Wohnplätze für Studenten: Stadt Münster hilft dem Studierendenwerk Städtische Ämter machen immer wieder Angebote / Oxford-Kaserne steht weiter zur Verfügung

(Symbolbild: Carsten Bender)
(Symbolbild: Carsten Bender)

Die Stadt stellt dem Studierendenwerk das Gebäude 16 der Oxford-Kaserne weiter bis Sommer 2020 zur Verfügung. Sie greift damit eine Bitte des Studierendenwerks auf. Es hatte in Schreiben an die Stadt sein „Interesse signalisiert“, dieses Gebäude über den 30. Juni 2019 hinaus zu nutzen. Das Haus bietet seit Mitte Oktober 2018 Platz für rund 100 Studierende. In den zurückliegenden Monaten haben darin einzelne Studierende gewohnt, aktuell dürften es schätzungsweise etwa gut zehn sein.

Das Gebäude wird vom Sozialamt als Reserve vorgehalten, um für den Fall gerüstet zu sein, dass in kurzer Zeit viele geflüchtete Menschen untergebracht werden müssen. Dazu wurde es mit Mitteln des Bundes umgebaut. Für die vorübergehende Nutzung durch das Studierendenwerk erhebt die Stadt ein geringes Entgelt, das sie an den Bund weiterleitet.

Ohnehin unterstützt die Stadtverwaltung das Studierendenwerk in vielfältiger Weise, damit es seine ureigene Aufgabe „Errichtung, Vermietung und Vermittlung von Wohnraum“ – so formuliert es seine Satzung in Anlehnung an das Studierendenwerksgesetz – erfüllen kann. Deshalb hatte das Studierendenwerk zum Beispiel auch Gelegenheit, seine Probleme im Verwaltungsvorstand zu erläutern.

Damals wurde in der Aussprache festgehalten, dass für das Angebot von studentischem Wohnraum das Studierendenwerk verantwortlich ist. Zugleich wurde betont, dass die Stadt sich durch Bauleitplanung, Genehmigungen und Wohnraumförderung unterstützend engagiere, auch wenn sie nicht selbst Träger von Bauvorhaben für studentisches Wohnen ist. Oberbürgermeister Markus Lewe: „Studierende sind in Münster willkommen. Wenn alle – einschließlich Studierendenwerk – ihren Beitrag leisten, werden sie sich auch weiter willkommen fühlen.“

Beispiele für die städtische Unterstützung:

  • Bereits im November 2018 konnte das städtische Wohnungsamt dem Studierendenwerk eine Förderzusage für ein Bauprojekt an der Busso-Peus-Straße mit 124 Plätzen (48 Wohneinheiten für jeweils eine Person, 38 Wohneinheiten für zwei Personen) geben. Das Bauordnungsamt hat noch 2018 eine Baugenehmigung erteilt.
  • Ebenfalls 2018 konnte das Wohnungsamt mit Sahle Wohnen eine freiwillige Vereinbarung treffen, in der sich Sahle Wohnen verpflichtet, 137 Wohnungen am Stadtlohnweg für weitere zehn Jahre ausschließlich an Studierende zu vermieten. Für diese öffentlich geförderten Wohnungen war die sogenannte Personenkreisbindung entfallen.
  • Ein Teil der öffentlich geförderten Wohnungen, die von der städtischen Wohn- und Stadtbau auf dem Gelände der York-Kaserne errichtet werden, ist für Studierende reserviert.
  • Die Stadt hat dem Studierendenwerk im Oktober 2018 angeboten, übergangsweise bis zum Jahresende 2018 die ehemalige Flüchtlingsunterkunft Dahlweg 118 zu nutzen.
  • Die Stadt hat diverse für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzte Häuser beschleunigt freigezogen und an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) zurückgegeben, damit sie gegebenenfalls dem Studierendenwerk zur Nutzung angeboten werden können. Die Bima hat dem Studierendenwerk diese Häuser, für die kein Bundesbedarf bestand, zur Anmietung angeboten. Teilweise haben auch Besichtigungen mit dem Studierendenwerk stattgefunden. Das Studierendenwerk hat alle angebotenen Objekte abgelehnt.

In Münster existiert seit Jahren der vom Wohnungsamt geleitete Arbeitskreis „Studentische Wohnraumversorgung“. Zu dessen Mitgliedern gehören unter anderem Hochschulen, Studierendenvertretungen und das Studierendenwerk. In enger, vertrauensvoller Zusammenarbeit konnten sie mehrere überregional beachtete Projekte und Initiativen starten. Zum Beispiel wurde im Rahmen einer gemeinsamen Marketingkampagne eine Online-Wohnbörse entwickelt und bis heute beworben; dadurch sind seit 2013 mehr als 4300 Wohnungsangebote für einzelne oder mehrere Zimmer zusammengekommen.

Auf Initiative des NRW-Bauministeriums ist im September 2018 außerdem ein Runder Tisch „Studentisches Wohnen“ zusammengetreten. Dieses Gremium hat zwischen den Beteiligten eine Reihe von Arbeitsaufträgen vereinbart. In einem Schreiben an das Studierendenwerk schlägt das Wohnungsamt ein Treffen vor, um den Sachstand der Arbeitsaufträge zu reflektieren und die nächste Sitzung des Runden Tischs vorzubereiten.

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