WAS IST GUT 2023? Design-Absolventinnen der FH Münster überzeugen im Wettbewerb

Das „Wunschpaket“ der Gewinnerinnen Mirjam Bauer und Nora Karl ist ein barrierefreier Leitfaden für Menschen mit Behinderung, um eigene Berufswünsche zu entdecken und zu artikulieren. (Foto: FH Münster/Münster School of Design)
Das „Wunschpaket“ der Gewinnerinnen Mirjam Bauer und Nora Karl ist ein barrierefreier Leitfaden für Menschen mit Behinderung, um eigene Berufswünsche zu entdecken und zu artikulieren. (Foto: FH Münster/Münster School of Design)

In seinem Wettbewerb WAS IST GUT zeichnet der Deutsche Designer Club (DDC) Design-Projekte aus, die innovative und neue Antworten geben. Der Club suchte in diesem Jahr Projekte, die wertschätzende Inhalte, wertschöpfende Dinge und wertbasierte Lebenswelten schaffen. Mirjam Bauer und Nora Karl, zwei Alumnae der Münster School of Design (MSD) der FH Münster, konnten in diesem Jahr mit ihrer Teilhabe-App „Wunschpaket“ überzeugen.

Bauer und Karl hatten das Wunschpaket – einen barrierefreien Leitfaden für Menschen mit Behinderung in Form eines Faltbuchs und eines App-Prototyps – im Wintersemester 2021/2022 im Rahmen ihrer Bachelorarbeit konzipiert. Das Besondere: Das Projekt entstand in einem partizipativen Design-Prozess mit fünf jungen Erwachsenen mit geistiger Behinderung und soll Menschen mit Behinderung den Weg erleichtern, eigene Berufswünsche zu entdecken und zu artikulieren. Das konzeptionelle Projekt von Bauer und Karl konnte sich nun im WAS IST GUT-Wettbewerb gegen die Konkurrenz durchsetzen und erhielt einen Award in der Kategorie „Kommunikation“.

Den DDC erreichten insgesamt 180 Projekte. 40 davon wurden nach einer Vorauswahl durch DDC-Mitglieder ausgezeichnet. Neben Bauers und Karls Projekt konnten sich in der Kategorie „Kommunikation“ fünf weitere Projekte durchsetzen, darunter drei bereits realisierte und zwei konzeptionelle. In der Kategorie „Produkt“ wurden drei konzeptionelle und in der Kategorie „Raum“ zwei realisierte Projekte und ein konzeptionelles Projekt ausgezeichnet.

Das Besondere an dem DDC-Wettbewerb: Die Ausgezeichneten ermitteln in einem demokratischen und diskursiven Prozess und unter Anleitung von Facilitatoren die Gewinner*innen selbst. Dieser intensive Austausch mit den anderen Teilnehmenden und ihren vielseitigen Projekten gefiel auch Gewinnerin Karl: „Wir konnten dadurch tief in die Materie eintauchen und am Ende herausragende Arbeiten gemeinsam bestimmen.“ Als Fachexpert*innen-Jury standen in diesem Jahr Christine Moosmann vom Grafikmagazin und Jan Stassen vom Museum für Werte in Berlin neben den Jury-Vorsitzenden der Vorauswahl beratend zur Seite.

Bauer und Karl haben sich bereits während ihrer partizipativen Abschlussarbeit intensiv mit den Themen „Inklusion“ und „Barrierefreiheit“ auseinandergesetzt. „Das Wissen, das wir durch dieses Projekt erworben haben, hat uns nachhaltig geprägt und wird zweifellos unsere zukünftige Entwicklung sowie kommende Projekte beeinflussen“, kommentiert Bauer das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit. Mit ihrer ehemaligen Kommilitonin möchte sie sich auch weiterhin leidenschaftlich für Themen wie diese einsetzen. Die FH Münster leistet hierbei aktiv Unterstützung. „Zurzeit sind wir in ein Forschungsprojekt involviert, das sich ebenfalls mit der Teilhabe von Menschen mit Behinderung im Arbeitsleben auseinandersetzt“, berichtet Alumna Karl. Dieses Projekt mit dem Namen „AWIEW“ läuft über die MSD unter der Leitung von Professorin Carolin Schreiber.

Die ehemaligen Studentinnen haben ihr „Wunschpaket“ auch beim Sächsischen Designpreis ins Rennen geschickt und dürfen in diesem Wettbewerb noch auf eine Auszeichnung hoffen – sie befinden sich aktuell unter den zehn Nominierten. Die Bekanntgabe der Gewinner*innen ist für den 13. November 2023 in Leipzig geplant.

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