Simon für Robin – Spielraum im Hot Jazz Club

Ganz im Fokus der Band "Spielraum" ist Sängerin Hanna Kamp. (Foto: bk)
Ganz im Fokus der Band „Spielraum“ ist Sängerin Hanna Kamp. (Foto: bk)

Der gestrige Abend bestand aus reiner Urlaubsstimmung, bis spät in die Nacht nutzten die Menschen nach den regnerischen und kalten Wochen die Rasenflächen an den Aaseekuglen, an der Promenade oder die Bistros am Hafen. Dass überhaupt Zuhörer in den Hot Jazz Club kamen, liegt wohl daran, dass dem Münsteraner Quintett „Spielraum“ um die hübsche Sängerin Hanna Kamp ein gewisser Ruf vorauseilt.

Der Support Act Ronja an der Gitarre und Hanna am Cello hatte es da schon schwerer. Als die beiden jungen Frauen gegen 21.30 Uhr anfingen, die Stimmung etwas anzuheizen, war der Club erst zu einem Fünftel gefüllt – dabei mühten die Damen sich redlich und spielten Musik zum Hinhören. Nach und nach dröppelten noch Menschen in den Keller. Trotzdem wirkte der Begrüßungssatz von Hanna Kamp „Ich freue mich so, dass Ihr da seid“ ein bisschen deplatziert. Denn im Geiste war man geneigt, zu ergänzen: „Zumindest Ihr“. Aber die Band ließ sich tatsächlich von dem überschaubaren Interesse nicht beirren und spielte ein gutes Set.

„Du hast mich so bewegt“, raunt Hanna ins Mikrofon und schon fügen sich die Instrumente in einen flotten Rhythmus, und das obwohl „Simon für Robin“ spielt, wie Hanna später dem Auditorium verkündet. Der Gitarrist macht seine Sache aber gut. Dann scherzt Hanna mit ihrem Bruder Phil, der am Keyboard sitzt, über das Wetter und passend zu den sommerlichen Temperaturen intoniert die Band den Eispalast: „Eiskalte Augen, der Blick wie aus Blei“, klingt es da und tatsächlich richten sich ein bisschen die Haare auf den Armen auf, so schneidend ist die Stimme zu Beginn des Songs, so monoton das Schlagwerk.

Zwischendurch animiert Hanna zum Mitsingen. Das klappt für die Verhältnisse erstaunlich gut. Schließlich weiß der Konzertbesucher hierzulande: „Für gute Stimmung bin ich auch selbst verantwortlich.“ Hanna gibt auch die „Kuschelzeit“ vor und ermuntert dazu, seinen Liebsten zu herzen, denn „das erste, was ich morgens seh, bist Du“, singt sie, während sie selbst Keyboard spielt und sich die übrigen Band-Mitglieder unter das Publikum mischen. Irgendwann, kurz vor der Geisterstunde ist dann Schluss. Der ein oder andere wird sich noch auf die Kaimauer gesetzt und das Hafenleben genossen haben.

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