Viel los im Kulturbahnhof Hiltrup Beat-Konzert mit „The Dandys“, Boogie Woogie und Blues mit Hegemann und Bleiming / Barockes Theater-Solo mit Jutta Seifert / Foto-Ausstellung „Kaleidoskop“

„The Dandys“, die Beat-Weltmeister von 1967, treten am 14. April im Kulturbahnhof Hiltrup auf. (Foto: Gedeon Mitulla)
„The Dandys“, die Beat-Weltmeister von 1967, treten am 14. April im Kulturbahnhof Hiltrup auf. (Foto: Gedeon Mitulla)

Seit fast 9 Jahren ist das alte Bahnhofsgebäude in Münster-Hiltrup ein Kulturzentrum. Regelmäßig werden im „Kulturbahnhof“ Ausstellungen gezeigt, aktuell unter dem Titel „Kaleidoskop“ Fotografien von Eva Maria Koch. Inzwischen auch wieder ebenso regelmäßig können wir hier Konzerte erleben, vorwiegend von heimischen Musikern. So treten am 14. April „The Dandys“, die Beat-Weltmeister von 1967, im Kulturbahnhof Hiltrup auf.

In den 1960er Jahren reichten zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug aus, um die damalige Elterngeneration in Aufruhr zu versetzen und den Untergang des Abendlandes zu beschwören. Erschwerend kamen noch dazu: lange Haare, bunte Kleidung und natürlich der Minirock. Viel wurde und wird über die sogenannte Revolution der 60er Jahre berichtet, oft von Leuten, die damals noch gar nicht auf dieser Welt waren. Die „Dandys“ waren live dabei – sie können viel berichten, meist musikalisch. „Neues von Damals“ präsentieren sie auf der „Dandy Tour 2023“, im Kulturbahnhof Hiltrup am 14. April ab 19:30 Uhr (Einlass ab 19:00 Uhr).

Boogie Woogie und Blues an zwei Klavieren

Schon vorher, am 28. März, wollen ab 20:00 Uhr die Pianisten Jörg Hegemann (Witten) und Christian Bleiming (Münster) an zwei Klavieren ein „Boogie-Woogie-Feuerwerk“ abbrennen, wobei zwischendurch auch der Blues zu seinem Recht kommen soll. Immer wieder wird der musikalische Blick zurück in die Ära der „Großen Drei“ gehen, also Ammons, Johnson und Lewis, die schon 1938 in der New Yorker „Carnegie Hall“ gerockt haben.

„Die Courasche“ nach Grimmelshausen mit Jutta Seifert

Jutta Seifert spielt am 30.März die Landstreicherin und Erzbetrügerin "Courasche". (Foto: Klare)
Jutta Seifert spielt am 30.März die Landstreicherin und Erzbetrügerin „Courasche“. (Foto: Klare)

In eine völlig andere Welt will uns am 30. März ab 19 Uhr das barocke Schelmenstück „Die Courasche“ nach dem Roman von Grimmelshausen aus dem Jahr 1670 entführen. „Ihr werdet euch über mich verwundern“, prophezeit die Courasche ihrem Publikum, das Zeuge der ersten Heldin deutschsprachiger Literatur wird. Eine Frau, auf der Suche nach Glück, Unabhängigkeit und Reichtum. Eine Frau, die sich in der Männerwelt behauptet, die im Krieg kämpft wie eine Amazone, schön ist wie eine Göttin, tapfer wie ein Held, verschlagen wie ein Dieb, gierig wie eine Hyäne.

In der bilderreichen, prallen und auch deftigen Sprache des Barock rechnet die Landstreicherin und Erzbetrügerin Courasche mit ihrem Schicksal im 30-jährigen Krieg ab und führt auf den Schlachtfeldern des verwüsteten Europa ein Leben voller Intrigen, Kämpfe – und Erotik. Dass Literatur, sogar solche aus dem 17. Jahrhundert unheimlich begeistern kann bestätigt dieses Theater-Solo mit Jutta Seifert, die es versteht, diese schillernde Figur mal mitreißend und leidenschaftlich, dann wieder kokett und humorvoll darzustellen. Die Inszenierung wurde bereits nach Budapest und Los Angeles eingeladen. Der Kabarettist Manfred Kehr wird die Aufführung mit zeitgenössischer Musik begleiten.

„Hiltruper Hordenschallern“

Zum gemeinsamen Singen von Volksliedern und Evergreens laden Daniela Leschniok und Markus Langenhorst am 16. April um 15 Uhr in den Kulturbahnhof Hiltrup ein. Sie sind davon überzeugt, dass gemeinschaftliches Singen die gute Laune und das Miteinander stärken, den Atem, den Geist und die Seele. Unter dem Motto „Eintauchen in eine andere Welt“ sollen uns vertraute Melodien mit Klang und Energie wie von allein durch den Nachmittag tragen. Laut oder dezent, zaghaft oder dröhnend – jeder darf sich eingeladen fühlen zum gemeinsamen „Schallern“. „Und vielleicht werden Sie verwundert und erfreut feststellen, wie viele Lieder Sie eigentlich doch kennen… und singen können“, meinen die musikalischen Leiter Leschniok und Langenhorst. Zur Stärkung soll es zudem Kaffee und Gebäck geben.

„Kaleidoskop“ – Fotografien von Eva Maria Koch

Noch bis zum 10. Mai ist die Ausstellung „Kaleidoskop“ mit Fotografin von Eva Maria Koch zu sehen (Foto: Eva Maria Koch)
Noch bis zum 10. Mai ist die Ausstellung „Kaleidoskop“ mit Fotografin von Eva Maria Koch zu sehen (Foto: Eva Maria Koch)

Nach fünf Jahren zeigt Eva Maria Koch erneut ihre Fotografien im Kulturbahnhof. Sie hat an der Kunstakademie in Münster studiert und 30 Jahre im Fach Kunst am Gymnasium in Borghorst unterrichtet. Seit 2011 stellt sie ihre Bilder aus. In ihrer Ausstellung „Kaleidoskop“ wird deutlich, was die Fotokünstlerin nicht loslässt: Licht, Wasser, Spiegelungen und Irritationen, das Spiel mit verschiedenen Realitätsebenen. Nach intensiver Auseinandersetzung mit der Naturfotografie entwickelte Eva Maria Koch eigene Techniken mit Findung und Komposition faszinierender Motive durch den Einsatz spezieller Materialien beim Fotografieren: Acrylglas, Spiegel, transparente Spiegelfolien und Körper. Sie inszeniert und kombiniert verschiedene Blickwinkel in einem Foto; ihre Werke sind keine Montagen, sondern in der Realität entstandene Aufnahmen. Die Ausstellung ist noch bis zum 10. Mai im Kulturbahnhof Hiltrup zu sehen, und zwar zu den Öffnungszeiten am Montag von 17 bis 19 Uhr und am Donnerstag von 16 bis 18 Uhr.

Karten für Konzerte und Theater gibt es im Vorverkauf bei der Stadtteilbücherei und dem Infopunkt Hiltrup und neuerdings auch im Ticket-Onlineshop unter https://ticketshop.kulturbahnhof-hiltrup.de/. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

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