Zwei Jahre Krieg in der Ukraine Rückblick auf Winnyzja-Hilfen / Lewe: „Stadtgesellschaft füllt Partnerschaft mit Leben“

Im vergangen Jahr - zum ersten Jahrestag des Krieges in der Ukraine - hatten Menschen Blumen und Plakate auf der Rathaustreppe niedergelegt. (Archivbild: Thomas Hölscher)
Im vergangen Jahr – zum ersten Jahrestag des Krieges in der Ukraine – hatten Menschen Blumen und Plakate auf der Rathaustreppe niedergelegt. (Archivbild: Thomas Hölscher)

Der Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine jährt sich heute zum zweiten Mal. Seit zwei Jahren leiden die Menschen in der Ukraine unter der ständigen Bedrohung durch russische Angriffe. Im September 2022 beschloss der Rat der Stadt Münster, eine Solidaritätspartnerschaft mit der ukrainischen Stadt Winnyzja einzugehen, um gezielt Unterstützung auf kommunaler Ebene zu leisten. Diese Partnerschaft wurde damals durch die Vermittlung der gemeinsamen polnischen Partnerstadt Lublin hergestellt. Seitdem hat es im Rahmen der Zusammenarbeit der drei Städte viele Aktivitäten gegeben.

„Zum zweiten Mal jährt sich nun der Angriff Russlands auf die Ukraine. Was die Menschen dort erleiden müssen, ist unvorstellbar. Münster steht fest an ihrer Seite – mit unserer Solidaritätspartnerschaft mit Winnyzja sind wir in engem Kontakt. Ich begrüße das vielfältige Engagement der Stadtgesellschaft, diese Partnerschaft mit Leben zu erfüllen. Wir müssen alle weiterhin daran arbeiten, der Ukraine eine Zukunft in Frieden, Unabhängigkeit und im Herzen Europas zu ermöglichen“, erklärt Oberbürgermeister Markus Lewe.

Hilfslieferungen und persönliche Begegnungen

Im Dezember 2022 schickte die Stadt Münster zum ersten Mal eine Hilfslieferung im Wert von rund 100.000 Euro über Lublin nach Winnyzja. Diese enthielt mobile Küchen, haltbare Lebensmittel und Geschirr. Die Hilfsgüter wurden von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) aus einem Sonderfonds des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beschafft. Ebenfalls im Rahmen des GIZ-Programms wurden Stromgeneratoren geliefert.

Im Dezember 2022 brachte die Stadt Münster erstmals Hilfsgüter auf den Weg nach Winnyzja - Teil der Liefung waren haltbare Lebensmittel in Konserven. (Foto: Stadt Münster)
Im Dezember 2022 brachte die Stadt Münster erstmals Hilfsgüter auf den Weg nach Winnyzja – Teil der Liefung waren haltbare Lebensmittel in Konserven. (Foto: Stadt Münster)

Im März 2023 reiste eine Delegation unter der stellvertretenden Bürgermeisterin von Winnyzja, Halyna Yakubovych, erstmals nach Münster, um die Solidaritätspartnerschaft offiziell zu besiegeln. Im Juni desselben Jahres konnte dank großzügiger Spenden aus der münsterschen Bevölkerung ein weiterer Hilfstransport in die Ukraine geschickt werden. Dieser enthielt hochwertige Sportgeräte für ein Rehabilitationszentrum in Winnyzja, das vollständig durch Gelder aus einer Spendenaktion des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Regionalverband Münsterland e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadt Münster finanziert wurde.

Im Juli 2023 waren 44 Kinder aus Winnyzja zu Gast in Münster, wo eine einwöchige Erholungsfreizeit organisiert wurde. Diese Kinder hatten entweder einen Elternteil im Krieg verloren oder ein Elternteil galt als vermisst. Im August desselben Jahres besuchte Oberbürgermeister Markus Lewe persönlich Winnyzja und traf dort seinen Amtskollegen Serhii Morhunov. Kurz darauf traf eine weitere Hilfslieferung aus Münster im Wert von rund 100.000 Euro ein, die Generatoren, Werkzeugausstattung und einen Radlader enthielt. Im November besuchte dann Bürgermeister Serhii Morhunov von Winnyzja Münster mit einer Delegation.

Solidarität und Engagement

Neben privaten und städtischen Hilfen unterstützen auch verschiedene Akteure aus Münster die Solidaritätspartnerschaft – darunter Schulen, Unternehmen, Vereine, kulturelle und kirchliche Institutionen sowie weitere Organisationen. So stehen beispielsweise die Stadtwerke Münster zu Energie- und Mobilitätsthemen im Austausch mit ihren Partnern in Winnyzja, ebenso wie das Universitätsklinikum Münster mit einem Krankenhaus in der Solidaritätspartnerstadt.

Auch zukünftig ist Winnyzja auf Unterstützung angewiesen. Erst Anfang dieses Jahres gab es erneut Angriffe auf die Region um die Stadt. Eine weitere Hilfslieferung über Lublin nach Winnyzja ist daher geplant, bei der erneut Reha-Geräte über das ASB-Spendenkonto und ein Kipper über das GIZ-Programm geliefert werden sollen. Die Stadt prüft auch, ob sie in diesem Jahr wieder eine Erholungsfreizeit für Kinder aus Winnyzja anbieten kann.

Wer den Menschen in Winnyzja helfen möchte, hat weiterhin die Möglichkeit, an den ASB Münsterland zu spenden (IBAN: DE55 4005 0150 0034 5002 23, Stichwort: Winnyzja). Für eine Spendenquittung ist die Angabe der Adresse im Verwendungszweck notwendig. Fragen zur Spendenaktion beantwortet Susanne Rietkötter vom Büro Internationales im Amt für Bürger- und Ratsservice der Stadt Münster (rietkoetter@stadt-muenster.de, 0251 / 492-3326).

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