Zweitimpfung in Pflegeeinrichtungen gestartet Über-80-Jährige, die nicht in Pflegeeinrichtungen leben, sollen ab 1. Februar im Impfzentrum geimpft werden / Informationsschreiben dazu gehen diese Woche raus

Josef Weidner (88) mit Impfarzt Dr. Peter Münster im Johanniter-Stift. (Foto: Stadt Münster)

In Münsters Pflegeeinrichtungen fand jetzt der Auftakt zur zweiten Impfung statt. Die Auffrischung ist notwendig, um den Impfschutz sicherzustellen.

„Alles wunderbar! Keine Probleme hinterher, sofort gegessen, Kaffee getrunken, meinen Spaß gehabt“, sagt Josef Weidner mit dem Brustton der Überzeugung und meint damit die Stunden nach der ersten Impfung gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung. Der 88-Jährige gehört wie die übrigen Bewohnerinnen und Bewohner des Johanniter-Stifts und auch des Handorfer Hofes zu den ersten Menschen in Münster, die vor drei Wochen mit dem Biontech-Impfstoff ihre Auftakt-Immunisierung erhielten. Am Dienstag wurde die Schutzimpfung mit der zweiten Injektion vervollständigt. Der umfängliche Immunschutz wird etwa sieben Tage später erreicht sein. Nach derzeitigem Erkenntnisstand sind etwa 95 von 100 geimpften Personen vor einer Erkrankung geschützt.

Weit über 5000 Impfungen wurden bislang in Münster durchgeführt, der Start in die „Booster-Impfreihe“, also die Verstärkung durch Auffrischung, ist nun ein weiterer Meilenstein für die Stadt. Etwa bis Ende Januar werden alle stationären Pflegeeinrichtungen der Prioritätsstufe 1 in Münster die Zweitimpfung erreicht haben können – rund 330 Tage nach dem ersten hier bekannt gewordenen Corona-Fall Ende Februar 2020 werden damit die ersten Münsteranerinnen und Münsteraner vor einer schweren Covid-Erkrankung geschützt sein. Allein im Johanniter-Stift wurden am Dienstag rund 200 Dosen an Bewohner und Mitarbeiter verimpft – dank unterschiedlicher Füllmengen der Impfstofffläschchen erhielten dazu erneut einige Rettungskräfte (ebenfalls Priorisierung 1) kurzfristig die Schutzimpfung.

Maria Christina Prüsse (77) erhält im Johanniter-Stift ihre Zweitimpfung durch Dr. Peter Münster. (Foto: Stadt Münster)

Für Maria Christina Prüsse (77) war dieser Termin „ein Freudentag“, wie sie sagt – „denn ab jetzt wird es ja nur noch besser. Und das alles mit einem Stich, den man nicht spürt. Ich bin sehr froh.“ Ganz ähnlich sieht es Maria Nienhaus (101), die ebenfalls in der Einrichtung an der Weißenburgstraße lebt und die Impfung wie alle anderen sehr gut und bis auf einen leicht schmerzenden Oberarm ohne Nebenwirkungen vertragen habe. „Eigentlich ist es nichts anderes oder sogar noch etwas einfacher als die Grippe-Impfung“, sagt die rüstige Dame. Die zweite Dosis je geimpfter Person wird wie berichtet vom Land zurückgehalten und dann zum zweiten Termin – 21 Tage nach der Erstimpfung – angeliefert. Sie ist damit von etwaigen Lieferschwierigkeiten ausgenommen und sicher verfügbar.

„Insgesamt haben wir Anlass zu vorsichtigem Optimismus“, sagt Krisenstabs-Leiter Wolfgang Heuer, „der Inzidenzwert in Münster sinkt und wird voraussichtlich schon bald unter den Grenzwert von 50 gefallen sein. Noch in dieser Woche werden außerdem die Informationsschreiben an rund 16.000 Über-80-Jährige verschickt, die nicht in Pflegeeinrichtungen leben. Sie können dann nach der entsprechenden Terminvergabe ab dem 1. Februar im Impfzentrum geimpft werden. Darüber hinaus haben wir alle die Erwartung, dass bald weitere Impfstoffe und diese in größeren Mengen verfügbar sind, so dass weitere große Teile der Bevölkerung Schritt für Schritt geimpft werden können.“

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