Silvester: „Pinkelkurve“ und 5,8 Tonnen Abfall In der Innenstadt haben die awm wieder so viel Abfall wie vor Corona gesammelt / Toilettenspülungen sorgen rund um Mitternacht für steile Verbrauchskurve

An Silvester und am Neujahrsmorgen sammelten die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (awm) in der Innenstadt, rund um den Dom, in der Altstadt, am Aaasee, an den Kaianlagen im Hafen und im Bahnhofsbereich 5,8 Tonnen Abfall ein. (Foto: Stadt Münster)

Die städtischen Abfallwirtschaftsbetriebe (awm) haben an Silvester und Neujahr 5,8 Tonnen Abfall eingesammelt – überwiegend Raketen- und Böllerreste sowie Glasbruch. Damit ist die Abfallmenge der Silvesternacht wieder auf einem ähnlich hohen Niveau wie vor der Corona-Pandemie. Auch die Mitarbeiter der Stadtwerke hatten viel zu tun: Denn während der Silvestercountdown lief, plätscherten in Münster die Toilettenspülungen besonders häufig. Danach sank der Wasserverbrauch stark, da musste dann steuernd eingegriffen werden, um die Rohre nicht zu sehr zu belasten.

„Der positive Trend aus den letzten Jahren während der Pandemie und unmittelbar nach Aufhebung der Corona-Einschränkungen setzt sich leider nicht fort,“ sagt awm-Sprecherin Svenja Möller. Sie weist darauf hin, dass beim vorherigen Jahreswechsel 2022/23 nur 3,6 Tonnen Abfall gesammelt wurden, ähnlich viel wie jetzt, nämlich 5,5 Tonnen, waren zuletzt 2019/20 angefallen, dem letzten Silvester vor Corona. „In Hinblick auf unsere Vision, Münster zu einer Hauptstadt der Abfallvermeidung zu machen, hoffen wir auf eine rücklaufende Entwicklung in den nächsten Jahren. Jede und jeder ist dabei gefragt, mitzuwirken – für die Umwelt und den Ressourcenschutz. Die Einrichtung von Feuerwerks-Verbotszonen durch die Stadt Münster sind dafür wichtige Maßnahmen.“

Auch Anlieger sind in der Reinigungspflicht

Nach rund sieben Stunden Einsatz am Neujahrsmorgen waren alle besonders frequentierten Plätze und Bereiche rund um den Dom und in der Altstadt, an den Kaianlagen im Hafen und im Bahnhofsbereich um 10 Uhr gereinigt. Dafür waren die Abfallwirtschaftsbetriebe mit sechs Beschäftigten, zwei Groß- und einer Kleinkehrmaschine sowie einem Papierkorbwagen im Einsatz. Benedikt Sohn, Einsatzleiter der Stadtreinigung am Neujahrsmorgen, unterstreicht: „In den Feuerwerks-Verbotszonen am Domplatz, am Prinzipalmarkt und auf dem Bahnhofsvorplatz war das Abfallaufkommen deutlich niedriger als noch in den Vorjahren. Die größten Abfallmengen fanden unsere Einsatzkräfte an der Torminbrücke, generell am Aasee und am Hafen vor.“

Alle anderen in ihrer Zuständigkeit liegenden Straßen reinigen die awm im üblichen Rhythmus, der in der Straßenreinigungssatzung festgelegt ist. Sie weisen darauf hin, dass es auch die Pflicht der Anlieger ist, die Verkehrssicherheit zwischen den regelmäßigen wöchentlichen oder 14-tägigen Reinigungsterminen zu gewährleisten. Glasscherben und Raketenreste sollten daher im Rahmen der Räumpflicht schnell entfernt werden – nicht nur wegen der Sauberkeit, sondern vor allem aus Sicherheitsgründen. Bei Fragen hilft der Kundenservice der awm unter Tel. 02 51/60 52 53 weiter.

„Pinkelkurve“: Toilettenspülungen sorgen rund um Mitternacht für steile Verbrauchskurve

Daten der Stadtwerke Münster belegen, dass das stille Örtchen kurz vor Mitternacht ein beliebter Ort der Münsteranerinnen und Münsteraner ist. Dann steigt der Wasserbedarf für kurze Zeit auf über 1.800 Kubikmeter pro Minute, um pünktlich zu Mitternacht auf unter 400 Kubikmeter zu fallen und sich dann wieder auf ein durchschnittliches Niveau einzupendeln. Ein Kubikmeter entspricht 1.000 Litern Trinkwasser.

Wasserabgabe der Stadtwerke Münster zum Jahreswechsel 2023/2024. (Grafik: Stadtwerke Münster)

„Die steile Verbrauchskurve rund um den Jahreswechsel stellt unsere Kolleginnen und Kollegen vor besondere Herausforderungen“, erklärt Marko Hülsmann, Leiter der Verbundleitstelle. „Wir müssen steuernd eingreifen, um kurz vor Mitternacht genug Druck im Versorgungsnetz bereitzustellen. Um 0 Uhr gilt es dann, diesen schnell wieder zu reduzieren, um die Trinkwasserrohre nicht zu stark zu belasten.“ Möglich ist das dank der Netzpumpen in den Wasserwerken, die das Trinkwasser rund um die Uhr in das über 1.000 Kilometer lange Versorgungsnetz pumpen. So sprudelt es stets kräftig aus den münsterschen Wasserhähnen – auch wenn viele Menschen gleichzeitig aufdrehen oder die Klospülung betätigen.

Dass sich am Wasserverbrauch besondere Ereignisse oder das Wetter ablesen lassen, ist für die Stadtwerke Münster nichts Neues: „An Tagen mit Durchschnittstemperaturen etwa geben wir am Morgen besonders viel Wasser ab, eine weitere, flachere Spitze entsteht am Abend“, beschreibt Wasserwerksleiter Dominik Pollok die klassische münstersche Verbrauchskurve. Nicht nur zum Jahreswechsel, sondern auch an besonders warmen Tagen oder zu großen Sportereignissen ändert sich die Verbrauchskurve. Die Mitarbeiter der Verbundleitstelle sorgen dafür, dass das Trinkwasser trotzdem zuverlässig in den Haushalten ankommt – an Silvester genauso wie an allen anderen Tagen im Jahr.

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