Ganz gleich, wie weit die moderne Medizin und Pflege voranschreiten: Menschliche Nähe bleibt ein wichtiges Heilmittel, vor allem für kleine Patientinnen und Patienten im Krankenhaus. Sie brauchen die Nähe ihrer Familie und Freunde, um wieder gesund zu werden. Dafür soll ein Umbau der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am St. Franziskus-Hospital sorgen. „Mehr Raum für Nähe“ heißt deshalb auch die Spendenkampagne, die einen Teil der Kosten einwerben soll – nämlich 3,3 von insgesamt fast 13 Millionen Euro.
„Die Klinikräume sind zu eng, zu nüchtern und die Wege dazwischen viel zu weit. Die momentan beengte Situation macht es Eltern schwer, auch über Nacht bei ihren kranken Kindern zu bleiben, weil sie nur auf Notbetten übernachten können“, beschreibt Christine Gradert, stellvertretende Stationsleitung auf der Kinderstation, die aktuellen Gegebenheiten. Deshalb muss der Baustandard dringend angepasst werden. „Der Umbau soll 2017 beginnen und spätestens 2024 fertiggestellt sein“, erklärt Dr. Ansgar Klemann, Kaufmännischer Direktor des St. Franziskus-Hospitals.
Doch selbst so wichtige Vorhaben wie dieses lassen sich nicht aus eigenen und öffentlichen Mitteln finanzieren. Für kindgerechte Patienten- und Familienzimmer, für lernunterstützende Spielgeräte und Unterrichtsräume oder für Spiel- oder Stillzimmer sieht das Gesetz keine Mittel vor. Wer mehr möchte als eine apparatemedizinische Versorgung, muss dafür selbst aufkommen. „Bei Umbaukosten von knapp 13 Millionen Euro ist uns das aus eigener Kraft nicht möglich“, sagt Dr. Ansgar Klemann.
Spendenkampagne „Mehr Raum für Nähe“
Die Spendenkampagne ist auf rund vier Jahre angelegt und hat schon jetzt viele Unterstützer: „Die Spendensumme für die ersten Quadratmeter haben die Mitarbeiter des St. Franziskus-Hospitals in den letzten Monaten mit vielen kreativen Aktionen und Ideen erbracht: Mit den eingeworbenen mehr als 15.000 Euro haben wir das Fundament gelegt“, freut sich Privatdozent Dr. Michael Böswald, Chefarzt der Klinik für Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin. Für die Erstellung der kampagnenbegleitenden Broschüren und Plakate haben sich viele Eltern ehemaliger Patienten und ihre Kinder zur Verfügung gestellt. „Viele haben spontan zugesagt. Sie waren gerne bereit, mit ihren Geschichten und Gesichtern zu zeigen, wer von unseren Umbauplänen profitiert“, erklärt Dr. Florian Urlichs, Chefarzt der Neugeborenen- und Kinderintensivmedizin. Zudem hat das St. Franziskus-Hospital einen Kreis von namhaften Unterstützern aus der Münsteraner Stadtgesellschaft gegründet, der sich für die Spendenkampagne einsetzen will.
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