unterstützt werden die Helfer dabei auch von den Radbastlern der Kolpingsfamilie Emsdetten, die ihrerseits schon Container mit Fahrrädern nach Afrika geschickt haben.
Als der Container endlich verplombt ist und sich in Bewegung setzt, macht sich Stolz und Erleichterung, aber auch schon eine gewisse Vorfreude unter den Beteiligten breit. Denn am 6. Dezember wird das Schiff mit dem Container an seinem Ziel im Hafen von Durban in Südafrika ankommen. Sweetbike, die Partner-Organisation vor Ort, wird sich dann um die Ausbildung von Fahrradmechanikern und die nachhaltige Nutzung der Fahrräder kümmern.
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