100 Jahre Musikstadt Münster Zwei neue Bücher beleuchten die Musikgeschichte der Stadt zum Jubiläum von Sinfonieorchester, Westfälischer Schule für Musik und Musikhochschule

Prof. Michael Keller (Musikhochschule), Prof. Dr. Jürgen Heidrich und Prof. Dr. Michael Custodis (beide Institut für Musikwissenschaft der WWU), Cornelia Wilkens (Stadt Münster), Prof. Dr. Johannes Wessels (Rektor der WWU), Golo Berg (Sinfonieorchester Münster), Friedrun Vollmer (Westfälische Schule für Musik), Prof. Dr. Norbert Schläbitz (Institut für Musikpädagogik) und Prof. Ulrich Rademacher freuen sich über die Veröffentlichung der zwei Jubiläumsbände. (Foto: Jörg Heithoff)

In diesem Jahr feiern Sinfonieorchester Münster, Westfälische Schule für Musik und Musikhochschule Münster ihr 100-jähriges Bestehen. Schon bei der Gründung des städtischen Orchesters und der Westfälischen Hochschule für Musik – der Vorläuferin für Musikschule und Musikhochschule – im Jahr 1919 wurden in Münster Musikschaffen sowie Ausbildung von Profis und Laien zusammengedacht. Anlässlich ihres 100. Geburtstags erscheinen im Aschendorff Verlag zwei Veröffentlichungen unter dem Titel Musik für Münster, die die einzigartige Geschichte der drei Institutionen sowie die Entwicklung der Musikstadt Münster dokumentieren. 

Die Publikation Musik für Münster – Musikhochschule und Westfälische Schule für Musik 1919 – 2019 schildert reich bebildert die Historie, das Wirken und die Ausstrahlung der Westfälischen Schule für Musik und der Musikhochschule in 100 Jahren. Sie zeigt, wie aktuell und attraktiv die Idee der Gründer von damals heute wieder ist: eine Institution zu schaffen, die Jung und Alt, Profis und Enthusiasten, Aktiven und Zuhörenden eine Teilhabe am Musikleben eröffnet und zudem den künstlerischen und pädagogischen Nachwuchs ausbildet. Gemeinsam mit dem Sinfonieorchester Münster wurde die Westfälische Hochschule für Musik unter aus heutiger Sicht spektakulären Bedingungen ein Jahr nach dem Ende des ersten Weltkrieges gegründet. Auch in Notzeiten glaubten die Verantwortlichen so sehr an die Sinn und Leben stiftende Kraft der Musik, dass sie eine Musikschule sowohl für Laien als auch für Berufsausbildung gründeten: Keimzelle für die heutige Westfälische Schule für Musik und die Musikhochschule – Institutionen mit großer Strahlkraft in die Stadtgesellschaft und gleichzeitig weit über die Grenzen der Stadt hinaus. 

Die zweite Veröffentlichung mit Titel Musik für Münster – Die Geschichte des Städtischen Orchesters 1919-2019 zeigt auf, dass Musiker, Musikinstitutionen und ihr Publikum ein Spiegel ihrer eigenen Zeit sind. Die 100-jährige Geschichte des erfolgreichen Klangkörpers sieht Größen des lokalen Kulturlebens ebenso wie internationale Gaststars auftreten und zeichnet die wesentlichen künstlerischen Entwicklungen sowie die wechselvolle Kultur- und Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts nach. Basierend auf umfangreichen Studien in städtischen und überregionalen Archiven ergibt sich mit Beiträgen von Andrea Ammendola, Michael Custodis, Jürgen Heidrich, Paula Sophie Prüßner, Peter Schmitz und Michael Werthmann ein facettenreiches Bild: vom Stadtleben im 19. Jahrhundert, als der Wunsch nach einem eigenen Orchester größer wurde, über die Gründungsphase durch das künstlerisch-akademische Multitalent Fritz Volbach und die politische Vereinnahmung des Orchesters im Nationalsozialismus bis zum Wiederaufbau des Musiklebens sowie zur Gegenwart.

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