Tag des offenen Denkmals: Start in Münster Münster wird Gastgeber für bundesweite Eröffnung am 10. September 2023 / Größte Kulturveranstaltung Deutschlands / Auftakt auf dem Prinzipalmarkt

Tag des offenen Denkmals: Dr. Steffen Skudelny (Vorstand Deutsche Stiftung Denkmalschutz, l.) überreicht den Staffelstab an Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe. (Bild: Stadt Münster / Michael C. Möller)
Tag des offenen Denkmals: Dr. Steffen Skudelny (Vorstand Deutsche Stiftung Denkmalschutz, l.) überreicht den Staffelstab an Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe. (Bild: Stadt Münster / Michael C. Möller)

Seit 1993 gibt es in ganz Deutschland den Tag des offenen Denkmals und Münster ist von Anfang an dabei. Zum Jubiläum im nächsten Jahr findet hier am 10. September 2023 sogar die bundesweite Eröffnungsveranstaltung statt. Als Anlass dient dafür das 375. Jubiläumsjahr des Westfälischen Friedens, der Auftakt soll auf dem Prinzipalmarkt gefeiert werden.

„Münster ist ein wichtiger Standort für Europa, eine Stadt, die ein Sinnbild für Zusammenhalt und Friedensstiftung ist. Auch der Tag des offenen Denkmals stellt einen wichtigen Impuls für den europäischen Kulturgedanken dar, der uns alle verbindet“, erklärte Dr. Steffen Skudelny, Vorstand der ausrichtenden Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gestern im Krameramtshaus beim gemeinsamen Pressegespräch mit Vertretern der Stadt Münster.

Mit der Eröffnungsveranstaltung wird Münster zum „Zentrum der größten Kulturveranstaltung Deutschlands“ – so wird es jedenfalls in der Pressemitteilung der Stadt gefeiert, die wir hier im Weiteren wiedergeben. Als bundesweites Motto des Tages wurde „Talent Monument“ gewählt, in Münster stehen dafür laut der Meldung „der gelebte Friede von Münster und Osnabrück und eine Stadt des Wiederaufbaus mit besonderem Flair – gelungen aufgrund bürgerschaftlichen Engagements“.

Eröffnung auf dem Prinzipalmarkt

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bringt die Eröffnungsveranstaltung nach Münster, die städtische Denkmalbehörde im Stadtplanungsamt füllt sie gemeinsam mit Münster Marketing mit Leben: Bauliche und historische Zeugnisse, die für die Beendigung eines verheerenden Krieges durch diplomatische Verhandlungen stehen, rücken in den Mittelpunkt – schließlich ist Münsters Rathaus mit seinem Friedenssaal seit 2015 ausgezeichnet mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel.

Aber auch als Stadt, in der Erinnerungskultur trotz oder sogar wegen der fast kompletten Zerstörung im Zweiten Weltkrieg eine bedeutende Rolle spielt, hat Münster die Deutsche Stiftung Denkmalschutz überzeugt. Deswegen wird Münsters „gute Stube“ – der Prinzipalmarkt zwischen Rathaus und Lambertikirche mit seinen in den Nachkriegsjahrzehnten wiedererstandenen Gebäuden – zum Veranstaltungsort des feierlichen Auftakts und für den traditionellen Markt der Möglichkeiten. Der Prinzipalmarkt ist Symbol für Frieden und die baukulturelle Leistung des Wiederaufbaus. Hier soll es ein Programm für viele Sinne geben – zum Sehen, Hören und Ertasten. Mit Unterstützung zahlreicher Fachleute können Gäste Baugeschichte vor Ort erleben. Und wer sich daran erinnert, dass der Tag des offenen Denkmals in den letzten Jahren meist mit dem Münster-Marathon kollidierte: der findet 2023 schon eine Woche eher, am 3. September statt.

