Die Skulptur Projekte wurden vor zwei Monaten eröffnet. Gestern zogen die Organisatoren eine Halbzeit-Bilanz. Alleine am Eröffnungswochenende verzeichneten die Veranstalter etwa 10.000 Besucher, hinzu kamen noch rund 1.000 Medienvertreter aus der ganzen Welt.
Da die Skulptur Projekte eine Ausstellung im öffentlichen Raum ist, kann man nicht auf Ticketzahlen zur Erhebung valider Besucherzahlen zurückgreifen, wohl aber auf Zählungen an den einzelnen Standorten und daraus erstellte Hochrechnungen. So haben etwa 350.000 Besucher die 35 Kunstwerke bislang gesehen. Allerdings variieren die an den einzelnen Projektstandorten gemessenen Besucherzahlen wohl je nach Lage, Zugänglichkeit, Popularität und sinnlicher Erfahrbarkeit. Der Steg von Ayşe Erkmen, der Brunnen von Nicole Eisenman sowie die Werke rund um das LWL-Museum am Domplatz werden am meisten wahrgenommen. Etwa 4.500 Besucher haben an rund 300 öffentlichen Touren in elf verschiedenen Sprachen teilgenommen.
Doch offenbar stößt die Kunst im öffentlichen Raum nicht ausschliesslich auf Begeisterung. Immer wieder fallen einzelne Werke dem Vandalismus zum Opfer, wie beispielsweise Nicole Eisenmans Brunnen auf der Promenade am Buddenturm. „Seit der ersten Ausgabe der Skulptur Projekte gab es immer wieder Übergriffe auf die Werke“, heißt es aus der Pressestelle der Skulptur Projekte. So versuchte zum Beispiel 1977 eine Gruppe von Menschen die Giant Pool Balls in den Aasee zu rollen, 1997 verschwand wenige Wochen nach der Eröffnung die Arbeit von Ian Hamilton Finlay und tauchte erst fünf Jahre später wieder auf. Die Vorfälle, die sich in den vergangenen Wochen ereignet haben, seien unterschiedlich motiviert: bei dem Diebstahl eines LED-Bildes von Ei Arakawa handelte es sich vermutlich um einen Kunstraub, die Beschädigungen an den Gipsfiguren von Nicole Eisenman können als Fälle von Vandalismus verstanden werden. Von mutwilliger Zerstörung wolle man allerdings nicht sprechen.
Die Skulptur Projekte Münster laufen noch bis zum 1. Oktober.
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