Unter Pinguinen  Clemensschwestern besuchen den Allwetterzoo und übernehmen Tierpatenschaft

Die Clemensschwestern zu Besuch bei den Brillenpinguinen im Zoo: Generalrätin Schwester Angelique Keukens füttert die ersten Heringe. (Foto: Thomas Hölscher)
Die Clemensschwestern zu Besuch bei den Brillenpinguinen im Zoo: Generalrätin Schwester Angelique Keukens füttert die ersten Heringe. (Foto: Thomas Hölscher)

Das war ein Besuch, den niemand so schnell im Allwetterzoo Münster vergessen wird. Denn rund 50 Frauen der Barmherzigen Schwestern (Clemensschwestern) waren zu Gast – und nicht nur das. Gemeinsam haben sie die Patenschaft für einen Brillenpinguin übernommen.

„Das ist schon was Außergewöhnliches. Viele Schwestern waren schon lange nicht mehr im Allwetterzoo“, erklärt Andreas Subelack, Technischer Leiter des Vereins Barmherzige Schwestern e. V. Er war bei der Organisation mit beteiligt und freute sich, in ausschließlich lachende und glückliche Gesichter blicken zu dürfen. „Es haben sich alle schon seit Tagen auf diesen Termin gefreut. Und wie schön, dass auch das Wetter mitspielt.“ „Die Überlegung, mal wieder einen gemeinschaftlichen Ausflug zu machen, die stand schon länger im Raum“, erklärt Schwester Susanne Kamperdick, Generalassistentin und Formationsleiterin der Clemensschwestern. „Als wir uns dann für den Zoo entschieden haben, war es unsere Schwester Gisela Maria, die uns auf die Idee mit der Patenschaft gebracht hat. Und da wir, wenn auch nicht immer freundlich gemeint, auch immer wieder als Pinguine bezeichnet werden, war das Patentier schnell für uns gefunden“, ergänzt sie schmunzelnd die Motivation für die Übernahme einer Pinguin-Patenschaft.

Ist das Patenpinguin Clemens August? (Foto: Sebastian Rohling)
Ist das Patenpinguin Clemens August? (Foto: Sebastian Rohling)

Patenschaft für Pinguin Clemens August

Im Allwetterzoo Münster lebt eine Kolonie Brillenpinguine. In der Natur leben sie an der Küste Namibias, der West- und Südküste Südafrikas sowie gelegentlich an den Küsten Angolas und Mosambiks. Allerdings nehmen die Bestände in ihrem natürlichen Lebensraum immer weiter ab und die Art gilt als stark gefährdet. „Weißer Bauch, schwarzer Frack und eine rosarote Brille: Auf den ersten Blick sehen unsere Pinguine alle ziemlich gleich aus. Trotzdem können sie auseinandergehalten werden – wenn genau hingeschaut wird. Jeder Pinguin hat nämlich ein eigenes Punktmuster auf der Brust. Dieses ist so einmalig wie der menschliche Fingerabdruck“, erklärt Miriam Göbel, Kuratorin im Allwetterzoo Münster. „Und so kann bei genauer Betrachtung immer erkannt werden, wer denn von den 52 Brillenpinguinen Clemens August ist.“

Schwester Susanne Kamperdick, Generalassistentin und Formationsleiterin der Clemensschwestern (li.), und Allwetterzoo-Kuratorin Miriam Göbel. (Foto: Thomas Hölscher)
Schwester Susanne Kamperdick, Generalassistentin und Formationsleiterin der Clemensschwestern (li.), und Allwetterzoo-Kuratorin Miriam Göbel. (Foto: Thomas Hölscher)

Clemens August? Das ist der Name, der zum Dank an die Übernahme der Patenschaft, einem jungen Pinguin von den Clemensschwestern gegeben wurde „Der Name soll an den Gründer unseres Ordens erinnern, Clemens August Droste zu Vischering“, erklärt Schwester Susanne. Im Anschluss an die Urkundenübergabe konnten die Schwestern noch einen Eimer Heringe an die Kolonie verfüttern, bevor es auf einen Rundgang durch den Zoo ging. Zum Abschluss ging es für die Gruppe zum gemütlichen Kaffeetrinken ins Foyer des Westfälischen Pferdemuseums, wo der Besuch des Allwetterzoos einen gemütlichen und genüsslichen Ausklang fand.

Gezielter Einsatz für den Artenschutz

Auch wenn es für den Zoo in dieser Form eine Premiere war, ist es sicherlich nicht das letzte Mal, dass sich gläubige Menschen für den Erhalt der Schöpfung, und in diesem Fall gezielt für den Artenschutz einsetzen. Eine der bekanntesten Geschichten ist hier die des Dumerils Querzahnmolches, oder auch Pátzcuarosee-Querzahnmolch genannt. In seinen natürlichen Lebensraum, dem mexikanischen Pátzcuaro-See, ist er nahezu ausgestorben. Doch dank des beherzten Engagements von Nonnen und ihrer Zusammenarbeit mit zoologischen Einrichtungen wie dem Allwetterzoo Münster konnte das Tier vor der totalen Ausrottung bewahrt werden. Der Pátzcuaro-See liegt im Bundesstaat Michoacán in Mexiko, 62 Kilometer westlich der Stadt Morelia.  An seinem Ufer leben auch Klosterfrauen des Dominikanerordens. Ihnen ist es zu verdanken, dass diese Art am Ende nicht ausgestorben ist.

Die ganze Geschichte hierzu gibt es bei uns nachzulesen: "Überlebt mit Gottes Segen". 

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