Vergangenheit als Kraft für die Zukunft

„Die aktive und lebendige Auseinandersetzung mit unserer gemeinsamen europäischen Geschichte und Kultur ist wichtiger denn je. Als Träger des europäischen Kulturerbe-Siegels will Münster die Besucherinnen und Besucher als Gastgeber für die bundesweite Eröffnungsfeier zum Tag des offenen Denkmals dazu einladen, der Frage nachzugehen, wie wir aus unserer gemeinsamen Vergangenheit Kraft für eine gemeinsame Zukunft schöpfen können“, so Oberbürgermeister Markus Lewe. „Dass wir die Eröffnung im 375. Jubiläumsjahr des Westfälischen Friedens nach Münster holen konnten, freut uns dabei besonders.“

Beim Tag des offenen Denkmals am 10. September 2023 wird der Gewölbekeller des Krameramtshauses der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. (Foto: Stadt Münster / Michael C. Möller)

Beispielhaft für das lebendige Weiterwirken der Geschichte in Gegenwart und Zukunft ist auch das Krameramtshaus selbst: Es war Versammlungshaus und Lagerort der Kramergilde, einzigartiges Zeugnis der Renaissancebaukultur, Ort der Verhandlungen um den Westfälischen Frieden, als es die niederländische Delegation beherbergte, in Zeiten des Wiederaufbaus Notkirche der Lambertikirchengemeinde und bis 1993 auch Standort der Stadtbücherei. Heute ist das Gebäude aus dem späten 16. Jahrhundert bekannt als Haus der Niederlande der Universität Münster und damit Symbol für die historisch gewachsene und auch in der Gegenwart sehr aktive Verbindung zu den westlichen Nachbarn.

Schaubaustelle am Tag des offenen Denkmals am Krameramtshaus

Am Tag des offenen Denkmals soll das Krameramtshaus eine Schaubaustelle werden. An den sogenannten Schaubaustellen führt die DSD aktuelle Fördermaßnahmen vor, hier lassen sich Restauratoren und Handwerkern live bei ihrer denkmalpflegerischen Arbeit über die Schulter blicken.

Geöffnet sind zum Tag des offenen Denkmals natürlich auch zahlreiche weitere Denkmale, die sonst nicht zugänglich sind. Schon jetzt laden die Stadt Münster und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz alle Denkmaleigentümer, Initiativen und ehren- sowie hauptamtlich Engagierte dazu ein, sich mit ihrem Denkmal einzubringen. Interessierte, die ihr Denkmal am Aktionstag öffnen oder sich anderweitig engagieren wollen, können sich schon jetzt melden – und zwar unter der E-Mail-Adresse tag-des-offenen-denkmals@stadt-muenster.de.

Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Seit 1993 wird sie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht, bundesweit koordiniert. Die DSD ist für das Konzept des Aktionstags verantwortlich, legt das jährliche Motto fest und stellt ein umfassendes Online-Programm sowie zahlreiche kostenlose Werbemedien zur Verfügung. Sie unterstützt die Veranstalter mit bundesweiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie einem breiten Serviceangebot.

Seit 1998 wird der Tag des offenen Denkmals am zweiten Sonntag im September bundesweit in wechselnden Städten feierlich eröffnet. Eine hochkarätig besetzte Open-Air-Veranstaltung ist dabei nur eines der vielen Highlights, die die jeweilige Eröffnungsstadt erwartet. Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days. Mit diesem Tag schafft die private Denkmalschutzstiftung große Aufmerksamkeit für die Denkmalpflege in Deutschland. Vor Ort gestaltet wird der Tag von unzähligen Veranstaltern – von Denkmaleigentümern, Vereinen und Initiativen bis hin zu hauptamtlichen Denkmalpflegern –, ohne die die Durchführung des Tags des offenen Denkmals nicht möglich wäre. Der Tag des offenen Denkmals ist eine geschützte Marke der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Mehr zum bundesweiten Tag des offenen Denkmals findet ihr auf der offiziellen Homepage www.tag-des-offenen-denkmals.de

 

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