Wie sollte ein zeitgemäßer Umgang der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster mit ihrem Namensgeber, Kaiser Wilhelm II., konkret aussehen – sollte sich die Universität sogar umbenennen? Das Projekt mit dem Titel „Zur Sache WWU“ geht auf die Zielgerade: An zwei Abenden Anfang Dezember veranstaltet die Universität zwei Podiumsdiskussionen mit interessanten Gästen, zu den die Öffentlichkeit eingeladen ist.
Am 5. Dezember (Montag) debattieren Prof. Dr. Hedwig Richter von der Universität der Bundeswehr in München, Prof. Dr. Eckart Conze von der Philipps-Universität Marburg, Prof. Dr. Louis Seukwa von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg und Dr. Hartwin Spenkuch von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften unter dem Titel „Wilhelm II. heute“. Sie lenken zum einen den Blick auf aktuelle Debatten wie beispielsweise die Aufarbeitung des Kolonialismus, problematische Formen der Erinnerung an das ehemalige Königreich Preußen oder den sogenannten Hohenzollernstreit. Zum anderen geht es um die grundsätzliche Frage nach einer modernen und angemessenen Erinnerungskultur.
Wie lässt sich Tradition respektvoll bewahren und gleichzeitig Überkommenes überprüfen? Diese und weitere Fragen stehen im Mittepunkt der Diskussion unter dem Titel „Umstrittene Erinnerung“ am 7. Dezember (Mittwoch). Auf dem Podium werden Prof. Dr. Sigrid Hirbodian von der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Lena Jöhnk vom Goethe-Institut Washington, Prof. Dr. Wulf Kansteiner von der Universität Aarhus und Prof. Dr. Achim Saupe vom Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung sitzen.
Beide Veranstaltungen finden in der Aula im Schloss am Schlossplatz 2 statt und beginnen um 18.15 Uhr. Es gibt zudem die Möglichkeit, die Veranstaltungen im Livestream zu verfolgen. Der Link zum Stream wird kurz vor Veranstaltungsbeginn unter https://go.wwu.de/ptnt6 veröffentlicht.
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Obgleich das durch intellektuelle Persönlichkeiten debattiert wird, ich finde es unerträglich, dass heutzutage alles umbenannt wird. Nach dem Motto „alles schlechte eliminieren, damit kein Makel bleibt“. Aber die Geschichte hat nun mal genau diese Dinge hervorgebracht und vielleicht ist es genau richtig, sie durch benannte Institutionen zu erhalten und nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Genau so hätte ich mir das für den Hindenburgplatz gewünscht. (Jetzt Schlossplatz)