Wenn die Lieferketten stoppen Interview mit Lieferketten-Experte Professor Wolfgang Buchholz

Prof. Dr. Wolfgang Buchholz forscht unter anderem zum Thema resiliente Lieferketten. (Foto: FH Münster/Susanne Lüdeling)
Prof. Dr. Wolfgang Buchholz forscht unter anderem zum Thema resiliente Lieferketten. (Foto: FH Münster/ Susanne Lüdeling)

Die jüngere Generation kennt es nur so: Im Supermarktregal ist immer alles verfügbar. Ausgelöst durch die Corona-Krise spürten Menschen die Folgen davon, wenn globale Lieferketten unterbrochen werden und gleichzeitig die Nachfrage nach einigen Artikeln steigt. Hefe, Mehl, Klopapier und Nudeln – dort, wo sich sonst Waren türmten, wartete nur Leere auf die Konsumenten.

Auch jetzt sind teilweise bestimmte Güter nicht verfügbar. Woran liegt das? Lieferketten-Experte Professor Dr. Wolfgang Buchholz vom Fachbereich Wirtschaft der FH Münster, der Münster School of Business (MSB), liefert Antworten.

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Was genau passiert, wenn Lieferketten unterbrochen werden?

Zum einen gibt es den Fall, dass Produkte einfach nicht verfügbar sind. Das liegt daran, dass die zur Produktion notwendigen Bauteile fehlen. Das Paradebeispiel war der Mangel an Elektroteilen in der Automobilbranche. Das hat dann Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette, mögen die Bauteile auch noch so klein sein. Zum anderen kann man sich das so ähnlich wie einen Stau auf der Autobahn vorstellen; bis der sich wieder auflöst, dauert es auch eine ganze Weile. Besonders betroffen war hier der weltweite Seeverkehr. Beispielsweise konnten im April 2022 circa 260.000 Container im Hafen von Shanghai nicht für den Export verladen werden. Die Laufzeit eines Containers von China nach Europa ist von durchschnittlich 80 auf 110 Tage gestiegen. Durch diese Effekte kommt es zu Unruhen und Verschiebungen im gesamten logistischen Prozess, die lange nachwirken.

Sie erforschen resiliente Lieferketten. Was verbirgt sich dahinter?

Resilienz ist die Fähigkeit, ein System wieder in seinen Urzustand zu versetzen oder in einen neuen, wünschenswerteren Zustand zu bringen, nachdem es zerstört oder beeinträchtigt wurde. Auch Lieferketten können resilient sein. Wir analysieren, wie die Lieferketten-Resilienz erreicht werden kann und geben Handlungsempfehlungen.

Welche wären das zum Beispiel?

Beim Lieferantenmanagement könnten Unternehmen beispielsweise die geografische Lage von Lieferanten analysieren, die ähnliches Material liefern, oder die Möglichkeiten einer Inhouse-Produktion prüfen.

Das vollständige Interview findet ihr auf der Homepage der FH Münster, nämlich hier.

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