Von manchen Menschen sieht man heutzutage nicht viel mehr vom Gesicht als die Augen. Nun haben Mitarbeitende der Intensivstation im St. Franziskus-Hospital einen Weg gefunden, wie sie trotz Maske ihr Lächeln zeigen können.
Seit Beginn der Corona-Pandemie gehört die Schutzmaske zum Arbeitsalltag der Pflegefachkräfte und Ärzte dazu. Behandeln sie einen COVID-19-Patienten, tragen Sie zudem weitere Schutzkleidung wie eine Haube und Brille. Diese Ausrüstung ist zwingend notwendig, erschwert die zwischenmenschliche Kommunikation und den Aufbau einer professionellen Beziehungsebene zum Patienten aber erheblich. Das Team der Intensivstation im St. Franziskus-Hospital Münster hat sich daher etwas einfallen lassen: Die Mitarbeitenden „zeigen Gesicht“ und tragen nun Fotos von sich an ihrer Schutzkleidung. Patienten können sich so ein besseres Bild von der Person machen, die sie behandelt.
Die Idee zu der Fotoaktion hatte Gesundheits- und Krankenpflegerin Katja Gerke. Eigentlich ist sie auf einer anderen Station tätig, unterstützt derzeit aber das Team der Intensivstation. „Die Schutzkleidung ist natürlich unumgänglich. Sie nimmt den Patienten aber die Möglichkeit, unser ganzes Gesicht und die Mimik wahrzunehmen. Jedes aufmunternde Lächeln verschwindet leider unter der Maske“, berichtet die Pflegefachkraft. Als sie von der Fotoaktion in einem Krankenhaus in Spanien hörte, war sie direkt begeistert und überzeugte das Team aus Ärzten und Pflegenden der Intensivstation zum Mitmachen. Die Mitarbeiterfotos sind laminiert und können somit desinfiziert und mit einem Clip an der Schutzkleidung oder am Kasack getragen werden.
Die Reaktionen sind bisher sehr positiv. „Die Patienten freuen sich, dass wir ihnen auf diese Weise trotz Maske ein Lächeln schenken können und sie unser Gesicht im Ganzen sehen“, berichtet Pflegefachleitung Stefan Borg. Das gebe den Patienten Orientierung und verbessere so die Beziehungsebene. „Insgesamt stärkt die Aktion das Vertrauensverhältnis und beeinflusst den Heilungsprozess positiv“, fasst Borg zusammen.
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