Gemeinsam gegen das Long-Covid-Syndrom Zehn bis 15 Prozent der Betroffenen erkranken an den gefürchteten Spätfolgen

Entwickeln gemeinsam Strategien gegen das Long-Covid-Syndrom (v.l.): Gerrit Krause (Geschäftsführer PiaCausa), Dr. Bernhard Dickreiter, Christian Lischka (Leiter Therapie und Ambulante Reha, Pia Causa), Prof. Dr. Christoph Andreas Jacobi und der Hauptgeschäftsführer der Alexianer, Andreas Barthold.
Entwickeln gemeinsam Strategien gegen das Long-Covid-Syndrom (v.l.): Gerrit Krause (Geschäftsführer PiaCausa), Dr. Bernhard Dickreiter, Christian Lischka (Leiter Therapie und Ambulante Reha, Pia Causa), Prof. Dr. Christoph Andreas Jacobi und der Hauptgeschäftsführer der Alexianer, Andreas Barthold.

„An Covid-19 zu erkranken, ist schon Schrecken genug. Für 10 bis 15 Prozent der Betroffenen hört es aber damit nicht auf, sie erkranken an Long-Covid“, erklärt der Arzt und Autor Dr. Bernhard Dickreiter während einer Tagung im Clemenshospital.

Die häufigsten Symptome des Long-Covid-Syndroms sind Erschöpfung, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Lärmempfindlichkeit und Probleme beim Riechen und Schmecken. „Viele Patienten finden wegen der dauerhaften Müdigkeit nicht in den Alltag zurück. Dabei sind nicht nur Menschen betroffen, die schwer erkrankt sind und zum Beispiel beatmet wurden, auch ein leichter Verlauf kann zu Long-Covid führen“, stellt Prof. Dr. Christoph Andreas Jacobi, Chefarzt der Chirurgie des Dreifaltigkeitskrankenhauses Wesseling, fest.

Die Alexianer haben jetzt eine Expertengruppe gegründet, die intensiv neue Behandlungswege beim Long-Covid-Syndrom entwickeln will. „Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leiden unter Long-Covid, ihnen wollen wir Lösungswege an die Hand geben, um wieder am Leben, auch am Arbeitsleben, teilzuhaben“, betont der Hauptgeschäftsführer der Alexianer, Andreas Barthold. Entscheidend sei hierbei ein sogenannter multimodaler Ansatz, also der Einsatz unterschiedlicher Konzepte, die aus den Bereichen der Physio- und Sporttherapie, Ernährungswissenschaft und Psychotherapie stammen. Auf den Einsatz von Medikamenten soll möglichst verzichtet werden.

„Viele Dinge laufen bei der Behandlung der Patienten parallel, ohne dass die jeweiligen Experten nach links und rechts schauen. Darum müssen Netzwerke gebildet werden, damit zum Beispiel Ärzte, Physiotherapeuten und Ernährungswissenschaftler bei der Behandlung des Patienten miteinander kommunizieren“, fordert Jacobi. „Nach Abschluss der Studie sollen Empfehlungen an die Betroffenen ausgesprochen und die Therapeuten dazu befähigt werden, die Konzepte im Sinne der Patienten umzusetzen“, skizziert Barthold eines der Ziele der Studie. Zunächst werden betroffene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Alexianer in die Studie einbezogen. Nach Abschluss der Studie werden die Ergebnisse veröffentlicht und stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung.

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