Skulptur von Giuseppe Penone gestohlen LWL-Museum stellt Strafanzeige wegen Kunstraub und setzt Belohnung aus

Der Bronzeast des Kunstwerks „Progetto Pozzo di Münster“ ist sieben Meter lang und über 1000 Kilogramm schwer. (Foto: LWL / Skulptur Projekte Archiv, Studio Penone)
Der Bronzeast des Kunstwerks „Progetto Pozzo di Münster“ ist sieben Meter lang und über 1000 Kilogramm schwer. (Foto: LWL / Skulptur Projekte Archiv, Studio Penone)

Das Kunstwerk „Progetto Pozzo di Münster“ (Brunnenprojekt für Münster), das der italienische Künstler Giuseppe Penone für die Skulptur Projekte 1987 auf dem alten Hörster Friedhof installiert hat, wurde gestohlen. Eine Anwohnerin meldete dem LWL-Museum für Kunst und Kultur den Verlust, es wurde Strafanzeige erstattet.

Das Werk besteht aus einem sieben Meter langen und über 1000 Kilogramm schweren Ast aus Bronze, der von einem Stein gestützt und fest verankert auf der Rasenfläche des Hörster Friedhofs lag. Unterirdisch ist eine Brunnenanlage eingebaut. Aus dem Ast fließt Wasser in einen darunterliegenden, mit Pflastersteinen eingefassten Abfluss. Das Wasser rinnt aus einem in den Stamm hinein gedrückten Handabdruck in das Brunnenloch und wird von dort wieder in den Ast gepumpt.

„Der Brunnen ist ein stilles Kunstwerk, das seit Jahrzehnten in den städtischen Alltag eingebunden ist. Der Diebstahl des Brunnens von Penone ist ungeheuerlich und wir hoffen auf weitere Hinweise der Anwohner am Hörster Friedhof“, so Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold. Das Werk sei eine der sowohl inhaltlichen als auch finanziell wertvollsten Arbeiten, die von den Skulptur Projekten in Münster verblieben sind. „Es ist eng mit seinem Ort und dessen Nutzern verbunden – erst kürzlich haben sich Anwohner für eine Patenschaft begeistert“, bestätigt Dr. Marianne Wagner, Kuratorin für Gegenwartskunst am LWL-Museum für Kunst und Kultur.

Der Materialwert des Bronzeastes von Giuseppe Penone ist nicht sehr hoch. „Wir hoffen, dass die Vernunft siegt und das Kunstwerk wieder auftaucht“, so Arnhold. Da die Hoffnung alleine nicht reiche, setze das Museum eine Belohnung aus für einen Hinweis, der zum Wiederauffinden des unversehrten Bronzeobjektes führt. Die Kuratorin steht in engem Kontakt mit dem Künstler und seinem Studio in Turin. Nachdem 2021 bereits ein Stück eines Seitenastes des Werkes in Münster abgesägt wurde, hatte das Studio einen Teilabguss anfertigen lassen, der in diesem Frühling hätte installiert werden sollen.

Da die Arbeit zuletzt am Montagnachmittag (28.2.) gesehen wurde, muss die Skulptur in der Nacht oder am Dienstagnachmittag (1.3.) entwendet worden sein. Das LWL-Museum für Kunst und Kultur hat Strafanzeige erstattet, die polizeilichen Ermittlungen laufen.

Hinweise zur Tat nimmt die Polizei unter 0251 / 275–0 entgegen. Das LWL-Museum setzt eine Belohnung von bis zu 10.000 Euro für sachdienliche Hinweise aus.

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