Zum Tag der 112: „Gaffen tötet!“ Durch einen innovativen QR-Code auf Rettungswagen erwischen sich Gaffer selbst auf frischer Tat

Die QR-Code-Technologie löst automatisch die Warnung: „Gaffen tötet!“ aus. (Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.)
Die QR-Code-Technologie löst automatisch die Warnung: „Gaffen tötet!“ aus. (Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.)

Eine Innovation der Johanniter-Unfall-Hilfe und der Kreativagentur Scholz & Friends kommt auf die Straße: Mehr als 30 Rettungswagen der Johanniter werden deutschlandweit aktuell mit einem QR-Code ausgestattet, der Gaffern ihr schädliches Verhalten bewusst machen soll, sobald sie das Geschehen fotografieren wollen.

Die Johanniter in Münster begrüßen das Projekt. „Gaffer behindern immer wieder die Arbeit von Rettungsdiensten und Polizei an Unfallstellen“, sagt Carsten März, Leiter Rettungsdienste im Regionalverband Münsterland/Soest. Er betont, dass Mobiltelefone am Unfallort auch sinnvoll eingesetzt werden könnten: „Passanten, die Zeuge eines Unfalls werden, können durch Erste Hilfe Leben retten. Dazu gehört auch, die 112 zu wählen.“

Die Idee hinter dem Slogan „Gaffen tötet!“

Der am Rettungsfahrzeug angebrachte QR-Code löst auf dem Mobiltelefon von Schaulustigen, die das Geschehen festhalten wollen, automatisch den Warnhinweis „Gaffen tötet!“ aus. Die QR-Code-Technologie soll Gaffern ihre Tat so unmittelbar bewusst machen und sie vom Fotografieren abhalten.

Denn Gaffen ist kein Kavaliersdelikt. Seit dem 1.1.2021 gilt laut Paragraf 201a des Strafgesetzbuches, dass das Fotografieren oder Filmen eines Unfalls mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren belangt werden kann.

Die wissenschaftliche Begleitung

Parallel zum praktischen Test auf der Straße werden das „Gaffen“-Phänomen und die Reaktionen auf die beklebten Rettungswagen von der Akkon Hochschule für Humanwissenschaft wissenschaftlich untersucht. Ein fünfköpfiges Team um Prof. Dr. Marisa Przyrembel bezieht sich dabei auf Aspekte der Notfall-, Sozial- und Motivationspsychologie, um dem Phänomen „Gaffen“ näher zu kommen, denn seit Jahren fehlt eine belastbare Studie mit bundesweiten belegbaren Zahlen zu diesem Thema. Zusätzlich soll das neue Design im praktischen Einsatz geprüft werden.

Ausgewertet werden Daten aus den jeweiligen Rettungseinsätzen, Klickzahlen, die durch den QR-Code generiert werden und Daten, die aus Befragungen des Rettungsdienstpersonals sowie der Bevölkerung erhoben werden.

Rettungsdienst bei den Johannitern

Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist eine der großen Rettungsdienstorganisationen in Deutschland. Mehr als 740.000 Notfalleinsätze absolvierten die Johanniter im Jahr 2020. Mehr als 350.000 Patienten wurden 2020 durch Krankentransporte befördert. Bundesweit sind die Johanniter in 289 Rettungswachen aktiv.

Über den Regionalverband Münsterland/Soest

Die Johanniter im Münsterland und Soest engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich.

Weitere Informationen zum Regionalverband Münsterland/Soest der Johanniter findet ihr unter www.johanniter.de/ms

 

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