Warnstreik trifft Flughafen Münster-Osnabrück Tarifkonflikt in der Gebäudereinigung / Proteste der IG BAU an acht Airports in Deutschland, nicht nur am FMO

Am heutigen Dienstag streiken am FMO die Reinigungskräfte, was sicher zu Beeinträchtigungen im Flugverkehr führen wird. (Archivbild: Thomas M. Weber)
Am heutigen Dienstag streiken am FMO die Reinigungskräfte, was sicher den Flugverkehr beeinträchtigen wird. (Archivbild: Thomas M. Weber)

An mehreren Flughäfen kommt es heute zu jeweils mehrstündigen Arbeitsniederlegungen im Reinigungssektor. Neben den Airports Frankfurt und Berlin-Tegel ist auch der Flughafen Münster-Osnabrück (FMO) von den Warnstreiks betroffen. Protestaktionen gibt es zudem in München, Düsseldorf, Stuttgart, Hannover, Dortmund und Nürnberg. Aufgerufen zum Streik hat die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), die auch für die Gebäudereiniger zuständig ist. Grund sind festgefahrene Verhandlungen über einen Rahmentarifvertrag im Gebäudereiniger-Handwerk.

An den einzelnen Flughäfen sind unterschiedliche Aktionen geplant. Am FMO in Greven soll es einen 24-stündigen Warnstreik der Flugzeug- und Flughafenreinigung geben, voraussichtlich mit Beeinträchtigung des Flugverkehrs.

IG BAU und Arbeitgeber hatten sich in der vergangenen Woche auch in der sechsten Verhandlungsrunde nicht auf einen neuen Rahmentarifvertrag einigen können. Ein zentraler Streitpunkt sind nach Angaben der Gewerkschaft die Zuschläge für Überstunden, für die Arbeit an Feiertagen sowie für qualifizierte und schwere Arbeiten. „Hier wollen die Arbeitgeber viel zu geringe oder gar keine Extra-Zahlungen leisten. Selbst bei bereits bestehenden Zuschlägen wollen sie sogar drastische Abstriche machen“, sagt Ulrike Laux vom Bundesvorstand der IG BAU.

Die Verhandlungsführerin der Gewerkschaft kritisiert, dass die Unternehmen bei Überstunden eine Regelung durchsetzen wollen, bei der „Teilzeitkräfte und Mini-Jobber in Sachen Überstunden-Zuschlag praktisch leer ausgehen würden“. Dabei sei die Quote bei Gebäudereinigerinnen, die nur einen Teilzeitvertrag oder einen 450-Euro-Job hätten, enorm hoch. „Gerade sie leisten oft viele Überstunden. Und genau dafür wollen die Arbeitgeber nach wie vor keinen Cent extra bezahlen. Dabei hätten gerade diese Beschäftigten das Geld bitter nötig“, fügt Ulrike Laux hinzu.

Die Gewerkschaft erwarte nun ein Signal der Arbeitgeber, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Bis dahin seien Warnstreiks unumgänglich. „Und da haben wir einen langen Atem“, so Laux. „Die Bereitschaft von Gebäudereinigerinnen, Glas- und Industriereinigern, für ihre Forderungen zu kämpfen, ist enorm. Sie wächst sogar von Tag zu Tag“.

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