Flashmob auf dem Domplatz

Flashmob auf dem Domplatz. Die kleine Gruppe links stellt die Menge der nach Deutschland Geflüchteten im letzten Jahr dar, die große Menge rechts die deutsche Bevölkerung. (Foto: Drones Photography / David Schnitker)
Flashmob auf dem Domplatz. Die kleine Gruppe links stellt die Menge der nach Deutschland Geflüchteten im letzten Jahr dar, die große Menge rechts die deutsche Bevölkerung. (Foto: Drones Photography / David Schnitker)

800 Menschen haben die Veranstalter für ihren Flashmob vor dem Dom benötigt, am Ende waren dem Aufruf am Dienstagabend deutlich über 1000 gefolgt. Eine Drohne kreiste über dem Platz und erstellte Luftbilder von der Menge. Mit der Aktion sollte ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gesetzt werden. 

„Der Wind wird uns nicht zum Problem“, sagte Organisator Lorenz Wielenga vor der Veranstaltung. Windstärke 7 maßen die Wetterstationen noch eine halbe Stunde vor Beginn, „Hauptsache, es regnet nicht, denn dann kann die Drohne nicht starten“, erklärte der 20-jährige Student.

Gemeinsam mit seinem Bruder hatte er eine Idee: die Menschen in zwei Gruppen im Verhältnis von 80:1 aufstellen und so darstellen, dass an Begriffen wie „Überfremdung“ kein Funke Wahrheit steckt. „Die Zahl 80 steht dabei für die deutsche Bevölkerung von rund 80 Millionen im letzten Jahr, die ‚1‘ für die eine Million hingezogenen Flüchtlinge“, so Wielenga.

Am Ende waren über 1000 Menschen dem Aufruf der Veranstalter gefolgt. (Foto: cabe)
Am Ende waren über 1000 Menschen dem Aufruf der Veranstalter gefolgt. (Foto: cabe)

Oberbürgermeister Markus Lewe dankte in einem Grußwort den Münsteranern für ihre Offenherzigkeit. „Wir haben lange nicht mehr so viel über Heimat gesprochen, wie in der letzten Zeit“, sagte er, „zwar können wir den Menschen, die zu uns kommen, keine Heimat bieten, ein Zuhause aber schon“. Deutlich brachte er zum Ausdruck, dass es für ihn auch keine Begriffe wie „Flüchtlingsströme“ gebe: „Diese Menschen sind Geflüchtete und wir müssen diese Herausforderung annehmen“, so Lewe weiter.

Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Uni Münster, stellte die Frage der Perspektive in den Mittelpunkt seiner Rede. „Was sehe ich in meinem Gegenüber? Seine Religion? Seine Herkunft?“, fragte er, „oder doch den Menschen, der Hilfe benötigt?“.

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